Bild von verschiedenen Blutproben zur Bestimmung des Monozyten-Werts.
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Monozyten: Was bedeuten erhöhte und zu niedrige Werte?

Von: Jessica Rothberg (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 07.03.2025

Monozyten sind Teil der weißen Blutkörperchen (Leukozyten), die essenziell für das Immunsystem sind. Sie sind unter anderem für die Abwehr von Krankheitserregern zuständig. Erhöhte Werte können etwa auf Krankheiten wie Infektionen hindeuten. Wann die Monozyten bestimmt werden und was genau erhöhte und zu niedrige Werte bedeuten, erfahren Sie hier.

FAQ: Häufige Fragen und Antworten rund um Monozyten

Erhöhte Monozyten sind ein mögliches Anzeichen akuter Infektionen, Autoimmunerkrankungen, chronischer Entzündungen oder Bluterkrankungen.

Was sind Monozyten?

Monozyten zählen zu den weißen Blutkörperchen (Leukozyten). Sie werden im Knochenmark gebildet und anschließend ins Blut abgegeben. Sie zirkulieren im Blutkreislauf rund 1 bis 2 Tage, bis sie ins Gewebe wandern und dort mehrere Monate verbleiben. 

Im Gewebe angekommen entwickeln sie sich zu sogenannten Fresszellen (Makrophagen, Phagozyten) und können ihrer wichtigen Funktion der Immunabwehr nachkommen. Sie erkennen beispielsweise 

  • Krankheitserreger wie Bakterien oder Pilze, 
  • andere Eindringlinge wie Schmutzpartikel oder 
  • abgestorbene Zellen, 

die sie aufnehmen und abbauen ("fressen") können. 

Monozyten: Wann und wie wird der Wert bestimmt?

Die Monozyten werden im Rahmen des Differentialblutbilds bestimmt, das bei Auffälligkeiten eines großen Blutbilds veranlasst wird. Mithilfe des Differentialblutbilds lassen sich die Blutbestandteile genauer untersuchen. Ein solches Blutbild wird zudem veranlasst:

  • bei wiederkehrenden Infektionen
  • bei Verdacht auf Krebs-, Blut- oder Autoimmunerkrankungen
  • zur Verlaufskontrolle von Krankheiten bzw. Behandlungen

Zur Bestimmung der Monozyten entnehmen Fachleute eine Blutprobe aus einer Armvene.

Monozyten: Tabelle mit Normwerten

Der Monozyten-Wert wird entweder absolut pro Mikroliter Blut oder als relativer Prozentanteil der Leukozyten berechnet. Säuglinge haben im Vergleich zu Erwachsenen eine höhere Konzentration, Kinder niedrigere.

Folgende Normwerte können bei Erwachsenen zur Orientierung dienen: 

AlterZellen pro Mikroliter Blut (/µl)Prozent der Leukozyten (%)
Erwachsene über 18 Jahre285 – 500/µl3 – 7 % 

Wichtig: Die Normwerte variieren je nach Untersuchungsmethode der Labore. Die Ergebnisse sollten ärztlich überprüft und im Zusammenhang mit möglichen Symptomen und anderen Blutwerten interpretiert werden.

Monozytose: Erhöhte Monozyten-Werte

Ein erhöhter Monozyten-Wert (Monozytose) liegt vor, wenn 

  • der relative Wert über 7 Prozent liegt bzw.
  • der absolute Wert 500/µl übersteigt.

Monozyten zu hoch: Mögliche Ursachen

Sind die Monozyten (leicht) erhöht, kann das viele Ursachen haben. Dazu zählen: 

Monozyten zu hoch: Symptome bei Monozytose

Ein erhöhter Monozyten-Wert allein verursacht keine Symptome. Allerdings können zugrunde liegende Erkrankungen zu Beschwerden führen. Anhaltende Symptome, die ärztlich abgeklärt werden sollten, sind etwa:

Monozyten erhöht: Was tun?

Ein erhöhter Monozyten-Wert sollte immer ärztlich überprüft werden. In der Regel sind weitere Untersuchungen und Laborkontrollen nötig, um eine genaue Ursache feststellen zu können. Je nach Auslöser kann die*der Ärztin*Arzt eine entsprechende Behandlung empfehlen. Beispielsweise können bei einer bakteriellen Infektion Antibiotika zum Einsatz kommen.

Monozyten zu niedrig: Ursachen einer Monozytopenie

Bei einer Monozytopenie sind die Monozyten zu niedrig, also unterhalb des Normwerts von 285 bis 500/µl beziehungsweise 3 bis 7 Prozent. Zu einer solchen Monozytopenie kommt es selten. In der Regel liegt dann ein allgemeiner Mangel aller weißer Blutkörperchen vor, also auch der Leukozyten und Granulozyten.

Was verursacht zu niedrige Monozyten-Werte?

Ursachen einer Monozytopenie können sein:

  • akute, schwere Infektionen 
  • Knochenmarkserkrankungen wie aplastische Anämie
  • Leukämie (Blutkrebs)
  • Nebenwirkungen kortisonhaltiger Arzneimittel 
  • Chemotherapie

Monozyten: Symptome bei niedrigem Wert

Ist der Monozyten-Wert zu niedrig, äußert sich das in der Regel nicht durch spezifische Symptome. In manchen Fällen kann eine Monozytopenie jedoch zu einer Immunstörung führen. Betroffene sind beispielsweise häufiger und schwerer krank und haben aufgrund des geschwächten Immunsystems etwa regelmäßig eine Erkältung. Im Vordergrund stehen Symptome der zugrunde liegenden Ursache.

Was tun bei Monozytopenie?

Ein zu niedriger Monozyten-Anteil sollte ärztlich untersucht werden und stellt keine alleinige Diagnosemaßnahme dar. Weitere Blutuntersuchungen und körperliche Kontrollen sind notwendig. Je nach diagnostizierter Ursache kommen verschiedene Behandlungen infrage. Ist die Konzentration etwa aufgrund von Medikamenten zu niedrig, kann nach ärztlicher Rücksprache auf ein anderes Präparat gewechselt werden.