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Giftige Pflanzen für Kinder und Katzen
Sie sind hübsch anzusehen und in fast jedem Haushalt zu finden: Giftige Zimmerpflanzen. Zum Problem werden sie meist erst, wenn kleine Kinder oder Tiere wie Katzen im Haus sind. In diesem Fall ist es ratsam, diese Pflanzen zu verbannen oder außer Reichweite stellen. In der Bildergalerie erfahren Sie, welche Zimmerpflanzen giftig sind und was im Notfall zu tun ist.
Giftige Pflanzen: Dieffenbachie (Dieffenbachia seguine)
Die Dieffenbachie gehört zu den häufigsten Zimmerpflanzen. Ob ihre Besitzer*innen wissen, dass sie Giftpfeile schießen kann?
Gift: Alle Pflanzenteile sind giftig. Es sind nicht alle Giftstoffe identifiziert. Sie gehören jedoch zu den Glycosiden, Alkaloiden und Saponinen. Außerdem besitzt die Pflanze Calciumoxalat-Nadeln. Beim Berühren der Pflanze öffnen sich Schließzellen, welche die Nadeln und die anderen Giftstoffe herausschießen.
Giftige Pflanzen: Dieffenbachie
Vergiftungssymptome: Äußerlich können Nadeln und Pflanzensaft Hautreizungen und Verätzungen der Schleimhäute hervorrufen. Werden Pflanzenteile verschluckt, kommt es zum Brennen und Anschwellen der Zunge und Schluckbeschwerden, Übelkeit, Durchfall, Herzrhythmusstörungen, Benommenheit und Lähmungen bis hin zur Atemlähmung.
Stark giftig für: Menschen und Haustiere (Kaninchen, Katzen, Hunde, Meerschweinchen, Hamster, Vögel)
Giftige Pflanzen: Alpenveilchen (Cyclamen persicum)
Samtige Blätter, rosafarbene oder weiße Blüten – das Alpenveilchen sieht aus, als könne es niemanden etwas zuleide tun. Tatsächlich lösen bereits 0,2 Gramm der Knolle starke Vergiftungserscheinungen aus, 8 Gramm gelten als tödliche Dosis.
Gift: Triterpensaponine, darunter Cyclamin, das sich in allen Pflanzenteilen, vor allem jedoch in der Knolle findet.
Vergiftungssymptome: Übelkeit, Erbrechen, Schweißausbrüche, Durchfälle, Krampfanfälle
Stark giftig für: Menschen, Haustiere wie Katzen
Giftige Pflanzen: Ficus
Bekannte Ficus-Arten sind der Ficus benjamini und der Gummibaum, Ficus elstica. Für Menschen sind sie nur leicht giftig. Es ist dennoch ratsam, sie außer Reichweite von Kindern und Katzen zu stellen
Gift: Furocumarine und flavonoide Verbindungen im Milchsaft
Symptome: Nach dem Essen der Blätter kann es zu Bauchschmerzen und Erbrechen kommen.
Leicht giftig für: Menschen
Giftig für: Katzen, Hunde, Vögel
Giftige Zimmerpflanzen: Amaryllis (Amaryllis belladonna)
Die schöne Amaryllis ist vor allem in der Weihnachtszeit beliebt. Sie ist jedoch so giftig, dass man sie in Südafrika für Pfeilgift verwendete. Es ist daher ratsam, auf diese Weihnachtstradition zu verzichten, wenn Babys oder kleine Kinder im Haus sind.
Gift: Lycorin in allen Pflanzenteilen, vor allem aber in der Zwiebel. Zwei bis drei Gramm der Zwiebel können tödlich wirken.
Vergiftungssymptome: Übelkeit, Erbrechen, Schweißausbrüche, Durchfall, erhöhter Speichelfluss, Benommenheit, Lähmungen bis hin zur Atemlähmung, Schädigung der Nieren, äußerlich Reizungen der Haut.
Stark giftig für: Menschen und Haustiere
Giftige Pflanzen: Stechpalme (Ilex)
Auch der Ilex hübscht zur Weihnachtszeit so manches Wohnzimmer auf. Während die Beeren den Wildvögeln schmecken und gut bekommen (allerdings erst nach dem Frost), ist die gesamte Pflanze für Kinder und auch die meisten Haustiere giftig. Im Blumenladen gibt es häufig die gezüchtete Form, die anstelle von Blättern nur noch Beeren trägt.
Gift: In den Blättern befinden sich Saponine, in den Beeren Triterpene.
Vergiftungssymptome: Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Bewusstseinsveränderungen
Giftig für: Menschen und Haustiere
Giftige Zimmerpflanzen: Becher-Primel (Primula obconica)
Von dieser Pflanze sollte man im wahrsten Sinne des Wortes die Finger lassen, denn das in ihr enthaltene Primin ruft bei vielen Menschen entzündliche Hautreaktionen hervor. Da es sich um eine allergische Reaktion handelt, passiert dies in der Regel erst beim zweiten Kontakt mit der Pflanze. Im Handel erhältlich ist die Sorte "Touch me", die nur wenig Primin enthält und unproblematisch sein soll.
Gift: Primin, das in den Drüsenhaaren sitzt.
Symptome: Schwellungen der Haut, Blasenbildung, starker Juckreiz, Schmerzen.
Giftig für: Menschen und Haustiere
Giftige Pflanzen: Engelstrompete (Brugmansia spec.)
Aufgrund ihrer schönen, großen Blüten ist die Engelstrompete eine beliebte Kübelpflanze. Überwintern muss die aus Südamerika stammende Pflanze drinnen. Wer kleine Kinder und Katzen hat, tut jedoch gut daran, die Engelstrompete aus Haus und Garten zu verbannen.
Gift: (S)-Hyoscyamin in der gesamten Pflanze. In jungen Pflanzen außerdem Scopolamin. Besonders Samen und Blüten sind für Kinder gefährlich, 15-20 Samen gelten als tödliche Dosis für ein Kind.
Vergiftungssymptome: Stark erweiterte Pupillen, Schluck- und Sprachstörungen, beschleunigter Puls, Halluzinationen, Bewusstlosigkeit.
Stark giftig für: Menschen
Giftig für: Haustiere
Giftige Pflanzen: Fensterblatt (Monstera spec.)
Die Monstera schmückt viele Wohnungen mit ihren großen, eingeschnittenen Blättern. Es ist allerdings ratsam, sie außer Reichweite von Kindern und Haustieren zu stellen. Wie die Dieffenbachie kann sie bei Berührung Calciumoxalat-Nadeln herausschießen, die die Haut reizen können.
Gift: unbekannte Scharfstoffe, Calciumoxalat, Oxalsäure, Resorcinol.
Vergiftungssymptome: Äußerlich Entzündungen von Haut und Augen, innerlich Reizungen der Schleimhäute, Schluck- und Sprachbeschwerden sowie Übelkeit und Erbrechen
Gering giftig für: Menschen
Giftig für: Haustiere
Giftige Pflanzen: Kroton (Codiaeum variegatum)
Der Kroton hat hübsch bunt marmorierte Blätter. Der Pflanzensaft ist für die Medizin hilfreich, da aus ihm ein hochwirksames Abführmittel gewonnen wird. Für Kinder und Katzen stellt das Wolfsmilchgewächs jedoch eine Gefahr dar.
Gift: Alle Pflanzenteile enthalten giftige Eiweißverbindungen.
Vergiftungssymptome: Brennen im Mund, Erbrechen, Durchfall, Darmkrämpfe
Giftig für: Menschen und Haustiere
Giftige Pflanzen: Was tun im Notfall?
Bei einem Vergiftungsnotfall gilt:
- Pflanzenreste aus dem Mund des Kindes oder Haustieres entfernen und für die Bestimmung aufbewahren.
- Kein Erbrechen auslösen!
- Keine Milch und kein Salzwasser zu trinken geben!
- Stilles Wasser zu trinken geben.
- Bei Haut- oder Augenreizungen Haut oder Augen mit klarem Wasser ausspülen.
- Bei Vergiftungsunfällen mit Kindern den regionalen Giftnotruf anrufen.
- Mit Tieren eine veterinärmedizinische Praxis anrufen oder hinfahren.
Sie sind hübsch anzusehen und in fast jedem Haushalt zu finden: Giftige Zimmerpflanzen. Zum Problem werden sie meist erst, wenn kleine Kinder oder Tiere wie Katzen im Haus sind. In diesem Fall ist es ratsam, diese Pflanzen zu verbannen oder außer Reichweite stellen. In der Bildergalerie erfahren Sie, welche Zimmerpflanzen giftig sind und was im Notfall zu tun ist.
- Online-Informationen des Giftnotrufes der Charité Berlin: Vergitung durch Pflanzen: https://giftnotruf.charite.de/patienteninfo/pflanzen/ (Abruf 09/2022)
- Online-Informationen von Botanikus: Giftpflanzen: https://www.botanikus.de/informatives/giftpflanzen/ (Abruf 09/2022)
- Online-Informationen der Informationszentrale gegen Vergiftungen des Universitätsklinikums Bonn: Informationen über Pflanzen: https://gizbonn.de/giftzentrale-bonn/pflanzen/ (Abruf 09/2022)