Ärztliche Kommunikation verbessern: Strategien und Lösungen
Eine gute Kommunikation im medizinischen Bereich ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Behandlung. Doch was können Betroffene tun, wenn die Beziehung zum*zur Arzt*Ärztin nicht zufriedenstellend ist oder der Therapieerfolg ausbleibt? Strategien und Lösungen erfahren Sie in diesem Artikel.
FAQ: Häufige Fragen und Antworten zum Thema ärztliche Kommunikation
Es kann helfen, das Problem in einem ruhigen, offenen Gespräch anzusprechen. Betroffene sollten am besten konkrete Beispiele nennen, die zu Unzufriedenheit geführt haben, und um mehr Klarheit oder Beteiligung an Entscheidungen bitten.
Eine weitere fachliche Einschätzung kann bei einer schweren Diagnose oder Unsicherheiten mit dem Behandlungsplan sinnvoll sein. Ratsam ist, sich mit den Beschwerden an spezialisierte Fachleute zu wenden.
In diesem Fall ist es empfehlenswert, das ärztliche Gespräch zu suchen und über den bisherigen Verlauf der Behandlung zu sprechen. Möglicherweise ist es notwendig, den Therapieplan anzupassen und alternative Optionen zu prüfen.
Wenn die ärztliche Kommunikation schwierig ist
Eine gute Kommunikation zwischen ärztlichem Fachpersonal und Patient*innen ist entscheidend, um Vertrauen aufzubauen und die bestmögliche Behandlung zu gewährleisten. Gerade wenn die Diagnose einer schweren Erkrankung wie Krebs vorliegt.
Doch in der Praxis zeigt sich immer wieder, dass sich Betroffene nicht ausreichend informiert oder zu wenig in Entscheidungen eingebunden fühlen. Vielfach stellt sich dieses Empfinden schon bei der Anamnese ein, welche dazu dient, eine erste Verdachtsdiagnose zu stellen.
Unzufriedenheit entsteht außerdem häufig, wenn man mit dem bisherigen Therapieerfolgt unzufrieden ist. Was können Betroffene in diesem Fall tun? Folgende Tipps und Empfehlungen können hilfreich sein:
Probleme offen ansprechen: Der erste Schritt besteht darin, das Gespräch zum*zur Arzt*Ärztin zu suchen und über die vorliegenden Schwierigkeiten zu sprechen. Auch wenn dies als große Hürde empfunden werden mag: Nur, wenn man sich öffnet und in die Kommunikation geht, lässt sich eine Veränderung der Situation bewirken.
Gespräch vorbereiten: Bevor ein Austausch stattfindet, ist es sinnvoll, konkrete Beispiele für die Unzufriedenheit zu notieren. Diese können im Gespräch klar und sachlich angesprochen werden, um dem*der Arzt*Ärztin ein besseres Verständnis der Lage zu vermitteln. Oft ist das Fachpersonal dankbar für solches Feedback, da es ihnen ermöglicht, ihre Kommunikation und Betreuung zu verbessern.
Vertrauensperson mitnehmen: Manchmal hilft es, eine nahestehende Person mit in das Gespräch zu nehmen. Diese kann Informationen mitschreiben und emotionale Unterstützung geben.
Zeit einplanen: Der Termin sollte ausreichend Raum und Zeit bieten, um alle Anliegen und Fragen zu klären. Falls ein einzelnes Gespräch nicht ausreicht oder zu wenig Zeit zur Verfügung steht, sollte ein weiterer Termin vereinbart werden.
Den Therapieerfolg überprüfen und anpassen
Wenn der Therapieerfolg ausbleibt, ist dies oft frustrierend. In solchen Fällen sollte der bisherige Behandlungsverlauf gemeinsam mit dem*der Arzt*Ärztin überprüft werden. Ratsam ist, gezielt nachzufragen, ob es alternative Behandlungsoptionen gibt oder ob eine Anpassung des bestehenden Therapieplans möglich ist.
Ein offener Austausch über den bisherigen Verlauf der Therapie ist entscheidend, um Missverständnisse und falsche Erwartungen zu vermeiden. Ärzt*innen bewerten den Therapieerfolg oft anhand objektiver, messbarer Kriterien wie Laborwerten oder bildgebenden Verfahren. Patient*innen hingegen legen möglicherweise mehr Wert auf subjektive Faktoren wie Symptomlinderung oder eine verbesserte Lebensqualität. Beide Perspektiven sollten in einem gemeinsamen Gespräch berücksichtigt werden.
Falls nötig, können gemeinsam neue Therapieziele festgelegt und die Behandlung entsprechend angepasst werden. Dieser Prozess hilft, das Vertrauen in die Therapie zu stärken.
Wenn Unsicherheit bleibt: Eine zweite Meinung einholen
Wenn Patient*innen trotz eines Gesprächs weiterhin Zweifel haben oder das Vertrauen in den*die Arzt*Ärztin nicht wiederhergestellt werden kann, ist es ratsam, eine Zweitmeinung einzuholen. Dies wird vor allem bei schwerwiegenden Diagnosen oder komplizierten Therapien empfohlen. Die Kosten für eine Zweitmeinung werden in der Regel auch von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Bei der Einholung einer Zweitmeinung ist es ratsam,
- die behandelnde ärztliche Fachperson zu informieren und
- um Kopien von Berichten, Laborwerten sowie Röntgenergebnissen zu bitten.
Patient*innen haben außerdem das Recht, die vollständige Patientenakte einzusehen und elektronische Abschriften der Unterlagen anzufordern.
Eine zweite ärztliche Meinung bietet die Möglichkeit, eine andere ärztliche Perspektive zu erhalten und den Behandlungsplan kritisch zu hinterfragen. Dies kann auch helfen, mehr Klarheit über mögliche Alternativen und die Vor- und Nachteile der Behandlungsoptionen zu gewinnen. Studien zeigen, dass Patient*innen, die eine zweite Meinung einholen, sich sicherer in ihrer Entscheidung fühlen und oft besser informiert sind.
Erwartungen klären: Realistische Ziele setzen
Unzufriedenheit entsteht häufig, weil Patient*innen ihre Erwartungen an die Therapie nicht klar genug formuliert haben oder weil unrealistische Ziele gesetzt wurden. Es ist wichtig, sich folgende Fragen zu stellen:
- Was wird als Erfolg betrachtet?
- Sind die Erwartungen an die Behandlung realistisch?
Ein ehrlicher Blick auf die persönlichen Erwartungen kann helfen, das ärztliche Gespräch gezielter zu führen. Wenn Patient*innen ihre Bedürfnisse und Ziele klar kommunizieren, entsteht eine Grundlage für eine offene Diskussion über den realistischen Verlauf der Behandlung. Dies fördert nicht nur das gegenseitige Verständnis, sondern auch eine bessere Einschätzung dessen, was im Rahmen der Therapie möglich ist.
Unterstützung durch Selbsthilfegruppen und Informationsquellen
Neben der ärztlichen Betreuung können mitunter auch Selbsthilfegruppen oder vertrauenswürdige Informationsquellen eine große Hilfe sein. Der Austausch mit anderen Betroffenen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, kann emotionale Unterstützung bieten und den Blick auf die eigene Situation erweitern. Selbsthilfegruppen schaffen eine Gemeinschaft, in der sich viele Betroffene verstanden und gehört fühlen.
Darüber hinaus bieten viele seriöse Gesundheitsportale und Fachliteratur wertvolle Informationen über spezifische Erkrankungen und deren Behandlungsmöglichkeiten. Diese Informationen können genutzt werden, um im Gespräch mit dem*der Arzt*Ärztin gezieltere Fragen zu stellen und ein besseres Verständnis für die Therapie zu erlangen.
Shared Decision Making: Langfristige Verbesserung der Zusammenarbeit
Patient*innen, die sich nicht ausreichend in Entscheidungen eingebunden fühlen, können mit Shared Decision Making (SDM) eine aktivere Rolle im Behandlungsprozess übernehmen. SDM fördert die Zusammenarbeit auf Augenhöhe und schafft besonders nach einer Phase der Unzufriedenheit eine Basis für eine bessere Kommunikation. Es kann auch helfen, bei einem*einer neuen Arzt*Ärztin einen erfolgreichen Neustart zu ermöglichen.
SDM trägt oft besonders nach einer Phase der Unzufriedenheit dazu bei, die Beziehung zu Ärzt*innen zu verbessern. Es kann nicht nur die Kommunikation verbessern, sondern auch das Gefühl von Kontrolle und Sicherheit stärken. So kann das Vertrauen in die eigene Behandlung wachsen, da man sich besser informiert und in den Entscheidungsprozess eingebunden fühlt.
Wie setzt man Shared Decision Making im Alltag um?
Um SDM aktiv zu fördern, ist es wichtig,
- Fragen zu stellen,
- Bedenken zu äußern und
- klar zu formulieren, was einem bei der Behandlung wichtig ist.
Es ist ratsam Termine zu vereinbaren, bei denen genügend Zeit für ausführliche Gespräche bleibt. Nicht immer ist klar, ob in der Praxis SDM angewendet wird. Dann ist es sinnvoll, aktiv darauf hinzuweisen, dass man in den Entscheidungsprozess eingebunden werden möchte.