Mythos oder Wahrheit? Wissenswertes rund ums Immunsystem

Vitamin C ist tatsächlich wichtig für die Immunabwehr. Studien zeigen, dass eine längerfristige tägliche Einnahme von Vitamin C zwar keine Erkältungen verhindern, jedoch ihre Dauer um etwa zehn Prozent verkürzen kann. Vitamin C nur kurzfristig bei akuten Infekten zu nehmen, bringt dagegen nichts.

Die meisten Menschen nehmen bereits ausreichend Vitamin C über die Nahrung auf. Nahrungsergänzungsmittel sind in der Regel nicht nötig.

Eindeutig: Ja. Bei Dauerstress bleibt der Cortisolspiegel hoch. Nun sinkt die Zahl der Immunzellen und die Spezialabwehr bleibt weiterhin nur auf Sparflamme aktiv. Erreger haben leichtes Spiel. Bleibt der Stress weiterhin bestehen, stoppt die überforderte Nebenniere irgendwann die Cortisolproduktion. Das kann zur Folge haben, dass sich die Immunabwehr gegen den eigenen Körper richtet. Autoimmunerkrankungen und Allergien können auftreten oder sich verschlimmern.

Das ist richtig. Studien haben gezeigt, dass Menschen, die weniger schlafen, häufiger krank werden. Der Grund: Hormone aktivieren nachts die Funktion von Immunzellen. T-Zellen sind ein wichtiger Bestandteil des erworbenen Immunsystems. Sie suchen im Blutkreislauf nach Erregern, haften sich an sie und machen sie unschädlich. Schon drei Stunden Schlafentzug beeinträchtigen die Fähigkeit der Immunzellen. An dem Spruch: „Schlaf ist die beste Medizin“ ist also tatsächlich etwas dran.

Auch hier stimmt es: Lachen ist tatsächlich gesund – und das ist wissenschaftlich belegt! Denn Lachen setzt Glückshormone frei und senkt die Konzentration an Stresshormonen. Und das kurbelt die Produktion von Antikörpern an und stärkt unser Immunsystem. Fraglich ist allerdings, ob diese kurzfristige Wirkung des Lachens auch langfristig unser Immunsystem stärken kann. Wichtiger ist vermutlich die Fähigkeit eines Menschen, positiv mit Stress umzugehen.

Vitamin D ist wichtig fürs Immunsystem. Viele Menschen nehmen daher Vitamin D in Tablettenform ein, um aus reichend geschützt zu sein. Das ist in den meisten Fällen aber gar nicht nötig. Die meisten Menschen haben auch im Winter keinen Mangel an Vitamin D. Wer allerdings tatsächlich einen nachgewiesenen Mangel hat, etwa weil er pflegebedürftig ist und kaum ins Tageslicht kommt, der kann von zusätzlichem Vitamin D profitieren.

Studien geben dieser Theorie recht. Kinder, die häufiger mit Dreck in Berührung kommen, haben tatsächlich seltener Allergien. Dreck schadet also nicht, übertriebene Hygiene schon. Das bedeutet jedoch nicht, dass wir Hygienemaßnahmen wie Händewaschen und generelle Sauberkeit außer Acht lassen sollten. Denn vor aggressiven Viren dem Coronavirus, dem unser Immunsystem noch nicht viel entgegenzusetzen hat, müssen wir uns schützen.