Rupatadin

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 01.01.2013

Allgemeines

Rupatadin dient der Behandlung von Beschwerden, wie sie bei allergisch bedingtem Schnupfen und allergischer Nesselsucht auftreten. Die Anwendung ist auf Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren beschränkt.

Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?

  • Histaminausschüttung aus Mastzellen hemmen
  • allergische Reaktion der Schleimhaut eindämmen
  • allergische Reaktion der Haut verhindern

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Rupatadin im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann darf Rupatadin nicht verwendet werden?

Bei Überempfindlichkeit gegen Rupatadin darf der Wirkstoff nicht eingesetzt werden.

Rupatadin hat erwiesenermaßen kaum Einfluss auf die Herztätigkeit. Dennoch sollte es bei Patienten mit bestimmten Herzrhythmusstörungen (langes QT-Intervall, krankhaft verlangsamter Herzschlag), einem nicht ausgeglichenen Mangel an Kalium im Blut oder einer akuten Durchblutungsstörung des Herzmuskels vom Arzt nur mit Vorsicht angewendet werden. Gleiches gilt für ältere Patienten (65 Jahre und älter).

Weil es bisher keine Studien gibt, in denen Leber- und Nierenkranke mit Rupatadin behandelt wurden, sollte der Wirkstoff bei ihnen nicht eingesetzt werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Weder Tierversuche noch Studien mit Schwangeren lassen auf eine schädlich Wirkung von Rupatadin auf Mütter oder Kinder schließen. Dennoch ist bei der Anwendung in der Schwangerschaft ärztliche Vorsicht geboten.

Rupatadin geht bei Tieren in die Milch über. Ob Rupatadin beim Menschen in der Muttermilch wiedergefunden werden kann, ist nicht bekannt. Aufgrund des Fehlens von Studien für den Menschen sollte Rupatadin bei stillenden Frauen nur eingesetzt werden, wenn es der Arzt für unumgänglich hält.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Es wurden keine Studien zur Sicherheit und Wirkung von Rupatadin mit Kindern durchgeführt. Daher ist die Anwendung bei Personen unter 12 Jahren verboten.

Welche Nebenwirkungen kann Rupatadin haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Rupatadin. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Häufige Nebenwirkungen:
Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Mundtrockenheit, Müdigkeit, Schwäche.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
unnormaler Leberfunktionstest, verschiedene Blutwerte erhöht (Kreatinkinase, ALAT, ASAT), Gewichtszunahme, Aufmerksamkeitsstörung, Nasenbluten, trockene Nase, Rachenentzündung, Husten, trockener Rachen, Rachenschmerz, Schnupfen, Übelkeit und Erbrechen, Oberbauchschmerzen, Verdauungsstörungen, Bauchschmerzen, Verstopfung, Hautausschlag, Rückenschmerzen, Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, Appetitsteigerung, Durst, Unwohlsein, Fieber, Reizbarkeit.

Welche Wechselwirkungen zeigt Rupatadin?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Die gleichzeitige Einnahme von Rupatadin mit dem Pilzmittel Ketoconazol beziehungsweise dem Makrolid-AntibiotikumErythromycin erhöht die Blutkonzentration an Rupatadin erheblich. Dann kann es auch zu mehr Nebenwirkungen kommen. Gleiches gilt für die Kombination mit Grapefruitsaft. Der Wirkstoff darf deshalb nicht zusammen mit diesem Saft angewendet werden.

Nach Alkoholkonsum kann die Gabe von Rupatadin (vor allem in Dosierungen von 20 Milligramm) zu einer Minderung der Denkleistung und Bewegungsfähigkeit führen. Gleiches gilt für Wechselwirkungen mit Beruhigungsmitteln.

In klinischen Studien mit Rupatadin wurde gelegentlich ein Anstieg der Kreatinkinase beobachtet, wenn gleichzeitig Statine gegen Fettstoffwechselstörungen eingenommen wurden. Da dies ein Zeichen für Muskelschäden ist, sollte die Kombination nur mit ärztlicher Überwachung vorgenommen werden.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Das Medikament darf nicht zusammen mit Grapefruitsaft angewendet werden.
  • Beim Autofahren und Bedienen von Maschinen ist Vorsicht geboten, bis die individuelle Reaktion des Patienten auf das Medikament bekannt ist.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

Welche Medikamente beinhalten Rupatadin?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Rupatadin enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

So wirkt Rupatadin

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Rupatadin. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen H1-Antihistaminika, Antiallergika, zu welcher der Wirkstoff Rupatadin gehört.

Anwendungsgebiet des Wirkstoffs Rupatadin

Rupatadin dient der Behandlung von Beschwerden, wie sie bei allergisch bedingtem Schnupfen und allergischer Nesselsucht auftreten. Die Anwendung ist auf Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren beschränkt.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Rupatadin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von Rupatadin

Rupatadin gehört zur Wirkstoffgruppe der H1-Antihistaminika und wird der sogenannten zweiten Generation dieser Substanzen zugerechnet. Rupatadin greift gezielt an den Bindungsstellen für das Gewebshormon Histamin in den Schleimhäuten und der Haut an, bindet sich aber nicht an entsprechende Stellen im Gehirn. Daher macht der Wirkstoff kaum müde.

Im Reagenzglas beeinflusst Rupatadin die Freisetzung von Gewebefaktoren aus den am allergischen Geschehen beteiligten Mastzellen. Allerdings konnten diese Erkenntnisse noch nicht am Menschen bestätigt werden. Somit ist der Wirkmechanismus der Substanz noch nicht vollständig geklärt.

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.