Rizatriptan
Allgemeines
Der Wirkstoff Rizatriptan wird zur Behandlung von Kopfschmerzen bei Migräne (mit oder ohne Aura) eingesetzt. Gelindert werden können neben den Schmerzen auch Symptome wie Augenflimmern und Lichtempfindlichkeit.
Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?
- Blutgefäße bei Migräne verengen
- Kopfschmerzen, Schmerzen und Symptome wie Augenflimmern und Lichtempfindlichkeit bei Migräne lindern
Gegenanzeigen
Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Rizatriptan im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Wann darf Rizatriptan nicht verwendet werden?
Der Wirkstoff darf bei Überempfindlichkeit gegen Rizatriptan, nach einem Herzinfarkt, bei Durchblutungsstörungen am Herzen wie Angina Pectoris oder Prinzmetal Angina, Krämpfen der Blutgefäße am Herzen (Ischämien), Gefäßerkrankungen, Bluthochdruck, Durchblutungsstörungen des Gehirns, schwerer Nierenschwäche oder schweren Leberfunktionsstörungen nicht eingenommen werden.
Rizatriptan darf nur angewendet werden, wenn die Diagnose Migräne gesichert ist und andere Erkrankungen des Gehirns ausgeschlossen wurden. Bei bestimmten Formen der Migräne darf der Wirkstoff allerdings nicht verwendet werden. Darunter fallen die so genannte hemiplegische Migräne, die durch eine sehr ausgeprägte Auraphase gekennzeichnet ist, die basilare Migräne, die Folge einer Durchblutungsstörung ist, und die ophthalmoplegische Migräne, die auf einer Augenmuskellähmung beruht.
Die gleichzeitige Gabe von Rizatriptan und Ergotamin beziehungsweise Ergotamin-Abkömmlingen (einschließlich Methysergid) oder anderen 5-Hydroxytryptamin-Rezeptor-Agonisten ist zu vermeiden. Nach Einnahme einer dieser Wirkstoffe sollten mindestens 24 Stunden vergehen, bevor Rizatriptan verabreicht wird.
Wie bei anderen 5-HT1-Rezeptor-Agonisten darf Rizatriptan ohne eine vorherige ärztliche Untersuchung des Herzens nicht an Patienten verabreicht werden, die Risikofaktoren für eine Koronare Herzkrankheit (KHK) aufweisen. Auch Patienten, die starke Raucher sind oder sich einer Nikotinersatztherapie unterziehen, sollten den Wirkstoff nur nach sorgfältiger ärztlicher Untersuchung einnehmen. Besondere ärztliche Aufmerksamkeit muss dabei Frauen in der Postmenopause und Männern über 40 Jahren mit diesen Risikofaktoren gewidmet werden.
Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren wird Rizatriptan nicht empfohlen. Für die Anwendung bei älteren Patienten über 65 Jahre ist die Wirksamkeit und die Verträglichkeit von Rizatriptan nicht ausreichend untersucht.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Schwangere sollten den Wirkstoff nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt erhalten, weil für die Anwendung während der Schwangerschaft bislang keine ausreichenden Untersuchungen vorliegen.
Nach der Einnahme von Rizatriptan darf mindestens 24 Stunden nicht gestillt werden, da der Wirkstoff in die Muttermilch übertritt und eine Belastung des Neugeborenen vermieden werden sollte.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Der Wirkstoff ist für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren nicht geeignet.
Welche Nebenwirkungen kann Rizatriptan haben?
Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Rizatriptan. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Häufige Nebenwirkungen:
Schwindel, Empfindungsstörungen, Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Missempfindungen, Überempfindlichkeit, Übelkeit, Mundtrockenheit, Verdauungsstörungen, Bauchschmerzen, Ermüdung, anormales Temperaturempfinden, Brustschmerzen, Hitzewallungen, Engegefühl im Hals, Skelettschmerzen, Sehstörungen, vermehrtes Schwitzen, ungewöhnlicher Herzschlag, herabgesetztes Empfinden für Berührungsreize (Hypästhesie), verminderte Aufmerksamkeit, Herzklopfen (Palpitationen), Herzschlagfrequenzerhöhung (Tachkardie), Atemnot, Hitzegefühl mit Hautrötung (Flush), Schweregefühl in bestimmten Körperregionen.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Zittern, Drehschwindel, unwillkürliche Muskelanspannung, Durchfall, Schluckbeschwerden, Blähungen, Verstopfung, Schmerzen, Kraftlosigkeit, Fieber, Angststörungen, Schlafstörungen, Verwirrtheit, Nervosität, Erregtheit, Konzentrationsverminderung, Euphorie, Depressionen, verändertes Denken, Depersonalisation, Nasenschleimhautentzündungen, Kehlkopfentzündungen, Nasennebenhöhlenentzündungen, Rachenentzündungen, Rückenschmerzen, Gelenkschmerzen, Arthrose, Muskelschwäche, Juckreiz, Herzrasen, Hörstörungen, Ohrenschmerzen, Geschmacksstörungen, Durstgefühl, Austrocknung, häufigeres Wasserlassen, niedriger Blutdruck, Störung der Koordination von Bewegungsabläufen (Ataxie), Desorientiertheit, Verschwommensehen, Blutdrucksteigerung (Hypertonie), Nesselsucht (Urtikaria), Nackenschmerzen, Verspannungen in bestimmten Körperregionen, Steifigkeit.
Seltene Nebenwirkungen:
Ohnmachtsanfälle (Synkope), Geschmacksstörungen (schlechter Geschmack), Durchblutungsstörung des Herzens (myokardiale Ischämie), Herzinfarkt, Durchblutungsstörungen des Gehirns, Atmungsgeräusche (Rasselgeräusche, expiratorisches Giemen), Wassereinlagerungen im Gesicht (Gesichtsödem), Angioödem, Zungenschwellungen, Kehlkopfschwellungen, Hautausschlag, Hautveränderungen wie Lyell-Syndrom, Gesichtsschmerzen, Muskelverspannungen, Muskelerschlaffung, verlangsamte Reflexe, Zungenlähmung, Lippenentzündungen, Aufstoßen, unspezifische Magen-Darm-Störungen, Sodbrennen, Schluckauf, Speiseröhrenkrämpfe, Magengeschwüre, Speicheldrüsenschmerzen, Mundschleimhautentzündungen, Zahnschmerzen, Beinschmerzen, Gedächtnisverlust, Verstärkung einer Depression, verändertes Träumen, Persönlichkeitsstörungen, Hyperventilation, Hautausschlag, verlangsamter Herzschlag, Geräuschempfindlichkeit, Kalziummangel, Unterzuckerung, nächtliches Wasserlassen, Nierenschmerzen, Urinverfärbungen, Nasenbluten, Hauteinblutungen, Lymphknotenerkrankungen.
Besonderheiten:
Bei zu häufiger Anwendnung von Rizatriptan kann es zu chronischen, täglich auftretenden Kopfschmerzen oder einer Verstärkung der Kopfschmerzen kommen.
Welche Wechselwirkungen zeigt Rizatriptan?
Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Rizatriptan und MAO-Hemmern oder Johanniskraut sowie dem Wirkstoff Propranolol aus der Wirkstoffgruppe der Beta-Blocker kann es zu einem Serotonin-Überschuss im Gehirn kommen (Serotonin-Syndrom). Dabei können Symptome wie Fieber, Schüttelfrost, Zittern, Übelkeit, Bluthochdruck, Durchfall und Herzrhythmusstörungen auftreten.
Das Serotonin-Syndrom sowie ein erhöhter Blutdruck oder eine Verengung der Herzkranzgefäße können auch auftreten, wenn Rizatriptan zusammen mit selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern wie Citalopram, Fluoxetin, Paroxetin, Sertralin oder Methylergometrin angewendet wird.
Bei der gleichzeitigen Anwendung von Fluvoxamin oder oralen Antikontrazeptiva (Antibaby-Pille oder Hormontherapie in den Wechseljahren) erhöht sich der Rizatriptan-Blutspiegel. Allerdings wurde bisher in diesem Zusammenhang kein Anstieg der Nebenwirkungshäufigkeit von Rizatriptan festgestellt.
Die gleichzeitige Gabe von Rizatriptan und Ergotamin beziehungsweise Ergotamin-Abkömmlingen (einschließlich Methysergid) oder anderen 5-Hydroxytryptamin-Rezeptor-Agonisten (zum Beispiel Sumatriptan, Zolmitriptan, Naratriptan) ist zu vermeiden, da sich die Wirkstoffe in ihren Wirkungen gegenseitig verstärken. Insbesondere ist dabei das Risiko eines Bluthochdrucks (Hypertonie) und einer Verengung der Herzkranzgefäße erhöht. Nach Einnahme einer dieser Wirkstoffe sollten mindestens 24 Stunden vergehen, bevor Rizatriptan verabreicht wird.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
- Bei Auftreten von Haut- und Schleimhautschwellungen (Angioödemen) muss der Wirkstoff sofort abgesetzt werden.
- Dieser Wirkstoff kann das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.
Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.
Welche Medikamente beinhalten Rizatriptan?
Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Rizatriptan enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.
So wirkt Rizatriptan
Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Rizatriptan. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Triptane, Migränemittel, zu welcher der Wirkstoff Rizatriptan gehört.
Anwendungsgebiet des Wirkstoffs Rizatriptan
Der Wirkstoff Rizatriptan wird zur Behandlung von Kopfschmerzen bei Migräne (mit oder ohne Aura) eingesetzt. Gelindert werden können neben den Schmerzen auch Symptome wie Augenflimmern und Lichtempfindlichkeit.
Zur Vorbeugung eines Migräneanfalls ist Rizatriptan nicht geeignet.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Rizatriptan sind vertiefende Informationen verfügbar:
Wirkungsweise von Rizatriptan
Rizatriptan ist ein so genannter 5-HT1-Rezeptor-Agonist und zählt zur Gruppe der Triptane. Wie alle Vertreter dieser Wirkstoffgruppe verengt auch Rizatriptan die Blutgefäße im Gehirn und vermindert die Ausschüttung von schmerzfördernden Stoffen.
Rizatriptan bindet an den 5-HT1D-Rezeptor der Nerven und hemmt dadurch die Freisetzung der schmerzvermittelnden Nerveneiweiße (Neuropeptide) aus den Nervenenden des Trigeminus-Nervs. Durch diese Hemmung bei der Entstehung des Schmerzes kann Rizatriptan den Kopfschmerz bei einem Migräne-Anfall schnell lindern.
Untersuchungen ergaben, dass Rizatriptan auch bei der Behandlung der menstruellen Migräne, die innerhalb von drei Tagen vor oder nach Einsetzen der Monatsblutung auftritt, wirksam ist.
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.