Jemand hält im Labor eine Blutprobe in der Hand
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CK-Wert: Wann ist die Kreatinkinase im Blut erhöht?

Von: Jasmin Krsteski (Biologin und Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 05.03.2025

Der Kreatinkinase (CK)-Wert ist ein wichtiger Parameter bei Verdacht auf einen Herzinfarkt. Denn Kreatinkinase ist ein Enzym, das sich vor allem in der Herz- und Skelettmuskulatur befindet. Wird diese geschädigt, gelangt es vermehrt ins Blut. Ab wann gilt der CK-Wert als gefährlich, was ist der CK-MB-Wert und welche Ursachen haben erhöhte Werte?

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

FAQ: Häufige Fragen und Antworten zum CK-Wert

CK-MB ist eine spezielle Form von Kreatinkinase, die vor allem im Herzmuskel vorkommt. Ist der Anteil von CK-MB am gesamten CK hoch, liegen vermutlich Herzmuskelschäden vor, etwa bei einem Herzinfarkt. Ist er gering, ist eher die Skelettmuskulatur betroffen. 

Was sagt der CK-Wert im Blut aus?

Kreatinkinase oder Creatinkinase (CK) ist ein Enzym, das fast ausschließlich in Muskelgewebe vorkommt. Enzyme sind Eiweiße, die im Körper chemische Reaktionen beschleunigen. Die Kreatinkinase sorgt dafür, dass Muskelzellen Energie gewinnen und die Muskeln arbeiten können. Der CK-Wert misst die Aktivität der Kreatinkinase im Blut.

Muskelzellen setzen Kreatinkinase frei

Dass Zellen absterben, ist ein ganz normaler Prozess und passiert ständig. Dabei setzen sie ihren Inhalt frei. Muskelzellen setzen Kreatinkinase frei, wenn sie absterben. Eine bestimmte Konzentration an Kreatinkinase ist deshalb immer im Blut vorhanden.

Ist der Wert allerdings erhöht, deutet das darauf hin, dass mehr Zellen abgestorben sind, als es normalerweise der Fall ist. Ein zu hoher Wert kann zum Beispiel ein Hinweis auf eventuelle Schäden an der Skelettmuskulatur oder am Herzen sein, aber auch harmlose Ursachen wie einen Muskelkater haben.

Niedrige Werte sind nicht relevant und kein Hinweis auf eine Erkrankung.

Was sind CK-M, CK-B und CK-MB?

Es gibt drei Formen (Isoenzyme) der Kreatinkinase im Körper, die in verschiedenen Geweben des Körpers vorkommen. Der Gesamt-CK-Wert ist die Summe der Werte dieser Untergruppen.

  • CK-MM (M= Muscle, Skelettmuskulatur)
  • CK-BB (B=Brain, Gehirn)
  • CK-MB (kommt vor allem in der Herzmuskulatur vor)

Um den genauen Grund für einen erhöhten CK-Wert zu finden, ist immer der Anteil der CK-MB am Gesamt-CK-Wert entscheidend.

Was ist der Unterschied zwischen Kreatinkinase und Kreatinin?

Häufig werden Kreatinkinase (CK) und Kreatinin (auch: Creatinin) miteinander verwechselt. Dabei haben die beiden Stoffe nur bedingt etwas miteinander zu tun. Kreatinkinase ist ein Enzym, das aus dem Stoff Kreatin (auch: Creatin) das energiereiche Kreatinphosphat macht, mit dem vor allem die Muskelzellen arbeiten können. Kreatinin entsteht beim Abbau von Kreatin und Kreatinphosphat. Es hat im Körper keine Funktion und wird über die Nieren ausgeschieden. Daher ist es ein wichtiger Parameter für die Nierenfunktion.

CK-Wert erhöht: Diese Ursachen kommen infrage

Ist der CK-Wert erhöht, kommen folgende krankhaften Ursachen infrage:

Eine Erhöhung des CK-Wertes kann zudem durch verschiedene Faktoren bedingt sein, die bei der Diagnostik berücksichtigt werden müssen:

  • bestimmte Medikamente wie Statine (Cholesterinsenker)
  • starker Stress
  • Alkoholkonsum
  • Muskelkater nach Krafttraining oder Ausdauersport
  • starke körperliche Anstrengung, beispielsweise nach einer Geburt
  • Operationen
  • Injektionen in den Muskel wie bei einer Impfung

CK-MB als Marker für Herzmuskelschädigungen

Um den genauen Grund für einen erhöhten CK-Wert zu finden, ist immer der Anteil der CK-MB am Gesamt-CK-Wert entscheidend:

  • Ist der CK-MB-Anteil niedriger als 6 Prozent, liegt die Ursache wahrscheinlich in der Skelettmuskulatur, zum Beispiel bei Muskelschwund.

  • Bei einem Anteil von CK-MB zwischen 6 und 20 Prozent ist sehr wahrscheinlich das Herz geschädigt. Denn abgestorbene Herzzellen setzen CK-MB frei, welches daraufhin vermehrt im Blut zu finden ist. Von der Höhe des Anstiegs im Blut kann man auf die Schädigung des Herzens und den Zeitpunkt des Infarktes schließen. Ein deutlicher Anstieg des Kreatin-Kinase-Wertes ist frühestens etwa drei Stunden nach einem Herzinfarkt festzustellen. Nach einem Tag ist die maximale CK-Konzentration zu erwarten, innerhalb von drei Tagen normalisiert sich der Wert wieder.

  • Ein CK-MB-Wert von über 20 Prozent ist selten der Fall und kommt zum Beispiel vor, wenn ein Tumor umliegendes Gewebe zerstört hat, bei Leberschäden oder einer Bauchspeicheldrüsenentzündung.

Bei einem Verdacht auf einen Herzinfarkt sind weitere Untersuchungen erforderlich, etwa eine Elektrokardiographie (EKG) und die Bestimmung von Troponin. Dabei handelt es sich um ein Eiweiß, das im Herzmuskel vorkommt und ebenfalls zur Diagnose von Herzinfarkten herangezogen wird.

Ab wann ist ein erhöhter CK-Wert gefährlich?

Ein stark erhöhter CK-Wert von über 5.000 U/l, kann auf eine schwere Muskelschädigung hinweisen und zu einer sogenannten Rhabdomyolyse führen. Dabei werden durch das Absterben der Muskelzellen große Mengen des Muskelproteins Myoglobin freigesetzt. Dieses kann die Nieren überlasten und schließlich zu akutem Nierenversagen führen.

Tabelle: Normale und erhöhte CK-Werte

Folgende Normwerte gelten für die Kreatinkinase im Blut:

 CK-Normalwert in Units pro LiterCK-MB-Normalwert
Männer ab 18 Jahre<174 U/l< 24 U/l (unter 6 % der Gesamt-CK)
Frauen ab 18 Jahre<140 U/l<24 U/l (unter 6 % der Gesamt-CK)

Da es unterschiedliche Messverfahren gibt, kann der Referenzbereich je nach Labor unterschiedlich ausfallen.

Ab einem Wert von 1.000 U/l sind schwere Muskelschädigungen wahrscheinlich. 

Hinweis: Wer Leistungssport betreibt, hat häufig einen erhöhten CK-Wert, ohne dass eine Erkrankung zugrunde liegt. Nach einem Tag mit Ausdauer- oder Krafttraining kann der Wert um 50 bis 100 Prozent ansteigen. Am höchsten ist er etwa zwölf Stunden nach der Anstrengung. Es kann bis zu einer Woche dauern, bis er sich wieder normalisiert hat.