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Bitterstoffe mit gesunder Wirkung: In diesen Lebensmitteln stecken sie
Bitter – diese Geschmacksrichtung haben die meisten Menschen aus ihrem Leben verbannt. Denn so wie uns eine Vorliebe für das Süße angeboren ist, lehnen wir das Bittere ab. Obwohl längst nicht alle Bitterstoffe toxisch sind, soll diese Abneigung den Menschen wohl davor bewahren, etwas Giftiges zu essen. Aus vielen Gemüsesorten wie etwa Gurken wurden Bitterstoffe weitgehend herausgezüchtet. Mit der Folge, dass sich mittlerweile viele Menschen der bitteren Geschmacksrichtung "entwöhnt" haben.
Dabei sind die meisten Bitterstoffe gesund und sollten keineswegs vollkommen vom Speiseplan gestrichen werden. Sie regen beispielsweise die Verdauung an, beugen Heißhunger vor und haben positiven Einfluss auf das Immunsystem.
Zeit also, den Geschmacksknospen wieder Bitteres zu geben! In der Bildergalerie sehen Sie, welche Lebensmittel gesunde Bitterstoffe enthalten und welche Wirkung von ihnen ausgeht.
Artischocken: Bitterstoffe mit gesunder Wirkung auf die Leber
Der in der Artischocke enthaltene Bitterstoff Cynarin soll die Produktion von Gallensäuren in der Leber anregen, die Leberfunktion verbessern und Gallensteinleiden positiv beeinflussen. Außerdem wird dem Bitterstoff eine antioxidative und zellschützende Wirkung nachgesagt, denn er wirkt freien Radikalen entgegen. Darüber hinaus wird eine cholesterinsenkende Wirkung von Cynarin angenommen.
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Gesunde Bitterstoffe im Rosenkohl
Glucosinolate sind schwefelhaltige Moleküle, die dem Rosenkohl seine herbe Note verleihen. Die Senföle dienen der Pflanze als Abwehrschutz vor Fraßfeinden. Dem Menschen kommen sie ebenfalls zugute: Sie sollen antioxidative, krebsvorbeugende sowie antibakterielle Eigenschaften haben. Moderne Rosenkohlsorten enthalten weniger Glucosinolate. Dadurch sind sie weniger bitter, aber auch anfälliger für Schädlinge. Auch im Rucola sorgen Senföle übrigens für den scharf-würzigen Geschmack und machen ihn so gesund.
Bitterstoffe: Chicorée mit verdauungsfördernder Wirkung
Seinen typisch bitteren Geschmack verdankt der Chicorée dem Stoff Intybin, der die Produktion von Magen- und Gallensäften und die Darmbewegungen fördert. Und Chicorée hat viele weitere gesundheitliche Vorteile: Er ist kalorienarm und dabei reich an Folsäure, Kalium, Zink, Beta-Carotin sowie Vitamin B1 und B2. In dunklen Räumen wächst Chicorée aus der bereits geernteten Zichorienwurzel. Saison hat er von November bis April. Frischen Chicorée erkennt man an geschlossenen, weißen Köpfen mit hellgelben Spitzen. Je grüner der Chicorée ist, desto bitterer ist er.
Radicchio enthält viele Bitterstoffe
Radicchio gehört wie der Chicorée und die ebenfalls bittere Endivie zu den Zichorien und enthält reichlich von dem Bitterstoff Intybin. Das violett-marmorierte Gemüse ist häufig dekorativer Bestandteil von Salatmischungen. Er gilt als der bitterste aller Blattsalate und ist daher etwas für fortgeschrittene Bitterschmecker*innen. Gegrillt oder gebraten verliert er etwas von seiner Bitterkeit. Neben den gesunden Bitterstoffen finden sich im Radicchio auch Vitamin C, Vitamin A und B-Vitamine sowie Kalium und Kalzium.
Bitterstoffe im Kaffee sind verdauungsfördernd
Kaum ein Lebensmittel ist trotz – oder gerade wegen – seiner Bitterstoffe so beliebt wie Kaffee. Dass die in ihm enthaltenen Bitterstoffe die Verdauung anregen, ist vielen Menschen bekannt. Doch sie können außerdem dazu beitragen, oxidativen Stress zu reduzieren und die Fettverbrennung anzukurbeln.
Bitterstoffe in Grapefruits sollen vor Krebs schützen
Naringin heißt der Stoff, der die Grapefruit so bitter macht. Und so gesund, denn er soll eine entzündungshemmende und krebsvorbeugende Wirkung haben. Vorsicht ist allerdings geboten bei Menschen, die bestimmte Medikamente einnehmen. Denn Naringin kann zu Wechselwirkungen führen.
Bitterstoffe in Salbei wirken bei Erkältungssymptomen
Salbei enthält Bitterstoffe wie Campher und Thujon. Während Campher traditionell bei Atemwegsbeschwerden und Erkältungssymptomen eingesetzt wird, soll Thujon entkrampfende Wirkung haben. Als Gewürz im Essen sorgt Salbei dank der enthaltenen Bitterstoffe dafür, dass der Körper das Fett aus der Nahrung besser verarbeiten kann. Rezeptoren für Bitterstoffe sitzen nämlich nicht nur auf der Zunge, sondern auch beispielsweise im Magen-Darm-Trakt. Hoch dosiert sind Campher und Thujon jedoch giftig. Sechs Gramm Salbeiblätter gelten daher als Tageshöchstdosis.
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Bitterstoffe machen dunkle Schokolade gesund
Dunkle Schokolade enthält wenig Zucker und dafür viele Bitterstoffe – je höher der Kakaoanteil, desto mehr. Die enthaltenen Polyphenole wirken antioxidativ und blutdruckregulierend. Der bittere Geschmack hemmt außerdem den Appetit auf Süßes. Wer statt fettiger und zuckerhaltiger Süßigkeiten also ein Stück Bitterschokolade nascht, tut sich damit etwas Gutes und hat im besten Fall kein Verlangen mehr nach Kalorienbomben.
Bitterstoffe in Tropfen: Lust auf Süßes hemmen
Im Handel erhältlich sind bittere Tropfen, die den Hunger auf Süßes stillen und so beim Abnehmen helfen sollen. Offenbar bewirken Bitterstoffe, dass weniger des Hormons Ghrelin produziert wird, das für das Hungergefühl verantwortlich ist. Speziell für die Tropfen ist diese Wirkung allerdings nicht in Studien nachgewiesen. Ob die Tropfen also einen Vorteil gegenüber natürlich bitteren Lebensmitteln haben, ist unklar.
Bitter – diese Geschmacksrichtung haben die meisten Menschen aus ihrem Leben verbannt. Denn so wie uns eine Vorliebe für das Süße angeboren ist, lehnen wir das Bittere ab. Obwohl längst nicht alle Bitterstoffe toxisch sind, soll diese Abneigung den Menschen wohl davor bewahren, etwas Giftiges zu essen. Aus vielen Gemüsesorten wie etwa Gurken wurden Bitterstoffe weitgehend herausgezüchtet. Mit der Folge, dass sich mittlerweile viele Menschen der bitteren Geschmacksrichtung "entwöhnt" haben.
Dabei sind die meisten Bitterstoffe gesund und sollten keineswegs vollkommen vom Speiseplan gestrichen werden. Sie regen beispielsweise die Verdauung an, beugen Heißhunger vor und haben positiven Einfluss auf das Immunsystem.
Zeit also, den Geschmacksknospen wieder Bitteres zu geben! In der Bildergalerie sehen Sie, welche Lebensmittel gesunde Bitterstoffe enthalten und welche Wirkung von ihnen ausgeht.
- Online-Informationen des Bundeszentrums für Ernährung: Bitterstoffe – gesund, aber nicht jedermanns Sache: https://www.bzfe.de/was-wir-essen-blog/blog-archiv/blog-archiv-2021/april-2021/bitterstoffe-gesund-aber-nicht-jedermanns-sache/ (Abruf: 11/2023)
- Online-Informationen von Ernährungs-Umschau: Bitterstoffe und -komponenten in Lebensmitteln und Heilpflanzen: https://www.ernaehrungs-umschau.de/print-artikel/13-08-2020-bitterstoffe-und-komponenten-in-lebensmitteln-und-heilpflanzen/ (Abruf: 11/2023)
- Online-Informationen vom Verbraucherfenster Hessen: Bitterstoffe in Lebensmitteln: Gut für die Verdauung und die Abwehrkräfte: https://verbraucherfenster.hessen.de/ernaehrung/inhaltstoffe/bitterstoffe-in-lebensmitteln-gut-fuer-die-verdauung-und-die-abwehrkraefte (Abruf: 11/2023)
- Online-Informationen des Verbraucher-Service Bayern: Chicorée – heimische Bitterstoffe für eine gute Verdauung: https://www.verbraucherservice-bayern.de/themen/ernaehrung/chicoreee-heimische-bitterstoffe-fuer-eine-gute-verdauung
- Online-Informationen des öffentlichen Gesundheitsportals Österreichs: https://www.gesundheit.gv.at/leben/ernaehrung/saisonkalender/alle/radicchio.html (Abruf: 11/2023)
- Online-Informationen von Foodwatch: Bitterstoffe: gesund oder ein Warnsignal aus der Natur? https://www.foodwatch.org/de/bitterstoffe-gesund-oder-ein-warnsignal-aus-der-natur (Abruf: 11/2023)