Mehrere geschälte Pekannüsse
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Nickel

Von: Onmeda-Redaktion, Brit Weirich (Medizinautorin, M.A. Mehrsprachige Kommunikation)
Letzte Aktualisierung: 20.12.2021

Nickel zählt zu den Spurenelementen. Wer eine Kontaktallergie gegen Nickel hat, reagiert manchmal auch empfindlich auf Nickel in der Nahrung. Lesen Sie, welche Lebensmittel Nickel enthalten und woran man eine Allergie erkennt.

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

Nickel: Spurenelement mit Allergiepotenzial

Der menschliche Körper enthält circa 0,5 bis 10 Milligramm (mg) Nickel. Welche Funktionen das Spurenelement für den menschlichen Körper genau hat, ist bislang nicht wirklich geklärt. Man vermutet, dass Nickel an der Eisenverwertung beteiligt ist und im Zellkern beim Aufbau von Nukleinsäuren, den Trägern des Erbguts, mitwirkt.

Daneben spielt Nickel möglicherweise eine Rolle für die Aktivierung von Enzymen, die für den Glukoseaufbau und für den Aminosäurestoffwechsel von Bedeutung sind. Sicher ist jedoch, dass Nickel von den Bakterien der Darmflora genutzt wird.

Nickel: Tagesbedarf

Der tägliche Bedarf an Nickel wird auf 25 bis 30 Mikrogramm (µg) geschätzt. Die tatsächliche Aufnahme liegt mit 150 bis 500 Mikrogramm jedoch meistens darüber.

Nickel: Welche Lebensmittel enthalten es?

Nickel kommt sowohl in tierischen, als auch in pflanzlichen Lebensmitteln vor. Pflanzliche Lebensmittel haben jedoch in der Regel einen höheren Nickelgehalt.

Tabelle: Lebensmittel mit hohem Nickelgehalt

LebensmittelNickel (in mg pro kg Lebensmittel)
Pekannüsse15,0
Backpulver13,4
Kakao12,3
Sojabohnen7,0
Gelatine4,5
Hefe4,5
Linsen3,1
weiße Bohnen2,8
Wirsing1,6

Im Dünndarm nimmt der Körper von dem in der Nahrung enthaltenen Nickel etwa 1 bis 10 Prozent auf. Der gleichzeitige Verzehr von Vitamin-C-haltigen Lebensmitteln, Kaffee, Tee oder Milch kann die Aufnahme jedoch behindern.

Nickelmangel

Ob ein ernährungsbedingter Nickelmangelbei Menschen Beschwerden hervorruft, ist nicht bekannt. Deshalb ist bislang umstritten, ob das Spurenelement für den Menschen lebensnotwendig (essenziell) ist. Nur im Tierversuch lassen sich bei einem Nickelmangel gesundheitlichen Beeinträchtigungen erkennen, wie etwa:

  • Störungen bei der Eisenverwertung
  • Störungen bei der Blutbildung

Nickelüberdosierung

Vergiftungen durch eine übermäßige Nickelaufnahme über die Nahrung sind nicht bekannt.

Eine anhaltend hohe Nickelkonzentration in der Luft, kann jedoch Vergiftungserscheinungen zur Folge haben und möglicherweise Krebs erregen. Eine hohe Atemluftbelastung mit Nickel kann zum Beispiel in galvanischen Betrieben auftreten.

Nickelallergie

Übermäßiger Hautkontakt mit nickelhaltigen Substanzen kann zu einer Kontaktallergie führen. Nickelallergien treten relativ häufig und vor allem bei Frauen auf. Betroffene reagieren auf den Hautkontakt mit Nickelverbindungen allergisch-entzündlich und es kommt zu einem Kontaktekzem. Als Auslöser gelten vor allem nickelhaltige Uhren und Brillen sowie nickelhaltiger Schmuck (vor allem Ohrringe). Oft enthalten auch die Metallknöpfe von Hosen Nickel (insbesondere bei Jeans) und führen zu Problemen.

Mehr zum Thema: Nickelallergie

Personen mit Nickelallergie reagieren unter Umständen auch auf den Verzehr nickelhaltiger Speisen mit Beschwerden (z. B. mit Ekzemen am Körper oder nur an den Händen). Hier kann es möglicherweise ratsam sein, den Verzehr von stark nickelhaltigen Lebensmitteln zu verringern beziehungsweise zu meiden.

Beim Gebrauch von Kochgeschirr aus Edelstahl kann Nickel in größeren Mengen abgegeben werden, wenn darin saure Speisen zubereitet werden. Menschen, die empfindlich auf Nickel reagieren, können alternativ zu Kochgeschirr aus Emaille oder Glas wechseln.