Neurodermitis: Ursachen von atopischer Dermatitis bei Babys und Erwachsenen
Neurodermitis kann die Lebensqualität stark beeinflussen. Der schuppende und juckende Hautausschlag im Gesicht, an den Augen oder an der Kopfhaut zeigt sich besonders häufig bei Kindern. Welche Symptome und Ursachen ein atopisches Ekzem hat und ob Cremes und Salben helfen, lesen Sie hier.
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.
FAQ: Häufige Fragen und Antworten zu Neurodermitis
Bei Neurodermitis eignen sich für die Basispflege reizstoffarme Feuchtigkeitscremes mit Harnstoff oder Glyzerin, um ein Austrocknen der Haut zu verhindern. Bei akuten Schüben können zusätzlich kortisonhaltige Cremes zum Einsatz kommen. Auch Salben mit Calcineurin-Hemmern wie Tacrolimus und Pimecrolimus wirken bei einem atopischen Ekzem juckreizstillend und entzündungshemmend.
Nein, Neurodermitis ist nicht ansteckend. Es handelt sich um eine chronische, entzündliche Hauterkrankung, die durch eine Kombination aus genetischen Faktoren und Umwelteinflüssen verursacht wird.
Neurodermitis ist gekennzeichnet durch trockene, juckende Haut und tritt oft in Verbindung mit Allergien auf. Schuppenflechte (Psoriasis) hingegen ist eine Autoimmunerkrankung, die schuppige, entzündete Hautstellen verursacht.
Ja. Eine Neurodermitis entwickelt sich häufig bereits in den ersten beiden Lebensjahren. Bis zum Erwachsenenalter sind allerdings rund 60 Prozent der Betroffenen wieder beschwerdefrei.
Was ist Neurodermitis?
Neurodermitis ist eine chronische, nicht ansteckende Entzündung der Haut, die zu andauerndem oder immer wiederkehrendem schuppigen, trockenen und stark juckendem Hautausschlag führt.
Neurodermitis zählt zu den atopischen Erkrankungen. Bei einer Atopie neigen Menschen zu Überempfindlichkeitsreaktionen auf eigentlich harmlose Reize. Betroffene mit einer solchen Überempfindlichkeit erkranken eher an Neurodermitis, allergischem Asthma oder Nesselsucht als andere.
Andere Bezeichnungen für die Neurodermitis sind:
- atopisches Ekzem
- atopische Dermatitis
- Neurodermitis atopica
- endogenes Ekzem
- konstitutionelles Ekzem
Wie häufig ist Neurodermitis?
Das atopische Ekzem ist die häufigste chronische Erkrankung bei Kindern. Die Krankheit tritt in der Regel erstmals vor dem fünften Lebensjahr in Erscheinung. Etwa 10 bis 15 Prozent der Kinder im Vorschulalter sind betroffen. Bei den meisten von ihnen gehen die Beschwerden jedoch zurück, sodass unter Personen im Alter von über 20 Jahren nur noch 1,5 bis 5 Prozent betroffen sind. Die Grunderkrankung bleibt jedoch bestehen. Wer an Neurodermitis erkrankt ist, hat ein lebenslang erhöhtes Risiko für Allergien. Nur sehr selten tritt eine Neurodermitis erst im Erwachsenenalter auf.
Neurodermitis bei Babys und Kindern
Häufig zeigt sich ein atopisches Ekzem schon im Säuglingsalter als Milchschorf. Symptome von Milchschorf sind gelblich-weiße Krusten in Kombination mit nässenden Entzündungsreaktionen der Haut. Diese zeigen sich vor allem an den Wangen und der Kopfhaut und können sich flächenartig ausdehnen. Milchschorf ist nicht zu verwechseln mit dem Kopfgneis, den viele Babys haben. Dieser ist völlig unproblematisch und juckt nicht. Allerdings entwickelt sich nicht aus jedem Milchschorf eine Neurodermitis.
Folgende Anzeichen sprechen dafür, dass der Milchschorf Vorläufer einer atopischen Dermatitis ist:
- Nicht nur die Kopfhaut, sondern auch die Außenseiten der Arme und Beine, die Kopfhaut und das Gesicht sind betroffen, vor allem Stirn und Wangen.
- Es zeigen sich nässende Bläschen und Krusten auf der Haut.
- Die angegriffenen Hautbereiche infizieren und entzünden sich häufig.
Neurodermitis bei Kindern und Jugendlichen
Die Symptome der atopischen Dermatitis verändern sich im Verlauf. Ab dem Kleinkindalter sind sogenannte Beugenekzeme für Neurodermitis typisch. Die Hautveränderungen zeigen sich dann vor allem in den Beugefalten der Gelenke, etwa in den Kniekehlen und Ellenbeugen. Die Hände, der Hals und der Nacken sind ebenfalls häufig betroffen, das Gesicht hingegen nur selten.
Im Gegensatz zu Babys ist die Haut bei Kindern und Jugendlichen mit Neurodermitis trockener und neigt eher zur Schuppenbildung. Mit zunehmendem Alter entstehen baumrindenartige Vergröberungen der trockenen und verdickten Haut. Diese Veränderung nennt sich Flechtenbildung (Lichenifikation).
Was Eltern tun können
Eltern können einige Dinge beachten, um das Risiko einer Neurodermitis zu senken:
Babys, die ein erhöhtes Risiko für eine Neurodermitis haben, sollten regelmäßig mit einer wirkstofffreien, für Babys geeigneten und rückfettenden Creme eingecremt werden.
Kinder sollten bevorzugt mit nicht zu warmem Wasser geduscht statt gebadet werden, da die Haut dabei weniger austrocknet.
Kleidung mit Wolle, Seide oder Kunstfaser vermeiden, da diese die Haut reizen können. Besser ist beispielsweise Leinen.
Die Fingernägel sollten möglichst kurz geschnitten werden, damit die Kinder sich nicht die Haut aufkratzen können.
Eine abwechslungsreiche, gesunde Ernährung ist wichtig. Nahrungsmittel sollten nur ausgeschlossen werden, wenn das Kind allergisch reagiert.
Sollte ein Baby statt Muttermilch Säuglingsnahrung bekommen, empfiehlt sich hydrolysierte Molke (HA-Milch).
Babys und Kinder mit Neurodermitis sollten regulär nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission geimpft werden (STIKO).
In den meisten Fällen verläuft eine Neurodermitis in Schüben: Mal sind die Symptome stärker, mal schwächer – und manchmal bilden sie sich zurück. Manche Menschen mit Neurodermitis haben permanent Beschwerden, andere nur sporadisch.
Neurodermitis bei Erwachsenen erkennen
Die Haut von Personen mit Neurodermitis ist generell trockener als die anderer Menschen und kann weniger Feuchtigkeit speichern. Außerdem fehlen ihr bestimmte Hautfette. Sie wird mit der Zeit zunehmend rau, rissig, schuppt leicht und ihre Barrierefunktion nimmt ab.
Typische Symptome einer Neurodermitis sind:
- trockene, rote, raue Hautstellen
- Hautschuppen
- Krusten
- nässende Hautbläschen oder Knötchen
- starker Juckreiz
Wie ausgeprägt die Symptome der Neurodermitis sind, kann ganz unterschiedlich sein. Zudem verändert sich das Erscheinungsbild im Laufe des Lebens.
An welchen Stellen tritt Neurodermitis auf?
Welche Stellen von dem atopischen Ekzem betroffen sind, ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Bei Erwachsenen zeigt sich Neurodermitis vor allem durch flächige Entzündungsherde und Rötungen an den Beugeseiten der Extremitäten wie Ellenbeuge. Sie treten meist symmetrisch auf, also an beiden Seiten an den gleichen Stellen. Auch an
- Ellenbogen,
- Gesicht,
- Hals,
- Kopfhaut und an den
- Händen können die entzündlichen Stellen zu sehen sein.
Sonderfall von Neurodermitis: Prurigoform
Eine Sonderform der Neurodermitis kommt bei Erwachsenen häufiger vor: die sogenannte Prurigoform. Typische Symptome sind am ganzen Körper auftretende, Knötchen, die sehr stark jucken.
Kratzen verstärkt die Symptome
Der quälende Juckreiz ist für die meisten Betroffenen besonders belastend. Er kann die Lebensqualität ähnlich stark beeinträchtigen wie ein chronischer Schmerz.
Wer dem Juckreiz nachgibt und sich kratzt, kann die Neurodermitis verstärken. Keime können leicht in die aufgekratzten Stellen eindringen und sich dort ausbreiten.
Welche Ursache hat Neurodermitis?
Neurodermitis hat verschiedene Ursachen. In der Regel liegt der Erkrankung eine Kombination aus genetischer Veranlagung und verschiedenen Umwelteinflüssen zugrunde.
Wenn nahe Verwandte eine Neurodermitis haben, ist das Risiko zu erkranken, erhöht. Das gilt vor allem, wenn beide Elternteile betroffen sind. Ihr Kind entwickelt dann mit einer Wahrscheinlichkeit von 60 bis 80 Prozent ebenfalls ein atopisches Ekzem, Heuschnupfen oder allergisches Asthma.
Unter anderem kann eine Genmutation für die Veranlagung zu Neurodermitis verantwortlich sein. Diese hemmt die Produktion des Eiweißes Filaggrin. Bei einem Filaggrin-Mangel verändert sich die Beschaffenheit der Hautfette. Die Haut wird trockener und anfälliger für Störungen. Kommen weitere Faktoren hinzu – etwa häufiges Waschen mit Seife – kann dies die Anfälligkeit zusätzlich erhöhen.
Überreaktion des Immunsystems
Ist die Hautbarriere geschädigt, macht dies die Haut durchlässiger. Sie kann sich dann schlechter vor Umwelteinflüssen schützen. Krankheitserreger und reizende Stoffe können leichter eindringen. Das Immunsystem reagiert zunehmend sensibel auf diese Allergene, was eine allergische Neurodermitis begünstigt.
Stuft das Immunsystem ein Allergen als gefährlich ein, bildet es Abwehrstoffe (Antikörper), die das Allergen bekämpfen. Die Haut reagiert mit einer entzündlichen Abwehrreaktion. Verschiedene weiße Blutkörperchen halten die Entzündungsreaktion in Gang.
Schätzungen zufolge leiden 3 bis 4 von 10 Menschen mit Neurodermitis an einer solchen allergischen Form.
Ihr Immunsystem reagiert zum Beispiel auf Allergene wie:
- Pollen
- Hausstaubmilben
- Nüsse
- Eier
- Milch
- Fisch
Die Antikörper, die das Immunsystem gegen diese Stoffe bildet, können im Blut nachgewiesen werden.
Umweltfaktoren, die einen Schub auslösen können
Neben den Allergenen gibt es weitere Faktoren, die einen Neurodermitis-Schub begünstigen oder verschlimmern können. Diese sind von Person zu Person verschieden und sollten möglichst vermieden werden, wenn sie bekannt sind. Zu diesen Inhibitoren zählen zum Beispiel:
- raue Textilien wie z. B. grobe Wolle
- Zigarettenrauch
- Infektionen
- bestimmte Lebensmittel
- extreme klimatische Bedingungen, etwa Kälte oder Hitze
- zu warme, trockene Raumluft und Schwitzen, das Schlafzimmer sollte daher möglichst kühl gehalten werden
- psychischer Stress
Neurodermitis behandeln: Was hilft?
Die Erkrankung ist nicht heilbar. In vielen Fällen verschwindet Neurodermitis bis zum Erwachsenenalter jedoch von selbst. Solange die atopische Dermatitis besteht, erfordert sie eine langfristige Behandlung. Wie genau die Therapie aussieht, hängt vom Einzelfall ab.
Basistherapie: Die richtige Creme
Die Haut ist bei Neurodermitis besonders empfindlich. Ziel der Basistherapie ist es, die Haut ausreichend mit Feuchtigkeit zu versorgen. Besonders wichtig ist dabei die sorgfältige und regelmäßige Hautpflege mit rückfettenden Substanzen ohne Duft- und Konservierungsstoffe.
Tipps zur Basispflege:
- bei sehr trockener Haut sollten rückfettende Salben, z. B. mit Harnstoff (außer bei Säuglingen) oder Glyzerin, zum Einsatz kommen
- bei weniger trockener Haut können Öl-in-Wasser-Emulsionen das Mittel der Wahl sein
- zur Reinigung der Haut bieten sich rückfettendes Duschöl anstelle von Duschgel oder Ölbäder an
- keine aggressiven Seifen oder Desinfektionsmittel verwenden
- einen zu häufigen Kontakt mit Wasser vermeiden
- nicht zu heiß duschen
- Seife trocknet die Haut aus, deshalb sollten betroffene Hautpartien nicht eingeseift werden
Lokale Therapie: Äußerliche Behandlung während eines akuten Schubs
Bei einem leichten bis mittelschweren Neurodermitis-Schub reicht neben der Basistherapie meist eine äußerliche Behandlung aus, um die Beschwerden zu lindern.
Dabei spielen vor allem zwei Wirkstoffgruppen eine Rolle:
Behandlung mit Kortison
Glukokortikoide unterdrücken die überschüssige Immunreaktion des Körpers. Für einen kurzzeitigen Effekt kann eine Salbe mit Kortison daher hilfreich sein. Der Wirkstoff hemmt die Entzündung und lindert den Juckreiz. Bei Neurodermitis im Gesicht und an empfindlichen Hautstellen, etwa am Hals, sollte nur eine schwache Kortisonsalbe verwendet werden.
Kortison kann auf Dauer dazu führen, dass die Haut dünner und zunehmend empfindlicher wird. Auch andere Nebenwirkungen wie Pigmentstörungen sind möglich. Studien zufolge gibt es jedoch keine Anzeichen dafür, dass dieser Effekt von Dauer ist – sofern das Kortison nicht zu lange, zu häufig oder in zu starker Dosis verwendet wurde.
Zudem kann Kortison nach längerer Anwendungszeit unter Umständen nicht mehr so gut wirken.
Behandlung mit Calcineurin-Hemmern
Wenn Kortisonpräparate nicht ausreichend geholfen haben oder nicht infrage kommen, kann ein*e Ärzt*in Calcineurin-Hemmer wie Pimecrolimus oder Tacrolimus verschreiben. Die Wirkstoffe verhindern, dass bestimmte Botenstoffe (Zytokine) in der Haut ausgeschüttet werden, sodass die Entzündungsreaktion abklingt. Calcineurin-Hemmer sind in Form von Salben oder Cremes erhältlich.
Im Gegensatz zu Kortison sind die Wirkstoffe Pimecrolimus oder Tacrolimus für eine langfristige Neurodermitis-Behandlung geeignet. Sie können auch auf empfindliche Bereiche wie Gesicht, Hals oder Genitalbereich aufgetragen werden. Für Kinder unter zwei Jahren sind Calcineurin-Hemmer jedoch nur im Einzelfall geeignet.
Lichttherapie (Phototherapie)
Wenn die Behandlung mit Salben oder Cremes nicht ausreicht, kann bei akuten Schüben zusätzlich eine Lichttherapie (Phototherapie) sinnvoll sein. Die betroffenen Bereiche werden mit ultraviolettem Licht (UV-Licht) in zunehmender Dosis bestrahlt. Dadurch wird die Entzündung gehemmt, und auch der Juckreiz reduziert sich.
In besonders schweren Fällen von Neurodermitis kann die sogenannte PUVA-Therapie helfen. Hierbei nehmen die Patient*innen vor der Bestrahlung das Medikament Psoralen ein. Psoralen verstärkt die Wirkung der Strahlen um ein Vielfaches (Psoralen + UVA = PUVA).
Besonders nach einer PUVA-Therapie ist die Haut sehr lichtempfindlich. Möglicherweise ist das Krebsrisiko durch die UV-Strahlung erhöht. Daher ist es besonders wichtig, dass die Behandelten während der Therapiephase auf ausreichenden Sonnenschutz achten.
Systemische Therapie: Medikamente zum Einnehmen
Manchmal reichen Salben oder Cremes nicht aus, um die Neurodermitis ausreichend zu lindern. Dann wird der*die Ärzt*in eine systemische Behandlung in Betracht ziehen. Die betroffene Person nimmt oral Medikamente ein, die auf den ganzen Körper wirken.
Häufig verwendete Präparate zur innerlichen Therapie sind:
Dupilumab: Bei mittelschweren bis schweren Formen der Neurodermitis können Betroffene Antikörper selbst injizieren. Dupilumab wirkt spezifisch und hemmt die Bildung eines Entzündungsstoffes. In der Regel wird der Wirkstoff gut vertragen.
Kortisonpräparate (Glukokortikoide): Sie kommen vor allem bei einem akuten Schub für eine vorübergehende Stoßtherapie in Tablettenform zum Einsatz.
Ciclosporin A: Der Wirkstoff hemmt die überschießende Immunreaktion und ist für die längerfristige Therapie geeignet.
Antihistaminika (Antiallergika): Bei starkem Juckreiz können zusätzlich Antihistaminika verschrieben werden. Inwieweit Antiallergika wie Cetirizin oder Loratadin das Jucken bei einer Neurodermitis tatsächlich stillen, ist jedoch unklar und von Person zu Person unterschiedlich.
Antibiotika: In manchen Fällen kann eine innerliche antibiotische Neurodermitis-Behandlung notwendig sein – nämlich dann, wenn Bakterien die bereits geschädigte Haut besiedeln.
Antimykotika: Auch Pilze können die Haut besiedeln, dann kommen Antimykotika zum Einsatz.
Ergänzende Behandlungsmöglichkeiten bei Neurodermitis
Darüber hinaus können Betroffene weitere Maßnahmen ergreifen, um die Symptome zu lindern.
- Entspannungstechniken: Der oftmals quälende Juckreiz kann die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Hier kann gezielte Entspannung Erleichterung bringen, z. B. mithilfe von autogenem Training.
- Psychotherapie: Sie kann empfehlenswert sein, wenn der Leidensdruck sehr hoch ist oder wenn Stress bei der Person einen akuten Schub auslöst.
- Schulungen: In speziellen Neurodermitis-Schulungen lernen die Betroffenen, mit der Erkrankung besser umzugehen.
- Selbsthilfegruppen: Vielen Betroffenen hilft es, sich in einer Selbsthilfegruppe mit anderen Betroffenen auszutauschen.
Neurodermitis: Diese Hausmittel können helfen
Bei einem akuten Schub können feuchte Auflagen oder Wickel helfen, die Symptome zu lindern. Getränkt werden können diese mit folgenden Wirkstoffen:
- Unparfümierter schwarzer Tee enthält Gerbstoffe, die die Poren verengen – die Haut verliert dadurch weniger Feuchtigkeit. Sind die Augen oder Augenlider betroffen, können die feuchten Teebeutel direkt auf die geschlossenen Lider gelegt werden. Alternativ lassen sich Umschläge mit einem Aufguss aus abgekühltem schwarzem Tee tränken.
- Ein Aufguss aus Eichenrinde erzielt eine ähnliche Wirkung, er enthält sogar noch mehr Gerbstoffe. Eichenrinde gibt es beispielsweise in der Apotheke.
- Hamamelis, Kamille und Ringelblume haben eine pflegende Wirkung. Kamille wird allerdings nicht von allen Personen mit Neurodermitis vertragen.
So lässt sich Neurodermitis feststellen
Der massive Juckreiz und der Hautzustand mit typischen, immer wiederkehrenden Veränderungen geben bereits erste Hinweise darauf, dass es sich um eine Neurodermitis handeln könnte.
Bestimmte körperliche Merkmale können zur Diagnose beitragen: Menschen mit Neurodermitis haben beispielsweise öfter
- Schatten unter den Augen (übernächtigtes Aussehen),
- vertiefte Handlinien (Ichthyosis-Hände) oder
- eine doppelte Falte am Augenunterlid (Dennie-Morgan-Falte).
Wichtig ist, dass andere Erkrankungen ausgeschlossen werden, die mit ähnlichen Symptomen einhergehen. Dazu zählen zum Beispiel Schuppenflechte oder ein Kontaktekzem. Gegebenenfalls wird dafür eine Gewebeprobe entnommen (Biopsie).
Allergietests bei Neurodermitis
Bei vielen Personen mit Neurodermitis reagiert das Immunsystem auf bestimmte Stoffe mit einer Abwehrreaktion. Eine solche allergische Form von Neurodermitis lässt sich anhand verschiedener Untersuchungen nachweisen:
Hauttests: Verschiedene Hauttests können Aufschluss darüber geben, wie empfindlich eine Person auf bestimmte Fremdstoffe wie Blütenpollen reagiert. Ein häufig verwendeter Allergietest ist der Prick-Test: Dabei werden Flüssigkeiten, in denen Allergene gelöst sind, durch kleine Kratzer in die Haut eingebracht oder mit Pflastern auf der Haut befestigt.
Laboruntersuchungen: Durch eine Blutuntersuchung kann festgestellt werden, ob sich im Blut Abwehrstoffe (Immunglobuline) befinden, welche die Entzündungsreaktion der Haut hervorrufen. Zum Beispiel kann die Konzentration von Immunglobulin E bei Menschen mit Neurodermitis erhöht sein.
Provokationstest: Haben die Untersuchungen ergeben, dass das Immunsystem überempfindlich reagiert, sagt dies noch nichts darüber aus, ob und wie sehr sich dies tatsächlich auf die Neurodermitis auswirkt. Aufschluss kann ein Provokationstest geben: Dabei wird beobachtet, wie die Haut darauf reagiert, wenn die betreffende Person beispielsweise ein bestimmtes Nahrungsmittel zu sich nimmt.
Eliminationsdiät: Die Person verzichtet gezielt für eine Weile auf bestimmte Nahrungsmittel. Bessern sich die Beschwerden, deutet dies darauf hin, dass eine Nahrungsmittelunverträglichkeit die Neurodermitis-Schübe begünstigt.