Zunge oder Gaumen verbrannt: Was tun?
Eine verbrannte Zunge oder ein verbrannter Gaumen sind schmerzhaft. Erfahren Sie, welche SOS-Tipps und Hausmittel bei Verbrennungen im Mundraum helfen und wie Sie den Heilungsprozess unterstützen können.
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.
Verbrannte Zunge: Unangenehm, aber harmlos
Eine verbrannte Zunge oder ein verbrannter Gaumen sind meist recht unangenehm und lästig. Das Gewebe im Mundbereich reagiert sehr empfindlich auf Hitzeeinwirkungen von außen. Ursache ist in der Regel der Genuss von zu heißem Essen oder zu heißen Getränken wie Kaffee oder Tee.
Insbesondere bei Gerichten mit geschmolzenem Käse (etwa Pizza oder Lasagne) verbrennt man sich leicht die Zunge. Wenn etwa der heiße Pizzabelag am Gaumen haften bleibt, kommt es rasch zu der typischen "Pizzaverbrennung".
Glücklicherweise handelt es sich in den meisten Fällen lediglich um leichte Verbrennungen, die meist innerhalb kurzer Zeit folgenlos ausheilen.
Verbrannte Zunge: Erste-Hilfe-Maßnahmen und Hausmittel
Bei leichten Verbrennungen an Zunge oder Gaumen kann eine schnelle Versorgung den Schaden reduzieren, das Risiko für Infektionen mindern und die Wundheilung fördern. Rasches Handeln ist also auf jeden Fall empfehlenswert.
Normalerweise reicht es, die betroffenen Bereiche sofort zu kühlen, zum Beispiel so:
- Den Mundraum für einige Minuten mit kühlem Wasser spülen
- Eiswürfel lutschen oder ein Eis essen. Wichtig: Um Erfrierungen zu vermeiden, sollten Eiswürfel ständig im Mund hin- und herbewegt werden.
Hausmittel bei verbrannter Zunge
Vielfach finden sich im Internet Tipps und Hausmittel, welche bei einer verbrannten Zunge Linderung verschaffen sollen. Auch wenn viele Betroffene sie als hilfreich empfinden: Wissenschaftlich belegt ist ihre Wirkung bei Verbrennungen im Mundraum nicht.
Folgende Hausmittel und Tricks werden empfohlen:
Honig: Er soll antibakteriell wirken und vor Entzündungen schützen.
Kamille: Spülungen mit Kamillentee sollen ebenfalls desinfizierend wirken und verhindern, dass die Wunde von Keimen besiedelt wird. Es sollte abgekühlter Tee verwendet werden. Alternativ eignen sich auch Spülungen mit Salbeitee.
Milchprodukte: Das langsame Essen beziehungsweise Trinken von kalter Milch, kühlem Joghurt, Buttermilch oder Quark empfinden viele Menschen als wohltuend bei Verbrennungen im Mundbereich.
Zucker: Einige Betroffene schwören bei Verbrennungen der Zunge auf Zucker. Dazu soll man einen Teelöffel Zucker langsam auf der Zunge zergehen lassen.
Lutschpastillen: In der Apotheke sind auch spezielle Lutschpastillen erhältlich, die den Heilungsverlauf der Verbrennung positiv beeinflussen können.
Tipp: Wer sich die Zunge oder den Gaumen verbrannt hat, sollte in den ersten Tagen danach vorerst auf heiße Getränke und Gerichte sowie auf stark gewürzte oder saure Speisen verzichten, um die betroffenen Stellen nicht zusätzlich zu reizen.
Auch knusprige, kantige Lebensmittel sind eher mit Vorsicht zu genießen, da sie beim Essen unter Umständen Schmerzen bereiten und die verletzte Schleimhaut zusätzlich verletzen können. Bevorzugen sollte man dagegen weiche und kühle Nahrung.
Verbrannte Zunge: Wie lange ist die Heilungsdauer?
Im Normalfall heilen die schmerzenden Stellen in der Regel ohne Behandlung nach ein paar Tagen von selbst ab. Bis zur vollständigen Heilung einer leichten Brandwunde kann bis zu eine Woche vergehen.
Zunge verbrannt: Wann zum Arzt?
Verbrennungen zweiten oder dritten Grades, starke Schmerzen oder offene und blutende Bereiche im Mundraum sollten besser durch eine*n Ärztin*Arzt abgeklärt werden. Das gilt auch, wenn die Wunde nur schlecht abheilt.
Wenn die Zunge oder der Gaumen nur leicht verbrannt sind, ist keine spezielle medizinische Behandlung nötig.
Verbrennung der Zunge kann verschieden schwer sein
Eine verbrannte Zunge äußert sich neben Schmerzen auch durch Missempfindungen. Möglich ist ein pelziges, raues oder taubes Gefühl. Es kann auch nur eine bestimmte Stelle brennen und wehtun, beispielsweise die Zungenspitze. Essen und Trinken sind in der Folge unangenehm und auch das Geschmacksempfinden kann beeinträchtigt sein.
Abhängig von der Hitzequelle und der Dauer des Kontaktes können Verbrennungen im Mundbereich unterschiedlich stark sein:
Ersten Grades: Verbrennungen ersten Grades sind die leichteste Form, bei der nur die oberste Hautschicht beschädigt wird. Der betroffene Bereich schmerzt, ist gerötet und leicht geschwollen.
Zweiten Grades: Die Schmerzen sind stärker ausgeprägt. Zunge und/oder Gaumen sind rot und geschwollen. Zudem können sich mit Flüssigkeit gefüllte Blasen oder Bläschen bilden.
Dritten Grades: Das betroffene Gewebe ist stark beschädigt. Die Stellen sehen weißlich oder schwarz aus. Es kommt mitunter zu Taubheitsgefühlen.