Das Bild zeigt eine Narbe über dem Auge eines Mannes.
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Narben & Narbenbehandlung

Von: Onmeda-Redaktion, Dr. rer. nat. Geraldine Nagel (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 10.03.2021

Im Laufe des Lebens führen manche größeren oder kleineren Hautverletzungen zu Narben, die unter Umständen eine kosmetische Beeinträchtigung darstellen oder je nach Ausmaß sogar die Bewegungsfreiheit einschränken. Eine Narbenbehandlung kann in vielen Fällen das Ausmaß der Narben verringern und die Beweglichkeit verbessern.

Allgemeines

Vor allem Narben an gut sichtbaren Körperstellen werden als störend empfunden. In den warmen Sommermonaten, wenn am Strand Bikini oder Badehose einzige Bekleidungsstücke sind, wird der Leidensdruck für einige Betroffene besonders hoch. Narben sind jedoch nicht nur ein kosmetisches Problem. Sie können mitunter erhebliche Schmerzen verursachen oder, wenn sie in der Nähe von Gelenken liegen, auch die Beweglichkeit einschränken.

Narben entstehen bei der Heilung von Wunden, die in tiefere Schichten der Haut reichen. Durch eine gute Wundversorgung ist es möglich, den Wundheilungsprozess zu unterstützen, sodass die Haut mit nur geringer Narbenbildung abheilt.

Doch auch für bereits vorhandene Narben gibt es mittlerweile erfolgreiche Methoden der Narbenbehandlung. Zwar gibt es noch keine Möglichkeit, sie vollständig zu entfernen, aber Narbenwucherungen können durch die Anwendung verschiedener Arten der Narbenbehandlung, wie Narbenmassage, Auftragen von Narbensalbe oder Narbengel, aber auch durch Narbenpflaster, Dermabrasion oder mittels operativer Verfahren, deutlich verkleinert werden.

Die Bildung von Narben ist ein natürlicher Prozess bei der Heilung von zerstörtem Gewebe und lässt sich daher nicht verhindern. Mithilfe der verschiedenen Methoden der Narbenbehandlung ist es jedoch möglich, das Aussehen sich entwickelnder oder bereits bestehender Narben positiv zu beeinflussen.

Grundsätzlich sollten Narben anfangs keinen starken Temperaturreizen ausgesetzt werden. Intensive Sonnenbestrahlung, Solarium, Saunawärme oder extreme Kälte können vor allem bei frischen Narben die Gewebebildung negativ beeinflussen.

Achten Sie zudem bei der Auswahl von Kleidungsstücken besonders bei frischen Narben darauf, dass das empfindliche Narbengewebe nicht durch eng anliegenden Stoff gereizt oder verletzt wird. Auch bei Dehnungs- und Kräftigungsübungen ist zunächst größere Vorsicht geboten.

Narben: Definition

Narben entstehen als Folge von Hautverletzungen. Sie bestehen aus um derbem, meist weißlichem, faserreichem, zell- und gefäßarmem Gewebe, das sich im Rahmen der Wundheilung bildet und das ursprüngliche, zerstörte Körpergewebe ersetzt. Im günstigsten Fall liegen Narben auf Höhe der umgebenden Haut, häufig allerdings auch darüber (sog. überschießende Narbenbildung) oder darunter (sog. atrophe Narben).

Historisches

Das Wort Narbe ist seit dem 12. Jahrhundert dokumentiert (mittelhochdeutsch narwe) und stammt von dem im Deutschen untergegangenen Adjektiv narwa mit der Bedeutung "eng" ab. Der Begriff bezeichnete demnach ursprünglich die Verengung der Wundränder während der Wundheilung.

Seit dem 18. beziehungsweise dem 19. Jahrhundert existieren die Ableitungen narbig (früher: narbicht) mit der Bedeutung "mit Narben bedeckt" und vernarben mit der Bedeutung "abheilen".

Bedeutung von Narben

In einigen Kulturen beziehungsweise sozialen Gruppen haben Narben eine besondere Bedeutung, etwa als sichtbares Zeichen von Mut, Entschlossenheit und Unerschrockenheit. Bei dem von einigen Naturvölkern praktizierten Brauch der "Narben-Tatuierung" (tahitisch tatu = zeichnen, Tätowierung) wird durch Brennen oder wiederholtes Einschneiden von Zeichen und Ornamenten in die Haut der gesamte Körper mit Ziernarben bedeckt. Dabei gilt die Tatuierung nicht nur als Schmuck, sondern soll vor Unglück oder Krankheit schützen oder ist Symbol für soziale Ränge beziehungsweise Gruppierungen.

Im Gegensatz dazu ist die Bedeutung von ungewollt erworbenen Narben in vielen Fällen eher negativ. Sie werden als starke kosmetische Beeinträchtigung erlebt und können zu erheblichen Störungen des körperlichen und seelischen Wohlbefindens führen. Ein besonderes Problem ist dabei überschießendes Narbengewebe an gut sichtbaren Körperregionen wie dem Gesicht, die sich schlecht durch Kleidung oder Make-up verstecken lassen. Auch die Badefreude am Strand oder im Hallenbad kann durch als hässlich empfundene Narben erheblich getrübt werden. Mitunter beeinträchtigen Narben das Selbstbewusstsein der Betroffenen so stark, dass psychologische Hilfe notwendig wird.

Neben der seelischen Beeinträchtigung können Narben auch zu erheblichen körperlichen Problemen führen. Da die Oberhaut über einer Narbe sehr dünn ist und keine Talgdrüsen oder Haare beziehungsweise nur wenige Gefäße und Nervenendigungen hat, ist sie sehr leicht verletzbar. Nicht selten leiden die Betroffenen im Bereich von überschießendem Narbengewebe unter Spannungsschmerzen. Größere Narben, die in der Nähe von Gelenken liegen, können zu Bewegungseinschränkungen führen (sog. Narbenkontraktur), die in schweren Fällen operativ behandelt werden müssen.

Wie entstehen Narben?

Narben entstehen im Laufe des Wundheilungsprozesses bei größeren Gewebeverlusten oder durch Verletzungen. Auch Geschwüre, Entzündungen, örtliches Gewebeabsterben, tiefere Verbrennungen oder eine operative Gewebedurchtrennung können Ursache für Narben sein.

Die Haut besteht aus drei funktionellen Schichten:

Werden diese Hautschichten verletzt, verschließt der Körper sie durch verschiedene Wiederherstellungsprozesse. Bei oberflächlichen Verletzungen kann die Wunde durch gleichartige Zellen geschlossen werden, sodass der Normalzustand des Gewebes wiederhergestellt wird. Man spricht dann von einer vollständigen Wiederherstellung (Regeneration).

Bei einer Durchtrennung der Oberhaut bis in die tiefer gelegene Lederhaut kommt es jedoch zur Zerstörung des gefäßreichen Bindegewebes, das für den Ersatz der jeweils zerstörten Zellen zuständig ist. Die Wunde wird durch minderwertiges Ersatzgewebe aufgefüllt, das schwächer durchblutet wird und weniger elastisch ist als das ursprüngliche Gewebe. Auf diese Weise entsteht eine sichtbare Narbe, die zunächst meist leicht erhöht und rötlich gefärbt ist. Im Laufe der Zeit gleicht sie sich dem Hautniveau an und beginnt zu verblassen.

Narbentypen

Je nach Ursache und Wundheilung unterscheidet man verschiedene Narbentypen:

  • atrophe Narben (eingesenkte Narben)
  • hypertrophe Narben (wulstige Narben)
  • Keloide (wuchernde Narben)

Atrophe Narben (eingesenkte Narben)

Werden bei der Wundheilung zu wenig Ersatzfasern für das zerstörte Gewebe gebildet, entstehen grübchenartige, im Verhältnis zur umgebenden Haut tiefer liegende Narben, sogenannte atrophe Narben. Bei Akne etwa bleiben häufig atrophe Narben zurück.

Überschießendes Narbengewebe

Krankhaftes, überschießendes Narbengewebe bildet sich individuell unterschiedlich stark aus. Es entsteht insbesondere dann, wenn die Wunde während des Heilungsprozesses starken Zugkräften ausgesetzt ist (z.B. durch häufige Bewegung). Man unterscheidet bei überschießendem Narbengewebe:

  • hypertrophen Narben (wulstigen Narben) und
  • Keloide (wuchernden Narben)

Ursache für die Bildung hypertropher Narben beziehungsweise von Keloiden ist vermutlich eine örtliche Störung der Bindegewebsbildung, bei der minderwertiges Bindegewebe entsteht.

Hypertrophe Narben (wulstige Narben)

Mitunter tritt nach einer Hautverletzung (etwa nach schweren Verbrennungen) eine überschießende Narbenbildung auf. Die Narben wölben sich dabei höher als die angrenzende Haut. Beschränkt sich die verstärkte Narbenbildung auf das Wundgebiet, handelt es sich um sogenannte hypertrophe Narben.

Hypertrophe Narben sind meist derb und wulstig und werden von den Betroffenen als kosmetisch störend empfunden. Liegen sie in der Nähe von Gelenken, können hypertrophe Narben den Bewegungsablauf beeinträchtigen.

Hypertrophe Narben bilden sich manchmal nach einigen Monaten spontan zurück.

Keloide (wuchernde Narben)

Dehnt sich wucherndes Narbengewebe über die Narbe hinaus auch auf die angrenzenden Hautareale aus, wird diese Wundheilungsstörung als Keloid bezeichnet. Keloide sind

  • flächig,
  • derb,
  • wulstig,
  • stark gerötet und
  • verursachen häufig Juckreiz oder Druckschmerzen.

Die oberste Hautschicht von Keloiden ist meist sehr dünn und leicht verletzbar.

Narbensalbe, Narbengel

Narbensalbe und Narbengel können die Narbenbildung günstig beeinflussen, sie:

  • reduzieren Rötungen,
  • lockern Narbengewebe auf,
  • lindern Schmerz und Juckreiz und
  • verhindern das Wachstum von überschießendem Bindegewebe, die Hauptursache für die Entstehung von wulstigen und wuchernden Narben (hypertrophen Narben und Keloide).

Eine Narbenbehandlung mit Narbengel und Narbensalbe können Sie beginnen, wenn die Wundränder vollständig geschlossen beziehungsweise die Fäden entfernt worden sind. Massieren Sie das Narbengel oder die Narbensalbe über mehrere Wochen mindestens zweimal täglich leicht in das Narbengewebe ein.

Mit Narbengel können Sie sowohl frische als auch auch ältere Narben behandeln. Bei älteren oder verhärteten Narben empfiehlt sich zusätzlich zur täglichen Pflege das Anlegen eines Salbenverbands über Nacht. Bei regelmäßiger Narbenpflege verliert die Narbe an Umfang, wird blasser und unauffälliger.

Narbensalbe und Narbengel sind in der Apotheke erhältlich und enthalten Wirkstoffe wie beispielsweise Zwiebelextrakt (Extractum cepae), Heparin und Allantoin oder Dexpanthenol.

Ultraschallbehandlung

Behandelt man Narben kombiniert mit Ultraschall und Narbensalbe (z.B. mit den Wirkstoffen Zwiebelextrakt, Allantoin und Heparin), kann dies die Narbenbehandlung positiv beeinflussen. Das Heparin und der Ultraschall helfen dabei, die Wirkstoffe tiefer ins Gewebe zu bringen, wodurch sie ihre Wirkung auf die Narbe besser entfalten können. Nach wenigen Wochen solch einer schmerzfreien Ultraschallbehandlung sind auch verhärtete oder ältere Narben oft elastischer und weniger auffällig.

Narbenpflaster & feuchte Wundbehandlung

Narbenpflaster

Vor allem bei der Behandlung hypertropher Narben, also überschießendem, wulstigen Narbengewebe im Wundbereich, sind sogenannte Narbenpflaster sehr wirksam. Narbenpflaster können aber auch vorbeugend, etwa nach der Entfernung von Leberflecken oder Warzen angewendet werden, um die Heilungsprozesse zu unterstützen und die Bildung hypertropher Narben zu verhindern.

Narbenpflaster bestehen aus Material, das atmungsaktiv und wasserdampfdurchlässig ist. Sie schaffen im Narbenbereich ein Hautklima, das die Stoffwechselprozesse anregt und die Erneuerung des Gewebes fördert. Zusätzlich bewirken Narbenpflaster durch die Ausübung von leichtem Druck auf die Narbe eine Umstrukturierung des Gewebes und machen es so elastischer. Narbenpflaster enthalten keine pharmazeutischen Wirkstoffe, Nebenwirkungen durch ihre Anwendung sind nicht bekannt.

Narbenpflaster können Sie sowohl bei frischen als auch bei alten Narben einsetzen. Ihre Anwendung ist schmerzfrei und in der Regel auch für Personen mit Allergien oder empfindlicher Haut, bei Kindern und während der Schwangerschaft geeignet.

An Körperteilen, die man viel bewegt (z.B. Ellbogen, Knie), kann die Anwendung zusätzlicher Fixierstreifen notwendig werden, die mitunter zu Hautreizungen führen können.

Narbenpflaster werden nach abgeschlossener Wundheilung (kein Schorf mehr, Fäden nach operativen Eingriffen müssen gezogen sein) auf die Narbe geklebt und dort mindestens zwölf Stunden belassen. Aus hygienischen Gründen sollte man das Narbenpflaster spätestens nach 24 Stunden wechseln.

Eine Narbenbehandlung mit Narbenpflastern erfolgt meist über einen Zeitraum von etwa zwei bis drei Monaten. Die genaue Behandlungsdauer hängt von der Beschaffenheit der Narbe und der Hautstruktur des Betroffenen ab. Während dieses Zeitraums sollte man die Behandlung nicht länger als zwölf Stunden unterbrechen, um einen kontinuierlichen Regenerationsprozess zu gewährleisten.

Die Anwendung von Narbenpflastern reduziert Narbengewebe. Die Narben werden im Ergebnis flacher, heller und elastischer.

Keine Wirkung zeigen Narbenpflaster bei großflächigen Narben (z.B. nach Verbrennungen), bei Narben, die unter dem Hautniveau liegen (atrophe Narben, z.B. durch Akne), und bei Keloiden (wuchernden Narben).

Feuchte Wundbehandlung

Die Bildung von Narben lässt sich durch eine gute und rechtzeitige Wundbehandlung positiv beeinflussen. Die sogenannte feuchte Wundbehandlung, unterstützt die natürlichen Prozesse der Wundheilung und kann diese um bis zu 40 Prozent beschleunigen.

Bei der feuchten Wundbehandlung handelt es sich nicht einfach um "feuchte Pflaster". Vielmehr werden hier Verbände oder Pflaster auf die Wunde aufgebracht, die mit einer speziellen, hydroaktiven Wundauflage ausgestattet sind. Die Substanzen dieser Auflage verhindern ein Austrocknen der Wundflüssigkeit. Für die Wundheilung wichtige Stoffe, wie Enzyme, Hormone und Wachstumsfaktoren, können auf diese Weise länger in der Wunde wirken und die Neubildung von Zellen anregen.

Auch das Infektionsrisiko lässt sich durch ein feuchtes Wundmilieu deutlich senken. Die Bildung von Wundschorf, der wie eine mechanische Barriere die Einwanderung neu gebildeter Zellen stört, wird verhindert. Darüber hinaus verklebt die Auflage des feuchten Verbands oder Pflasters nicht mit dem Wundbereich. Es besteht somit beim Abnehmen des Verbands oder Pflasters keine Gefahr, dass bereits neu gebildetes Gewebe wieder zerstört wird.

Durch feuchte Wundverbände lassen sich die Wundheilungsprozesse erheblich beschleunigen. Zudem wird die Bildung von überschießendem Narbengewebe durch eine feuchte Wundbehandlung reduziert.

Pflaster für feuchte Wundbehandlung können in der Regel mehrere Tage auf der Wunde bleiben.

Kompressionsverband

Ein Kompressionsverband hemmt die Entstehung von Narbenwucherungen durch Druck und führt so zu einem besseren Narbenergebnis. Insbesondere Verbrennungsnarben, aber auch Narben, die eine Folge großflächiger Verletzungen sind, lassen sich durch einen rechtzeitig angelegten Kompressionsverband günstig beeinflussen.

Als Kompressionsverband dienen dabei vor allem elastische Binden und speziell angefertigte Kompressionskleidung, die der Betroffene über einen längeren Zeitraum hinweg (häufig mehrere Monate) trägt.

Ist eine Narbe häufigen Bewegungen ausgesetzt und wird immer wieder gedehnt, kann dies die Bildung von überschießendem Narbengewebe begünstigen. Der Kompressionsverband verhindert eine starke Überdehnungen der Wundbereiche. Darüber hinaus wirkt der gleichmäßige Druck als Reiz für die Umwandlung des Ersatzgewebes zu funktionstüchtigem Gewebe und macht die Narbe elastischer.

Operation & Dermabrasion

Operation

Eine operative Korrektur kommt bei hypertrophen Narben (wulstigem Narbengewebe im Wundbereich) zum Einsatz, die als kosmetisch störend empfunden werden oder mit einer funktionellen Beeinträchtigung einhergehen. Bei der Operation wird das Narbengewebe entfernt und die Wunde entweder vernäht oder durch ein Hauttransplantat verschlossen. Eine operative Korrektur von Narben sollte erst dann vorgenommen werden, wenn sie sich bereits hell gefärbt haben.

Eine operative Korrektur von Keloiden (wucherndes Narbengewebe über den Wundbereich hinaus) ist problematisch, da sich Keloide häufig nach der Entfernung wiederbilden. Daher wird die operative Entfernung von Keloidgewebe meist mit einer Strahlenbehandlung kombiniert, die unmittelbar im Anschluss an die Operation beginnt. Mitunter können eine örtliche Anwendung von Glukokortikoiden und die Einnahme von Vitamin A das Wiederauftreten von Keloiden verhindern.

Dermabrasion (Abschleifen)

Mithilfe der sogenannten Dermabrasion kann man die Ränder von scharfkantigen Narben abschleifen und dadurch glätten. Auch Aknenarben im Gesichtsbereich lassen sich mithilfe der Dermabrasion Methode häufig verschönern, sofern sie nicht zu tief in die Haut eingezogen sind.

Bei großflächigeren Narben muss die Dermabrasion unter Vollnarkose erfolgen. Häufig kommt es nach dem Abschleifen von überschießendem Narbengewebe jedoch zur Neubildung der Narbe.

Spritzenbehandlung

Je nach Narbe und Behandlungsziel kann eine Spritzenbehandlung das Narbengewebe verbessern, so zum Beispiel durch das Injizieren von Glukokortikoiden oder von Kollagen.

Hypertrophe Narben: Glukokortikoide sind Wirkstoffe, die Entzündungsprozesse im Körper hemmen. Spritzt man diese in hypertrophes (wulstiges) Narbengewebe, produziert diese weniger Bindegewebe. Als Folge wird die Narbe flacher und geschmeidiger.

Atrophe Narben: Narben, die unter dem Hautniveau liegen und deshalb kleine Grübchen bilden (atrophe Narben, z.B. durch Akne) lassen sich durch das Einspritzen von Kollagen auffüllen.

Laserbehandlung

Zum Abtragen von überschießendem Narbengewebe lassen sich spezielle Lasertechniken einsetzen. Eine Laserbehandlung ist jedoch häufig mit hohen Selbstkosten für den Betroffenen verbunden. Sie sollte zudem ausschließlich durch einen Spezialisten erfolgen, damit keine unerwünschten Auswirkungen auf das umliegende Hautgewebe entstehen.

Kryotherapie

Mithilfe der sogenannten Kryotherapie (griech. kryos = Kälte, Frost) lässt sich in einzelnen Fällen überschießendes Narbengewebe behandeln. Hierbei vereist man die betroffenen Hautareale mit flüssigem Stickstoff und trägt diese anschließend ab.

Narbenmassage

Eine bewährte Methode der Narbenbehandlung, etwa nach operativen Eingriffen, ist die vorsichtige Massage (Mobilisierung) des Narbengewebes durch einen Physiotherapeuten.

Durch gekonntes Ziehen und Streichen des umliegenden Gewebes löst der Physiotherapeut während solch einer Narbenmassage Verklebungen des Narbengewebes mit den darunterliegenden Gewebeschichten. Die gezielte Zugbeanspruchung verhindert das Schrumpfen des Narbengewebes und wirkt darüber hinaus als Reiz für die Umwandlung der Narbe zu funktionstüchtigem Gewebe.

Eine Narbenmassage sollte frühestens nach Abschluss der Wundheilung (kein Schorf mehr, Fäden nach operativen Eingriffen müssen gezogen sein) beginnen. Bei frischen Narben muss sehr vorsichtig vorgegangen werden, ältere Narben vertragen dagegen auch eine Massage mit etwas mehr Druck.