Kalium: Funktion, Tabelle mit Werten & Tagesbedarf
Kalium ist ein Mineralstoff, der vor allem in pflanzlichen Lebensmitteln zu finden ist. Ein ernährungsbedingter Kaliummangel tritt selten auf. Warum der Körper Kalium braucht, wie hoch der Tagesbedarf ist und was es zu beachten gibt, erfahren Sie hier.
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.
FAQ: Häufige Fragen und Antworten zu Kalium
Kalium ist ein Mineralstoff, der zusammen mit Natrium und Chlorid im Körper wichtige Elektrolyte bildet. Er ist essenziell für:
- Säure-Basen-Haushalt
- Weiterleitung von Nervenimpulsen
- normale Muskelfunktion
- Herzfunktion
- Blutdruckregulation
- Wachstum
- Muskelschwäche
- Lähmungen
- Herzrhythmusstörungen
- Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall oder Erbrechen
Wer Kalium nur über die Nahrung aufnimmt, kann unbesorgt sein: Zu viel Kalium kann man auf diese Weise kaum zu sich nehmen. Erst eine exzessive Aufnahme von täglich 5.000 bis 6.000 Milligramm (mg) über einen längeren Zeitraum wäre bedenklich. Das kann etwa bei Nahrungsergänzungsmitteln mit Kalium der Fall sein. Durch solche Präparate kann es schnell zu einer Überdosierung kommen, weshalb diese nur mit ärztlicher Empfehlung eingenommen werden sollten.
Funktion: Was ist Kalium?
Der Elektrolyt Kalium kommt im Körper fast ausschließlich in den Zellen vor, insbesondere in denen der Muskeln. Zusammen mit Natrium und Chlorid ist Kalium für die Erregbarkeit von Muskel- und Nervenzellen zuständig. Verschiebungen im Kaliumhaushalt können deshalb die Funktion von Muskeln und Nerven beeinträchtigen.
Kalium spielt außerdem eine Rolle
- für die Herzfunktion und Blutdruckregulation
- beim Säure-Basen-Haushalt,
- bei der Aktivierung verschiedener Enzyme,
- bei der Herstellung von Eiweißen und Glykogen,
- bei der Regulation des Wasserhaushalts,
- bei der Ausschüttung bestimmter Hormone (wie Insulin, Kortisol) sowie
- bei der Freisetzung von Magensäure.
Kalium: Tabelle mit Werten des Tagesbedarfs
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt die Zufuhr folgender Kaliummengen pro Tag:
Personengruppe | Kaliumbedarf/Tag |
0-4 Monate | 400 mg |
4-12 Monate | 600 mg |
1-4 Jahre | 1.100 mg |
4-7 Jahre | 1.300 mg |
7-10 Jahre | 2.000 mg |
10-13 Jahre | 2.900 mg |
13-15 Jahre | 3.600 mg |
15-19 Jahre | 4.000 mg |
Erwachsene | 4.000 mg |
Schwangere | 4.000 mg |
Stillende | 4.400 mg |
Viele Lebensmittel enthalten Kalium, weshalb die meisten Menschen ihren täglichen Bedarf über die Ernährung decken können.
Für Menschen mit Bluthochdruck kann eine höhere Zufuhr und Aufnahme von Kalium positiv sein und den Blutdruck senken. Auch das Schlaganfallrisiko reduziert sich dadurch. Betroffene sollten deshalb auf eine kaliumreiche Ernährung achten und ihre Ernährungsgewohnheiten am besten ärztlich oder mit einer von den Krankenkassen anerkannten Ernährungsberatung besprechen.
Kaliumreiche Lebensmittel
Reich an Kalium sind vor allem pflanzliche Lebensmittel, insbesondere Bananen. Fleisch und Fisch haben nur einen geringen Kaliumgehalt.In der Bildergalerie sind die Top-Kalium-Lieferanten zu sehen:
Wann liegt ein Kaliummangel vor?
Fachleute sprechen von einem Kaliummangel, auch Hypokaliämie, wenn die Konzentration von Kalium im Blutserum niedriger als 3,5 Millimol pro Liter (mmol/l) ist. Zwar kommt ein Kaliummangel vergleichsweise selten vor, dennoch ist die Hypokaliämie die häufigste Form von Elektrolytstörungen.
Wer sich normal ernährt, muss in aller Regel keinen Kaliummangel befürchten. Jedoch kann ein Kaliummangel unter bestimmten Umständen eher auftreten, etwa durch:
- langanhaltende Durchfälle
- ständiges Erbrechen
- chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED)
- Einnahme von entwässernden Medikamenten (Diuretika)
Ein Kaliummangel kann unterschiedliche Symptome wie Müdigkeit, Muskelschwäche oder Magen-Darm-Probleme verursachen. Bei anhaltenden Beschwerden sollten sich Betroffene ärztlichen Rat einholen.
Wann liegt ein Kaliumüberschuss vor?
Sind die Kaliumwerte im Blutserum erhöht (über 5,4 mmol/l), handelt es sich um eine Hyperkaliämie. Derartig erhöhte Werte können durch eine erhöhte Zufuhr des Elektrolyts entstehen, etwa durch Infusionen.
Eine Hyperkaliämie kann sich auch entwickeln, wenn die Zellen im Körper vermehrt Kalium freisetzen. Mögliche Ursachen sind:
- Übersäuerung im Blut (Azidose)
- Infektionen
- Verbrennungen
- schweren Verletzungen
Auch Erkrankungen der Nieren oder entwässernde Medikamente (Diuretika) können zu einem Kaliumüberschuss im Blut führen.
Bei zu hohen Kaliumwerten kann es mitunter zu Missempfindungen im Mundbereich, Muskelzuckungen und Lähmungen kommen. Derartige Beschwerden sollten immer ärztlich untersucht werden.