Nüsse: Gesund und nährstoffreich
Nüsse sind kleine Energiebomben. In Maßen genossen, bieten sie allerdings viele gesundheitliche Vorteile. Zum Beispiel kann sich der Verzehr von Nüssen positiv auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen auswirken. Welche Nüsse besonders gesund sind, lesen Sie hier.
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.
Nüsse sind gesund
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, täglich eine Handvoll Nüsse zu essen. Denn diese sind trotz der hohen Energiedichte ein kerngesunder Snack.
Sie liefern:
- gesunde Fette wie Omega-3-Fettsäuren
- Kohlenhydrate
- Ballaststoffe
- pflanzliches Eiweiß
- Magnesium
- Kalium
- Zink
- Phosphor
- B-Vitamine (außer Vitamin B12)
- Vitamin E
- Antioxidantien
Zwar bestehen Nüsse zu rund 60 bis 70 Prozent aus Fett. Doch die Fettsäure-Zusammensetzung macht sie so gesund: Es handelt sich nämlich vor allem um einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren, etwa Omega-3-Fettsäuren.
Vorteile von hohem Omega-3-Gehalt in Nüssen:
- Sie ermöglichen die Aufnahme fettlöslicher Vitamine,
- können den Cholesterinspiegel (LDL-Cholesterin) senken und
- wirken sich positiv auf die Blutgefäße und das Herz-Kreislauf-System aus.
Für vegetarisch oder vegan lebende Menschen sind Nüsse zudem eine gute pflanzliche Eiweißquelle. Nüsse enthalten außerdem sekundäre Pflanzenstoffe. Diese neutralisieren freie Radikale, welche die Körperzellen schädigen können. Dadurch schützen sie vor oxidativem Stress und tragen dazu bei, der Entstehung von Krebs vorzubeugen.
Am besten sollten Nüsse ungesalzen, roh oder ohne Öl geröstet gegessen werden.
Ausgewählte Inhaltsstoffe von Nüssen und deren Wirkung
Inhaltsstoff | Wirkung |
ungesättigte Fettsäuren | Nüsse haben einen hohen Fettgehalt. Sie enthalten viele ein- und vor allem mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Das kann sich günstig auf den Cholesterinspiegel auswirken. |
Omega-3-Fettsäuren | Nicht alle, aber viele Nüsse sind reich an Omega-3-Fettsäuren. Sie wirken sich unter anderem günstig auf Herz und Kreislauf aus. |
Ballaststoffe | Ballaststoffe helfen dabei, den Cholesterinspiegel im Blut zu senken. |
Vitamin E | Vitamin E schützt die Blutgefäße vor Ablagerungen und dadurch vor Arteriosklerose. |
Pflanzensterine (Phytosterine) | Pflanzensterine bewirken, dass weniger Cholesterin aus tierischer Nahrung aufgenommen wird und können so dabei helfen, den Cholesterinspiegel zu senken. |
L-Arginin | Der Eiweißbaustein L-Arginin soll sich günstig auf die Gefäßwände der Arterien auswirken. Dadurch kommt es wahrscheinlich seltener zu Ablagerungen und Blutgerinnseln. |
Wie viele Nüsse sind erlaubt?
Nüsse sind zwar gesund. Wer mehr als die empfohlene Handvoll pro Tag isst, tut seiner Gesundheit allerdings keinen Gefallen. Weil Nüsse viele Kalorien und Fett enthalten, können größere Mengen davon zu Übergewicht beitragen. Und das wiederum wirkt sich negativ auf die Gesundheit aus. Wer aus gesundheitlichen Gründen zunehmen möchte oder sollte, darf auch mehr Nüsse essen.
Vorsicht bei Allergien
Nüsse, besonders Erdnüsse, verursachen häufig Allergien. Auch Menschen mit Birkenpollenallergie reagieren beispielsweise häufig aufgrund von Kreuzallergien gegen Haselnüsse. Daher ist beim Verzehr von Nüssen Vorsicht geboten.
Wichtig: Nüsse kühl und trocken aufbewahren
Nüsse sind sehr anfällig für Schimmelpilze, weshalb sie trocken und kühl aufbewahrt werden müssen. Ansonsten können sich sogenannte Aflatoxine bilden, die Leberkrebs begünstigen.
Sind Mandeln Nüsse?
Nicht alles, was als Nuss bezeichnet wird, ist botanisch gesehen auch eine Nuss. Bei einer Nuss sind nämlich alle drei Schichten der Fruchtwand verholzt.
Streng genommen gehören zu den Nüssen
- Walnüsse,
- Haselnüsse,
- Macadamianüsse und
- Esskastanien.
Eigentlich keine Nüsse sind dagegen
- Erdnüsse (Hülsenfrüchte),
- Mandeln, Pecannüsse und Pistazien (Steinfrüchte),
- Paranüsse (Kapselfrüchte) und
- Cashews (Kerne des Cashewapfels, der zum Schalenobst zählt).
Dass dennoch alle unter dem Oberbegriff Nüsse laufen, hat einen Grund: Sie alle haben mehr oder weniger die gleichen Inhaltsstoffe.
Inhaltsstoffe der Sorten: Welche Nüsse sind gesund?
Wertvolle Inhaltsstoffe liefern alle Nüsse, doch je nach Sorte unterscheiden sich die Nährwerte etwas. So hat jede Nuss andere Stärken.
Walnüsse sind gesund fürs Herz
Walnüsse sind besonders reich an Omega-3-Fettsäuren und gelten deshalb als eine der gesündesten Nusssorten. Der regelmäßige Verzehr soll dazu beitragen, den Cholesterinspiegel sowie das Risiko für Arterienverkalkung und Herzkrankheiten zu senken.
Sind Erdnüsse gesund?
Die Hülsenfrüchte sind besonders reich an Eiweiß und somit eine gute Proteinquelle für vegetarisch oder vegan lebende Menschen. Außerdem enthalten sie reichlich Folsäure.
Haselnüsse: Gesunder Snack
Im Vergleich zu anderen Nusssorten ist die Haselnuss besonders reich an Vitamin E und Folsäure.
Paranüsse: Nicht zu viele
Paranüsse sind ein hervorragender Lieferant für das lebenswichtige Spurenelement Selen. Sie enthalten allerdings so viel davon, dass Fachleute raten, nicht mehr als ein bis zwei Stück pro Tag zu essen, da es sonst zu einer Überdosierung mit Beschwerden wie Übelkeit kommen kann. Zudem reichern Paranüsse radioaktive Stoffe an. Das liegt an dem reich verzweigten Wurzelwerk der hohen Bäume, an denen die Kapselfrüchte wachsen. Darüber nehmen sie beispielsweise große Mengen Radium auf.
Pistazien: Gesund und reich an Kalium
Besonders viel Kalium liefern Pistazien. Der Mineralstoff ist wichtig für Muskeln, Herz und die Regulation des Blutdrucks.
Machen Cashewnüsse glücklich?
Cashewkerne enthalten viel Tryptophan. Die Aminosäure benötigt der Körper, um den Botenstoff Serotonin herzustellen, der als stimmungsaufhellend und schlaffördernd gilt.
Macadamia: Gesund und fettig
Auch als "Königin der Nüsse" bekannt, ist die Macadamianuss. Ihre buttrige Konsistenz macht sie zu etwas Besonderem. Grund dafür ist allerdings der besonders hohe Fettanteil, durch den die Macadamianuss zu den Nüssen mit dem höchsten Kaloriengehalt zählt. Gesund und besonders reich an B-Vitaminen ist sie trotzdem.
Pekannuss: Wie gesund ist sie?
Kalorienmäßig steht die Pekannuss der Macadamia in nichts nach, allerdings enthält sie noch mehr gesunde ungesättigte Fettsäuren.
Mandeln sind reich an sekundären Pflanzenstoffen
Mandeln sind besonders reich an sekundären Pflanzenstoffen wie Carotinoiden, die als Radikalfänger wirken. Blausäure in größeren Mengen enthalten übrigens nur Bittermandeln. Süße Mandeln enthalten so wenig von der giftigen Verbindung, dass man sich deswegen keine Sorgen machen muss.
Nüsse: Gehalt an Kalorien, Eiweiß, Fett und Kohlenhydraten pro 100 Gramm (ohne Schale)
Nuss-Sorte | kcal / kJ | Eiweiß (g) | gesättigte Fettsäuren (g) | ungesättigte Fettsäuren (g) | Kohlen- hydrate (g) | |
Cashew- Nüsse | 572 / 2.391 | 18 | 9 | 32,2 | 30 | |
Erdnüsse | 560 / 2.341 | 25 | 7 | 36,4 | 7 | |
Haselnüsse | 644 / 2.691 | 12 | 4 | 53,5 | 10 | |
Macadamia- Nüsse | 687 / 2.871 | 8 | 22,3 | 46,1 | 4 | |
Mandeln | 577 / 2.411 | 19 | 4.3 | 45,8 | 4 | |
Paranüsse | 670 / 2.800 | 14 | 14,7 | 48,4 | 4 | |
Pekan- nüsse | 703 / 2.838 | 9 | 5,3 | 60,5 | 4 | |
Walnüsse | 662 / 2.767 | 14 | 6,9 | 53,5 | 11 |