Das Bild zeigt eine Zange.
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Nasenspiegelung (Rhinoskopie)

Von: Onmeda-Redaktion
Letzte Aktualisierung: 27.10.2021

Die Nasenspiegelung (Rhinoskopie) gehört wie die Ohrenspiegelung (Otoskopie) und der Blick in den Mund zu den Routineuntersuchungen beim Hals-Nasen-Ohren-Arzt. Sie kommt bei fast jedem Arztbesuch zum Einsatz, um Erkrankungen oder Störungen im Bereich des Naseninneren genauer abzuklären.

Allgemeines

Mithilfe der Nasenspiegelung untersucht der Hals-Nasen-Ohrenarzt das Naseninnere beziehungsweise die Nasenhaupthöhle und den Nasenrachenraum. Der Arzt unterscheidet dabei zwischen der vorderen Rhinoskopie (Rhinoscopia anterior), der mittleren Rhinoskopie (Rhinoscopia media) und der hinteren Rhinoskopie (Rhinoscopia posterior).

Bei der vordereren Nasenspiegelung verwendet der Hals-Nasen-Ohrenarzt ein Nasenspekulum – eine Art Metallzange mit einem Trichter am Ende. Für die mittlere Nasenspiegelung benutzt er ein sogenanntes Nasenendoskop. Dieses besteht entweder aus einem starren oder flexiblen Rohr, an dessen Ende eine Lichtquelle sowie eine kleine Kamera angebracht sind. Eine hintere Nasenspiegelung erfolgt mittels eines Zungenspatels und eines abgewinkelten Nasen-Rachen-Spiegels.

Durch die Rhinoskopie bekommt der Hals-Nasen-Ohrenarzt Informationen über den Aufbau des Naseninneren und die Beschaffenheit der Nasenschleimhaut. Zudem kann er auch vorhandenes Nasensekret näher untersuchen. Bei der hinteren Rhinoskopie kann er außerdem feststellen, ob eine Kieferhöhlenentzündung vorliegt. Dies erkennt der Arzt zum Beispiel an einem eitrigen Ausfluss. Auch eventuelle Missbildungen oder Neubildungen im Inneren der Nase, etwa vergrößerte Polypen oder auch bösartige Tumoren, sind anhand der Nasenspiegelung gut erkennbar.

Normalerweise ist eine Nasenspiegelung oder auch Rhinoskopie nicht schmerzhaft für den Betroffenen. Bei Entzündungen im Nasenbereich oder nach erfolgten Nasenoperationen kann der Arzt unter Umständen ein abschwellendes und/oder lokal betäubendes Nasenspray verabreichen. Generell gilt die Nasenspiegelung jedoch als ein schmerz- und risikoarmes Diagnoseverfahren.

Durchführung

Bei einer Nasenspiegelung (Rhinoskopie) nutzt der HNO-Arzt zur Durchführung verschiedene Hilfsmittel – abhängig davon, welchen Teil der Nase er begutachten möchte.

Bei der vorderen Rhinoskopie (Rhinoscopia anterior) betrachtet der HNO-Arzt die Nase von vorne, wobei er die Naseneingänge mit einem Nasenspekulum, einem zangenartigen Gerät mit trichterförmiger Spitze, erweitert. Mithilfe einer Lichtquelle oder einem reflektierenden Spiegel auf der Stirn kann er nun die gesamte Nasenhöhle und die vorderen Nasengänge betrachten. Sollten Krusten, Blut oder Schleim die Sicht behindern, entfernt er diese während der Nasenspiegelung vorsichtig mit einem Wattestäbchen oder saugt sie ab. Bei geschwollener Nasenschleimhaut sprüht er zur besseren Sicht ein abschwellendes Nasenspray ein. Entdeckt der Hals-Nasen-Ohrenarzt entzündliche Veränderungen, entnimmt er einen Abstrich und lässt das gewonnene Material im Labor untersuchen.

Für die mittlere Rhinoskopie (Rhinoscopia media) verwendet der HNO-Arzt ein sogenanntes Nasenendoskop. Dieses Instrument besteht aus einer starren oder flexiblen Röhre mit eingebauter Lichtquelle, an dessen hinterem Ende ein optisches System (Kamera) befestigt ist. Vor dem Einführen betäubt der HNO-Arzt die Nasenschleimhaut mit einem speziellen Spray.

Die hintere Rhinoskopie (Rhinoscopia posterior) erfolgt über die Mundhöhle mithilfe eines abgewinkelten Spiegels. Für diese Form der Nasenspiegelung drückt der HNO-Arzt die Zunge mit einem Spatel sanft herunter. Der Betroffene sollte dabei durch die Nase atmen, damit das Gaumensegel einen möglichst großen Abstand zur hinteren Rachenwand bekommt – dies erleichtert die Nasenspiegelung erheblich.

Diagnose

Die Nasenspiegelung (Rhinoskopie) ist eine bedeutsame Diagnose-Hilfe für den HNO-Arzt. Sie liefert ihm wichtige Informationen über die innere Beschaffenheit und den Zustand der Nase. Bei einer Kieferhöhlenentzündung gehört sie zur Basisdiagnostik.

Der häufigste Befund einer Nasenspiegelung ist eine schiefe Nasenscheidewand, eine sogenannte Septumdeviation. Auch kann der Hals-Nasen-Ohrenarzt Schleimhaut- oder Muschelschwellungen, Geschwüre der Schleimhaut, Eiter- und Blutansammlungen, Polypen (gutartige Geschwulste der Schleimhaut), Tumoren oder Fremdkörper erkennen. Die hintere Nasenspiegelung nutzt er zur Diagnose von vergrößerten Rachenmandeln, eitrigem Sekret, Polypen und verdickten hinteren Muschelenden.

Risiken und Komplikationen

Gewöhnlich ist eine Nasenspiegelung (Rhinoskopie) nicht mit Risiken und Nebenwirkungen verbunden. Da der HNO-Arzt Nasenspiegel in verschiedenen Größen besitzt und für jedes Nasenloch den passenden auswählt, ist eine Nasenspiegelung normalerweise völlig schmerzlos und ungefährlich. Auch beim Aufspreizen des Spekulums achtet er darauf, keinen Druck auf die sensible Nasenscheidewand auszuüben, sondern nur auf die relativ unempfindlichen Nasenflügel. Sollten mögliche Entzündungen die Untersuchung schmerzhaft machen, setzt der Hals-Nasen-Ohrenarzt für die Nasenspiegelung ein betäubendes Nasenspray ein.