Ultraschalltherapie: Ablauf und Anwendungsgebiete
Die Ultraschalltherapie ist ein Therapieverfahren, das bei schmerzhaften Beschwerden des Bewegungsapparats wie Wirbelsäulen- oder Gelenkerkrankungen zum Einsatz kommen kann. Wie eine Ultraschalltherapie abläuft, wann sie Anwendung findet und welche Nebenwirkungen möglich sind, erfahren Sie hier.
Was ist eine Ultraschalltherapie?
Bei der Ultraschalltherapie verwenden Fachleute Ultraschallwellen, um entzündliche Erkrankungen und schmerzhafte Veränderungen von Nerven, Gelenken, Muskeln und Sehnen zu behandeln. Auch hartnäckige Muskelverspannungen können gelöst werden.
Ultraschallwellen sind rasch aufeinanderfolgende Längswellen (Longitudinalwellen), die sich lediglich in eine Richtung ausbreiten. Sie werden über direkten Hautkontakt in die zu behandelnden Körperbereiche übertragen.
Dank der physikalischen Eigenschaften durchdringen Ultraschallwellen ohne hohen Energieverlust Haut, Fettschichten, Unterhautbindegewebe und Muskulatur. Knochen reflektieren die Wellen stärker, wodurch an den Knochengrenzen Wärme entsteht. Diese Wärme wird wiederum therapeutisch genutzt. Die Ultraschallbehandlung ist somit eine Form der Wärmetherapie (Thermotherapie) beziehungsweise der Elektrotherapie.
Ablauf der Ultraschalltherapie
Für die Ultraschalltherapie verwenden Fachleute einen Schallkopf, der über ein Kabel mit dem Ultraschallgerät verbunden ist. Während der Ultraschalltherapie sitzen oder liegen Patient*innen auf der Behandlungsliege. Die zu behandelnde Körperregion muss für die Behandlung unbekleidet sein.
Damit eine Übertragung der Schallwellen möglich ist, wird ein spezielles Gel oder Öl auf den Schallkopf gegeben. Anschließend können Therapeut*innen den Schallkopf vorsichtig über die betroffene Stelle führen und so die Schallwellen über die Haut direkt in den Körper leiten.
Meist dauert eine Ultraschalltherapie rund fünf bis 15 Minuten, wobei bis zu zehn Sitzungen nötig sein können. Ein genauer Behandlungsplan wird individuell festgelegt.
Ultraschalltherapie im Wasserbad
Eine weitere Behandlungsmöglichkeit ist die Ultraschalltherapie im Wasserbad. Besonders Gewebe mit hohem Wassergehalt und Knochen nehmen die Schwingungen gut auf, sodass die Schallwellen an diesen Bereichen die Durchblutung fördern und Schmerzen lindern können. Die Kombination aus warmem Wasser und Ultraschallwellen ist vor allem zur Behandlung von hartnäckigen, schmerzhaften Muskelverspannungen geeignet.
Ultraschalltherapie: Mögliche Anwendungsgebiete
Aufgrund der wärmenden, schmerzlindernden und durchblutungsfördernden Wirkung lässt sich die Ultraschalltherapie vielfältig einsetzen. Häufige Anwendungsgebiete sind:
- akute Verletzungen, zum Beispiel Verstauchungen oder Prellungen
- chronische, schmerzhafte Erkrankungen des Bewegungsapparats
- hartnäckige Muskelverspannungen
- rheumatische Erkrankungen
- Arthrose in Knie- und Hüftgelenken
- Tennisarm
- Verschleißerscheinungen der Wirbelsäule
- schmerzhaftes, verklebtes Narbengewebe
Neben therapeutischen Zwecken wird Ultraschall auch als bildgebendes Verfahren zur Diagnose von organischen Erkrankungen, zum Beispiel der Nieren oder Bauchspeicheldrüse, eingesetzt. Auch während einer Schwangerschaft ist die Ultraschalluntersuchung besonders wichtig. Mithilfe des Ultraschallbildes kann die Entwicklung des Fötus genau überwacht werden.
Wer trägt die Kosten einer Ultraschalltherapie?
Die gesetzlichen Krankenversicherungen übernehmen in der Regel nicht die Kosten für eine Ultraschallbehandlung. Sie zählen zu den sogenannten individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL-Leistungen), die Versicherte selbst tragen müssen. Private Krankenversicherungen erstatten in manchen Fällen hingegen die Kosten.
Wann darf eine Ultraschalltherapie nicht durchgeführt werden?
Zu den Kontraindikationen einer Ultraschalltherapie zählen:
- akute Infektionen
- Erkrankungen der Blutgefäße, etwa Thrombosen oder pAVK
- Gerinnungsstörungen
- Fieber
Wirksamkeit der Ultraschalltherapie
Die Ultraschalltherapie beziehungsweise die hochfrequenten Ultraschallwellen erzielen unterschiedliche Wirkungen im Körpergewebe:
- durchblutungsfördernd
- schmerzstillend
- wärmend
- Erhöhung der Stoffwechselaktivität im behandelten Gewebe
- Entspannung verhärteter Muskulatur
- Lösen von verklebtem Bindegewebe
- verbesserte Regeneration von Gewebe
Birgt die Ultraschalltherapie Risiken?
Die Ultraschalltherapie ist normalerweise schmerzfrei. Jedoch kann es während der Therapie durch die energiereichen Schallwellen in seltenen Fällen zu einer Überdosierung und somit zu einer Überhitzung des Gewebes kommen. Dies äußert sich durch einen stechenden oder brennenden Schmerz an der behandelten Stelle sowie durch kleine Blutungen im Gewebe.