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Insektenstiche: Was hat mich gestochen?
Ein Insektenstich kann sehr unterschiedlich ausfallen – je nachdem, welches Tier zugestochen hat. Häufig zeigen die Stiche eine starke Schwellung und einen ausgeprägten Juckreiz. Anhand der Reaktion auf den Insektenstich und je nach Aussehen der Einstichstelle auf der Haut können oft Rückschlüsse auf den Übeltäter gezogen werden. Allerdings kann die Reaktion auf Stiche auch individuell sehr unterschiedlich ausfallen. Hier sehen Sie Bilder der häufigsten Insektenstiche.
Häufiger Insektenstich: Mückenstich
Ein Mückenstich entsteht meist unbemerkt, da die surrenden Plagegeister beim Stechen eine schmerzstillende Substanz ins Blut abgeben. Diese Substanz sorgt auch dafür, dass der Mückenstich nach kurzer Zeit stark juckt.
Auch wenn es schwerfällt, gilt: Nicht kratzen! Stattdessen sollten Sie einen Löffel oder eine Münze auf etwa 50 Grad Celsius erwärmen und auf die betroffene Stelle legen. Dadurch wird ein Teil der Enzyme aus dem Mückenspeichel zerstört und der Juckreiz nimmt ab.
Lesetipp: Was hilft gegen Mückenstiche?
Entzündeter Mückenstich
Durch Kratzen können Erreger in die Stichwunde gelangen. Diese können allerdings auch schon beim Stich selbst dort hineingelangen. Als Folge entzündet sich der Mückenstich. Typische Symptome sind dann: Schwellung, Rötung und Wärme großräumig um den Stich herum. Die Stelle kann sich außerdem verhärtet anfühlen. Tritt Eiter auf oder besteht der Verdacht einer allergischen Reaktion, sollte ärztlicher Rat hinzugezogen werden. Im schlimmsten Fall droht eine Blutvergiftung.
Lesetipp: Mücken vertreiben
Gefürchtete Insektenstiche von Kriebelmücken
Nur etwa zwei bis fünf Millimeter klein sind Kriebelmücken. Sie sehen eher aus wie eine unscheinbare Fliege mit einem etwas zu dick geratenen Hinterteil – aber ihr Biss (fälschlicherweise oft als Stich bezeichnet) hat es in sich. Statt eines Saugrüssels haben sie säbelartige Mundwerkzeuge, mit denen sie die Haut ihres Opfers anritzen. Die austretende Blutlache schlecken sie anschließend auf. Da sie bei ihrem Biss gleichzeitig ein Betäubungsmittel injizieren, spürt man den Biss nicht direkt.
Kriebelmückenbiss
An den Bissstellen von Kriebelmücken schwillt die Haut an und juckt. Viele Menschen reagieren allergisch auf die Substanzen, die das Insekt abgibt. Auch Blutergüsse sind nach einem Biss möglich. Weil die Wunde größer ist als bei einem Mückenstich, die betroffene Hautpartie stark juckt und es schwer ist, nicht daran zu kratzen, kann sich die Stelle leicht entzünden. Sie können die Stelle kühlen und gegebenenfalls desinfizieren. Treten starke Schwellungen auf oder entzündet sich die Stelle, sollte eine Arztpraxis aufgesucht werden.
Biss der Pferdebremse
Pferdebremsen ("Bremsen") leben überwiegend auf dem Land, meist in der Nähe von Gewässern. Bremsen haben wie Kriebelmücken säbelartige Mundwerkzeuge, die sich direkt in die Haut bohren. Bei ihrem Biss injizieren sie Gerinnungshemmer und trinken die entstehende Blutlache aus.
Schmerzhafter Insektenstich von Bremsen
Deshalb führt ein Bremsenstich, der eigentlich auch ein Biss ist, immer direkt zu relativ starken Schmerzen. Nach kurzer Zeit bildet sich an der Einstichstelle eine größere Quaddel und ein deutlich stärkerer Juckreiz als bei einem Mückenstich. Oft ist auch eine Einblutung zu sehen.
Grasmilben-Bisse
Grasmilben krabbeln auf Grashalmen herum. Von den Spitzen der Grashalme gelangen sie auf den Menschen, wo sie sich eine feuchte, warme Stelle suchen, an der die Haut dünn und weich ist – zum Beispiel am Knöchel.
Dort angekommen beißen sich die Grasmilben in die oberste Hautschicht und saugen das sich auflösende Gewebe ein. Nach einigen Stunden bilden sich an der Einstichstelle rote Quaddeln, die sehr stark jucken. Der Juckreiz kann teilweise sogar mehrere Tage anhalten.
Schmerzhafte Insektenstiche: Wespenstich
Wespenstiche sind äußerst schmerzhaft. Um die Einstichstelle herum zeigen sich gerötete Schwellungen. Wer von einer Wespe gestochen wurde, sollte die Stelle möglichst schnell kühlen – zum Beispiel mit Eis, kaltem Wasser oder kühlenden, abschwellenden Salben.
Ein Wespenstich ist mit knapp 70 Prozent der häufigste Auslöser für allergische Reaktionen auf Insektenstiche (Insektengiftallergie). Wespen sind aggressive Zeitgenossen. Fühlen sie sich bedroht, stechen sie zu.
Bienenstich
Auch ein Bienenstich darf nicht unterschätzt werden. Im Unterschied zu einem Wespenstich bleibt hier der Stachel mit Giftsack in der Regel in der Haut stecken und gibt weiter Gift in die Einstichstelle ab. Daher sollte man den Stachel vorsichtig aus der Haut entfernen.
Beim Entfernen des Stachels ist darauf zu achten, die möglicherweise noch anhängende Giftdrüse nicht zu zerquetschen, da sonst noch mehr Gift in die Blutbahn gelangt. Anschließend gilt auch hier: kühlen, kühlen, kühlen.
Harmloser Insektenstich: Hummelstich
Die Hummel ist der Kuschelbär unter den Insekten. Im Vergleich zu Bienen und vor allem Wespen sind sie äußerst friedfertig. Dennoch haben auch sie einen Stachel, den sie nur bei großer Bedrohung benutzen.
Hummelstiche sind selten, haben aber ebenfalls eine deutliche Rötung zur Folge und schwellen an. Sie sind meist aber weniger schmerzhaft als Bienen- oder Wespenstiche. Das heißt aber nicht, dass sie für Allergiker*innen weniger gefährlich sind: Auch ein Hummelstich kann eine allergische Reaktion auslösen.
Insektenstiche von Hornissen
Hornissen sehen aufgrund ihrer Größe zwar gefährlich aus, sind aber ebenfalls sehr friedliebend. Ihr Stich ist zwar im ersten Moment schmerzhaft, aber harmlos. Ausnahme ist auch hier eine bestehende Insektengiftallergie.
Lesetipp: Was bedeuten rote Punkte auf der Haut?
Flohbisse sind eigentlich Flohstiche
Typische Flohbisse erkennt man daran, dass sich meist mindestens drei Stiche in einer Linie finden ("Flohstraße"). Sie treten vor allem an den Beinen auf. Flohbisse jucken stark und können mit leichten Kortisonsalben behandelt werden.
Wichtig ist vor allem die Beseitigung der Flöhe, damit diese eingedämmt werden.
Bettwanzenbisse erkennen
Wer nachts von Bettwanzen heimgesucht wurde, findet am nächsten Morgen rote Flecken auf den Hautbereichen, die nachts unbedeckt waren. Häufig sind mehrere solcher Flecken in einer Reihe oder um eine Stelle herum zu finden, denn die Parasiten beißen meist mehrfach zu. Es können sich auch juckende Blasen oder Quaddeln bilden.
Hirschlausfliege: So sieht ihr Biss aus
Für Menschen ist der Biss der Hirschlausfliege meist schmerzlos. Der betroffene Hautbereich kann sich jedoch röten, anschwellen und stark jucken. Oftmals entzündet sich die Einstichstelle, da das Insekt häufig das Bakterium Bartonella schoenbuchensis in sich trägt. Dann kann es infolge eines Bisses zu Hautausschlag und mitunter auch zu Fieber, Abgeschlagenheit und Muskelschmerzen kommen.
So gefährlich ist der Biss der Violinspinne
Die Violinspinne (Loxosceles rufescens) erreicht nur eine Größe von etwa sieben bis neun Millimetern, aber ihr Biss hat es in sich: Er ist zunächst oft schmerzlos, später kann es jedoch zu Juckreiz, Schmerzen, Rötungen und Pusteln rund um die Bissstelle kommen. Mitunter entsteht eine Hautnekrose, bei der Gewebe zerstört wird. Sehr selten ist eine lebensgefährliche Blutvergiftung die Folge.
Die Spinnenart, deren Rückenzeichnung an eine Violine erinnert, ist in beliebten Urlaubsländern wie etwa in Italien und Spanien verbreitet und beißt in der Regel nur, wenn sie sich bedroht fühlt.
Ein Insektenstich kann sehr unterschiedlich ausfallen – je nachdem, welches Tier zugestochen hat. Häufig zeigen die Stiche eine starke Schwellung und einen ausgeprägten Juckreiz. Anhand der Reaktion auf den Insektenstich und je nach Aussehen der Einstichstelle auf der Haut können oft Rückschlüsse auf den Übeltäter gezogen werden. Allerdings kann die Reaktion auf Stiche auch individuell sehr unterschiedlich ausfallen. Hier sehen Sie Bilder der häufigsten Insektenstiche.
- Online-Informationen der Initiative Insektengift: https://www.insektengiftallergie.de/insektengiftallergie/die-wichtigsten-insekten/ (Abruf: 09/2024)
- Sterry, W., et al.: Checkliste Dermatologie. Thieme, Stuttgart 2010
- Online-Informationen des WDR: https://www1.wdr.de/wissen/mensch/kriebelmuecken-102.html (Abruf: 09/2024)
- Online-Informationen vom Bayerischen Rundfunk: https://www.br.de/radio/bayern1/kriebelmuecke-110.html (Abruf: 09/2024)
- Online-Informationen des Inseltenschutzverbunds NRW: https://www.insektenschutz-verbund-nrw.de/Wann-stechen-Wespen--Muecken--Bienen-_143.aspx (Abruf: 09/2024)
- Online-Informationen des Norddeutschen Rundfunks: So gefährlich ist die Violinspinne wirklich: https://www.tagesschau.de/wissen/violinspinne-104.html (Abruf: 09/2024)