Eine junge Mutter stillt ihr Neugeborenes.
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Milchnahrung

Von: Onmeda-Redaktion
Letzte Aktualisierung: 17.09.2021

Egal ob Flaschennahrung oder Muttermilch – in den ersten vier Lebensmonaten, der sogenannten Trinkphase, sollten Babys ausschließlich Milchnahrung zu sich nehmen. Empfehlungen zufolge ist Muttermilch die gesündere Variante, jedoch gibt es häufig Gründe, warum Mütter nicht stillen können oder wollen und auf industrielle Milchnahrung zurückgreifen.

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

Ernährung in der Trinkphase

Wichtig ist, dass der Säugling in den ersten Monaten ausschließlich Milch erhält, und zwar Milch in einer ganz bestimmten Zusammensetzung. Säuglinge benötigen besonders viel Energie und Nährstoffe im Verhältnis zu ihrer Körpergröße. Muttermilch liefert genau die Zusammensetzung, die das Baby braucht – die Milch ist je nach Tageszeit unterschiedlich zusammengesetzt und verändert sich sogar während einer Stillmahlzeit. Zusätzlich unterstützt sie das Immunsystem des Babys.

Wird der Säugling mit Milchnahrung aus der Flasche gefüttert, sollte diese aus hochwertigem Muttermilchersatz bestehen.

Kuhmilch sowie andere tierische oder pflanzliche Produkte wie Ziegenmilch oder Reismilch sind noch über den 6. Monat hinaus als Milchnahrung für Kinder ungeeignet.

Flaschennahrung kann eine gute Alternative zur Muttermilch sein:

  • Mit "Pre" gekennzeichnete Säuglingsnahrung ist soweit möglich an die Muttermilch angeglichen.
  • Auch mit "1" gekennzeichnete Milchnahrung kann verwendet werden, ist aber nur teilweise an die Muttermilch angelehnt und kann Zucker enthalten.
    • "Pre"- und "1"-Milch sind für das ganze erste Lebensjahr geeignet.
  • Milchnahrung mit der Kennzeichnung "2" oder "3" (auch Folgemilch) sollte – wenn überhaupt – erst mit der Beikost verwendet werden, ist aber in der Regel überflüssig.

In den ersten vier bis sechs Monaten ist weitere Nahrung wie Breikost oder Ähnliches für Säuglinge nicht nur überflüssig, sondern sogar schädlich. Das noch unreife Immunsystem des Babys kann gegen andere Nahrungsmittel als Milchnahrung Antikörper entwickeln, sodass eine spätere Nahrungsmittelallergie gegen diese Lebensmittel entsteht. Außerdem ist der Magen-Darm-Trakt erst nach dem ersten Lebensjahr (also um den 1. Geburtstag herum) soweit ausgereift, dass er alle Lebensmittel weitgehend problemlos verarbeiten kann.

Es wird empfohlen, Babys vier bis sechs Monate voll zu stillen oder mit Flaschennahrung zu ernähren, also ausschließlich Milchnahrung zu füttern. Mit Beikost sollten Sie frühestens nach vier Monaten beginnen, also zu Beginn des 5. Lebensmonats, und spätestens nach sechs Monaten, also zu Beginn des 7. Lebensmonats.