Das Bild zeigt eine Schale mit Konjaknudeln.
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Konjak-Nudeln: So gesund sind die Nudeln ohne Kohlenhydrate

Von: Till von Bracht (Medizinredakteur, M.A. Sportwissenschaften)
Letzte Aktualisierung: 24.11.2021

Konjak-Nudeln stellen eine kalorienarme Alternative zu herkömmlicher Pasta dar. Die Nudeln ohne Kohlenhydrate bestehen vor allem aus Wasser und ballaststoffreichen Konjakmehl. Wer diese Pasta isst, kann abnehmen, lautet es in der Werbung häufig. Klingt verlockend, aber irgendwie auch verdächtig.

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

Konjak-Nudeln: So gesund sind die Nudeln ohne Kohlenhydrate

Das Besondere an den Konjak-Nudeln ist, dass sie nicht aus Hartweizengrieß gefertigt werden, sondern aus dem Mehl der Konjakwurzel. Dabei handelt es sich um die Knollen der Teufelszunge – eine Pflanze, die vor allem im ostasiatischen Raum wächst.

Genauer gesagt bestehen Konjak-Nudeln

  • zu 97 Prozent aus Wasser,
  • zu etwa 3 Prozent aus Konjakmehl sowie
  • aus Calciumhydroxid.

Calciumhydroxid dient als Stabilisator. Er ist wichtig, damit die Nudeln nicht ihre Form verlieren.

Nudeln ohne Kohlenhydrate – und ohne Geschmack

Lebensmittel auf Basis der Konjakwurzel enthalten generell keine verwertbaren Kohlenhydrate und damit kaum Kalorien. Konjak-Nudeln zum Beispiel sind mit rund acht Kilokalorien pro 100 Gramm praktisch kalorienfrei. Sogar Gurken haben mehr Kalorien.

Kalorienarme Nudeln ohne Kohlenhydrate sind eigentlich nichts Neues. Bereits seit Jahren findet man in Asia-Shops die sogenannten Shirataki-Nudeln. Auch die Shirataki-Nudeln werden aus Konjakmehl hergestellt und sind deshalb quasi kalorienfrei.

Was einige möglicherweise vom Kauf der Shirataki-Nudeln abgeschreckt haben mag, ist der Fischgeruch, der einem schon beim Öffnen der Verpackung entgegenströmt.

Mittlerweile findet man in deutschen Supermärkten auch neuartige Konjak-Nudeln, die nicht riechen. Und – wie alle Produkte auf Konjakbasis – schmecken sie auch nach nichts. In Farbe und Konsistenz ähneln die Konjak-Nudeln eher Glasnudeln als normalen Spaghetti vom Italiener. Ein bisschen glitschig, ein bisschen glibberig, mit einem Wort: gewöhnungsbedürftig.

Abnehmen mit der Konjak-Nudel? Was die Wissenschaft sagt

Konjakmehl besteht zu 50 bis 60 Prozent aus Glucomannan, einer stärkeähnlichen Substanz, die vom Körper nicht verstoffwechselt werden kann.

Stattdessen quillt Glucomannan in Verbindung mit Wasser im Magen auf. Die Folge: Man ist schneller und länger satt. Deshalb findet man Glucomannan zum Beispiel häufig als Appetitzügler in Kapsel- oder Pulverform.

Wissenschaftliche Studien zeigen allerdings, dass die Einnahme von Glucomannan allein nicht dazu führt, dass man an Gewicht verliert. Wichtig ist, dass man sich trotzdem ausgewogen und kalorienarm ernährt: Nur dann – und nur dann – können Konjakprodukte wie beispielsweise Konjaknudeln auch zum Abnehmen beitragen.

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit hat bestätigt, dass Konjak im Rahmen einer kalorienreduzierten Diät zum Gewichtsverlust beiträgt – und so steht es nun auch auf den Verpackungen. Diesen Werbeslogan darf man aber nicht überbewerten. Denn das Gleiche gilt auch für Salat, Äpfel oder eben sämtliche andere Lebensmittel, die wenig Kalorien enthalten. Genauso gut könnten die Hersteller ihr Produkt bewerben mit den Worten: „Konjak-Nudeln haben wenig Kalorien.“

Konjak-Nudeln sind gesünder als gewöhnliche Pasta

Konjak-Nudeln enthalten reichlich Ballaststoffe, gewöhnliche Pasta aus Hartweizengrieß hingegen nicht. Generell sind Ballaststoffesehr gesund und sollten möglichst häufig auf dem Speiseplan stehen, da sie erwiesenermaßen das Risiko für verschiedene Krankheiten senken können.

Mehrere wissenschaftliche Studien konnten bestätigen, dass der Quellstoff Glucomannan aus der Konjakwurzel die Cholesterin im Blut günstig beeinflusst. In einer placebokontrollierten Untersuchung mit 63 gesunden Männern haben Wissenschaftler zum Beispiel festgestellt, dass die Einnahme von 3,9 Gramm Glucomannan täglich

  • den Cholesterinspiegel um 10 Prozent,
  • die Konzentration an LDL-Cholesterin um 7 Prozent,
  • die Triglycerid-Konzentration im Blut um 23 Prozent und
  • den systolischen Blutdruck um 2,5 Prozent

senkt.

Durch den hohen Anteil an Ballaststoffen können Konjak-Nudeln allerdings zu Verdauungsbeschwerden führen, wie Blähungen oder leichtem Durchfall.

Fazit

Konjak-Nudeln haben fast keine Kalorien. Daher können sie beim Abnehmen helfen. Allerdings muss man darauf achten, dass man sich die eingesparten Kalorien nicht bei anderen Mahlzeiten oder zwischendurch „zurückgefuttert“. Darüber hinaus können sie die Blutfette positiv beeinflussen.