Dukan-Diät
Die Dukan-Diät geht auf den französischen Ernährungsmediziner Dr. Pierre Dukan (*1941) zurück. Sein Diätkonzept verfolgt das Ziel, durch eine eiweißreiche Ernährung zunächst kontrolliert Gewicht zu verlieren und dieses später zu stabilisieren, ohne dabei Kalorien zählen oder Lebensmittel abwiegen zu müssen. Doch wie funktioniert der Gewichtsverlust ohne Mengeneinschränkung?
Allgemeines
Die Dukan-Diät erlaubt 100 Lebensmittel, wovon 72 eiweißhaltige Lebensmittel die Basis bilden. Die restlichen 28 Lebensmittel setzen sich aus zuckerarmen Gemüsesorten zusammen. Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Dukan-Diät ist Haferkleie, die für ein starkes Sättigungsgefühl und eine geregelte Verdauung zuständig ist.
Der Nachteil: Die Ernährung ist stark einseitig, was auf Kosten wichtiger Nährstoffe geht, die dem Körper durch den Verzicht auf bestimmte Lebensmittel fehlen. Zudem belastet die hohe Eiweißzufuhr den Stoffwechsel.
Ein weiterer Haken: Die eingeschränkte Lebensmittelauswahl und die (je nach Zielsetzung) lang angelegte Zeitspanne über mehrere Diät-Phasen fordern viel Geduld und Durchhaltevermögen.
Die Dukan-Diät baut auf vier Phasen auf, wovon die ersten beiden darauf ausgerichtet sind, Gewicht zu verlieren und die letzten beiden Phasen zum Ziel haben, das Gewicht zu halten. Körperliche Bewegung steht in jeder Phase auf dem Programm.
Phasen der Dukan-Diät
- Angriffsphase (Dauer: maximal 10 Tage)
- Stärkungsphase (Dauer: bis Idealgewicht erreicht ist)
- Konsolidierungsphase (Dauer: 10 Tage pro bis dahin verlorenem Gewicht in kg)
- Erhaltungsphase (Dauer: lebenslang)
In der ersten Phase, der sogenannten Angriffsphase, stehen für den Diätwilligen nur eiweißhaltige und fettarme Lebensmittel auf dem Speiseplan, da diese zwar sättigen, vom Körper aber nicht in Fett umgewandelt werden können. Auf diese Weise soll überschüssiges Körperfett schnell abgebaut werden. Zu den erlaubten Lebensmitteln zählen mageres Fleisch wie Kalbs- oder Rindfleisch und mageres Geflügel, außerdem Fisch und Meeresfrüchte, Eier und magere Milchprodukte.
Diese erste Phase sollte auf keinen Fall länger als 10 Tage andauern, da die hohe Proteinaufnahme die Nieren belastet! Wichtig ist außerdem, viel zu trinken! Ein Esslöffel Haferkleine pro Tag soll die Verdauung in Gang halten. Auf Obst, Brot, Nudeln und Gemüse müssen Sie in der Angriffsphase gänzlich verzichten. Außerdem gibt die Dukan-Diät vor, die Speisen fettfrei zuzubereiten, also auf dem Grill oder im Backofen.
Während der zweiten Phase der Dukan-Diät, der sogenannten Stärkungsphase (Cruising-Phase), wechseln sich Tage, an denen Sie ausschließlich Eiweißprodukte essen dürfen, mit Tagen ab, an denen zusätzlich zu Eiweißprodukten einige Gemüsesorten erlaubt sind. Dazu gehören Karotten, Gurken, Kohl, Spargel, Tomaten, Paprika und Blattsalate. Auf Kartoffeln, Bohnen, Mais und Linsen müssen Sie nach wie vor verzichten, da diese Gemüsesorten Stärke enthalten.
Die Kleie-Ration erhöht sich auf zwei Esslöffel. In dieser Phase schwinden die Kilos nicht mehr ganz so schnell wie in der ersten Phase – sie soll laut Dukan so lange andauern, bis das Zielgewicht erreicht ist. Hierbei sollten Sie Geduld mitbringen, denn dies kann sich bis zu drei Monate hinziehen.
An die Stärkungsphase schließt sich die Konsolidierungsphase an, die zum Ziel hat, einen JoJo-Effekt zu verhindern. Neben den Lebensmitteln aus den ersten beiden Phasen können Sie nun auch einmal wöchentlich stärkehaltige Lebensmittel wie Kartoffeln, Nudeln und Reis zu sich nehmen.
Auch Fleisch darf in dieser Phase der Dukan-Diät mehr Fett haben, so sind etwa Kochschinken oder Schweineschnitzel erlaubt. Ein Tag in der Woche ist nach wie vor als reiner Eiweißtag vorgesehen. Im zweiten Teil der Phase können Sie zwei stärkehaltige Mahlzeiten pro Woche einrechnen. Kleie bleibt weiterhin Bestandteil des Speiseplans.
Die Erhaltungsphase soll schließlich dauerhaft beibehalten werden. Ab jetzt stehen wieder alle Lebensmittel auf dem Speiseplan, bestehen bleiben sollen der Eiweißtag und die täglichen drei Esslöffel Haferkleie.
In allen Phasen sollten 20 bis 30 Minuten körperliche Aktivität pro Tag auf dem Programm stehen.
Risiken
Auch wenn es mithilfe der Dukan-Diät gelingen mag, abzunehmen, ist die Methode mit Vorsicht zu genießen!
Die vermehrte Eiweißaufnahme birgt einige Risiken. Sie führt zu einer stärkeren Belastung der Nierenund wirkt sich außerdem ungünstig auf Calcium-Bilanz, Knochengesundheit und den Säure-Basen-Haushalt aus. Durch den hohen Eiweißkonsum bildet sich vermehrt Harnsäure. Dadurch steigt das Risiko für Nierensteine oder Gichtanfälle. Wenn Sie von einem Nierenleiden betroffen sind, sollten Sie keine proteinreichen Diäten wie die Dukan-Diät einhalten!
Ein weiterer Minuspunkt: Die Dukan-Diät sieht in der ersten Phase kein Obst, Gemüse und keine anderen kohlenhydratreiche Lebensmittel vor. Dadurch werden dem Körper wichtige Ballaststoffe, Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe, die er braucht, vorenthalten.
Zudem besteht die Vermutung, dass ein Zuviel an Eiweiß und ein Zuwenig an Kohlenhydraten das Schlaganfall- und Herzinfarkt-Risiko erhöht. Dafür sollen vor allem der übermäßige Fleischkonsum und der Mangel an Obst, Gemüse und Ballaststoffen verantwortlich sein.
Durch den Verzicht auf bestimmte Lebensmittel besteht außerdem die Gefahr, dass es zu einem Mangel an Calcium und Vitamin D kommt, was wiederum zu Osteoporose oder anderen Knochenproblemen führen kann.
Eiweißreiche Diäten stehen außerdem unter Verdacht, Entzündungen zu begünstigen und das Risiko für Krebs zu erhöhen. Studien, die diese Zusammenhänge belegen, stehen allerdings noch aus.