Positronen-Emissions-Tomographie (PET)
Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) gehört zu den sogenannten nuklearmedizinischen bildgebenden Untersuchungsmethoden. Ärzte setzen die PET vor allem im Rahmen der Tumordiagnostik ein.
Allgemeines
Mithilfe eines radioaktiv markierten Stoffs – dem sogenannten Tracer – kann der Arzt bei der Positronen-Emissions-Tomographie Stoffwechselvorgänge im menschlichen Körper aufzeichnen. Im Gegensatz zu anderen bildgebenden Untersuchungsverfahren, wie beispielsweise Röntgen, bildet die PET nicht die Organe selbst, sondern die Stoffwechselvorgänge in den Geweben ab. Damit ähnelt das Verfahren der Szintigraphie.
Da Krebszellen einen besonders hohen Stoffwechsel haben, ist die PET gut geeignet, um entartete Zellen aufzuspüren. Sie wird aber auch genutzt, um bestimmte Herz-Kreislauf-Erkrankungen festzustellen. So wird die PET zum Beispiel in der Diagnostik von Herzinfarkten oder der koronaren Herzerkrankung eingesetzt. Auch bei der Diagnose von Demenz, Parkinson oder Chorea Huntington kommt die Positronen-Emissions-Tomographie zum Einsatz.
Häufig wird eine PET ergänzend zu einer Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) durchgeführt.
Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) ist ein relativ risikoarmes bildgebendes Untersuchungsverfahren. Die Belastung für den Körper durch den radioaktiv markierten Stoff ist nur gering, da die Strahlung sehr schwach ist und der Tracer schnell wieder mit dem Urin ausgeschieden wird. Manche Menschen reagieren allerdings allergisch auf den Tracer. Deshalb ist es wichtig, den Arzt vor der Untersuchung über mögliche Allergien zu informieren.
Die PET liefert sehr genaue Untersuchungsergebnisse. Dadurch können Ärzte mit diesem Verfahren selbst kleine Tumoren und Metastasen finden. Allerdings ist die Untersuchung sehr aufwendig und teuer. Deshalb kommt die PET noch nicht routinemäßig zum Einsatz.
Durchführung
Bei einer Positronen-Emissions-Tomographie (PET) muss der Untersuchte in der Regel nüchtern sein, also am Tag der Untersuchung noch keine Nahrung zu sich genommen haben. Zu Beginn der Durchführung bekommt er eine radioaktiv markierte Substanz (sog. Tracer) gespritzt, die sich dann über den Blutkreislauf im Körper verteilt – das dauert etwa eine Stunde. Bei der anschließenden Untersuchung liegt der Patient bequem auf der sogenannten Kameraliege. Die Untersuchung selbst dauert eine bis eineinhalb Stunden – für ein verlässliches Ergebnis sollte man die ganze Zeit ruhig liegen bleiben.
Während der Untersuchung nimmt die PET-Kamera schrittweise den gesamten Körper auf – ein an die Kamera angeschlossener Computer berechnet die eingehenden Daten und setzt sie schließlich in ein komplexes Bild um, auf dem zu erkennen ist, wie sich der Tracer verteilt hat.
Anwendungsgebiete
Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) eignet sich für die Krebsdiagnostik. Typische Anwendungsgebiete sind zum Beispiel die Diagnose von:
- Lungenkrebs
- Schilddrüsenkrebs
- Kopf-Hals-Tumoren
- bösartigen Lymphknotenschwellungen (malignen Lymphomen)
- Speiseröhrenkrebs
- Lymphdrüsenkrebs (maligne Lymphome)
- Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom)
Mithilfe der Positronen-Emissions-Tomographie kann der Arzt einen möglichen Krebsherd finden und sichtbar machen. Mit der PET kann er außerdem feststellen, wie bösartig ein Tumor ist und welches Krebsstadium vorliegt. Dies ist wichtig, damit der Arzt eine optimale Therapie einleiten kann und um unnötig belastende Maßnahmen zu vermeiden.
Während beziehungsweise unmittelbar nach dem Ende einer Krebstherapie kann der Arzt mithilfe der PET oft schon eine Aussage über den Therapieerfolg machen. Computer- oder Magnetresonanztomographie können den Erfolg erst nachweisen, wenn der Tumor tatsächlich an Größe abnimmt. Der Stoffwechsel der Krebszellen verändert sich bei einer erfolgreichen Therapie aber bereits, bevor der Tumor kleiner wird. Diese Stoffwechselveränderungen kann der Arzt mit der Positronen-Emissions-Tomographie erkennen. Die PET eignet sich insbesondere zur Therapiekontrolle bei:
- Metastasen (Tochtergeschwulsten) von Darmkrebs
- Lungenkrebs
- malignen Lymphomen
- Brustkrebs (Mammakarzinom)
- Kopf- und Halstumoren
Nach Krebserkrankungen ermöglicht sie außerdem, Tumorneubildungen (Rezidive) frühzeitig zu erkennen, etwa bei schwarzem Hautkrebs (Melanom) oder Prostatakrebs (Prostatakarzinom).
Neben der Krebsdiagnostik setzen Ärzte die Positronen-Emissions-Tomographie auch zur Diagnose von Herzerkrankungen und Nervenerkrankungen ein. Anwendungsgebiete sind hier beispielsweise:
- Nachweis von Durchblutungsstörungen bei koronarer Herzkrankheit
- Nachweis von Herzmuskelschädigungen
- Diagnose eines Herzinfarkts
- Voruntersuchungen vor Herztransplantationen
- Diagnose von Epilepsie
- Diagnose von Parkinson
- Diagnose von Chorea Huntington
- Diagnose von Demenz
Risiken und Komplikationen
Eine Positronen-Emissions-Tomographie (PET) birgt nur wenige Risiken und Komplikationen. Die Strahlung der radioaktiv geladenen Teilchen (Tracer) ist sehr schwach und der Körper scheidet die Tracer innerhalb kürzester Zeit mit dem Urin wieder aus.
In seltenen Fällen kann der Tracer eine allergische Reaktion auslösen. Um dieses Risiko zu vermeiden, sollten Sie Ihren Arzt vor der Untersuchung darüber informieren, ob bei Ihnen bereits eine Allergie besteht.