Rabeprazol
Allgemeines
Rabeprazol wird bei Sodbrennen und Speiseröhrenentzündung und Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren eingesetzt. Zur Therapie der Geschwüre oder der Speiseröhrenentzündung werden dabei einmal täglich 20 Milligramm Rabeprazol über mehrere Wochen empfohlen.
Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?
- Magensäureproduktion verringern
- säurebedingten Erkrankungen vorbeugen und sie behandeln
- Entzündungen der Speiseröhre und Geschwüre im Magen und Zwölffingerdarm vorbeugen
- Geschwürabheilungen im Magen und Zwölffingerdarm beschleunigen
- Schmerzen bei Entzündungen der Speiseröhre und bei Geschwüren im Magen und Zwölffingerdarm lindern.
Gegenanzeigen
Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Rabeprazol im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Wann darf Rabeprazol nicht verwendet werden?
Bei Überempfindlichkeit gegen Rabeprazol oder verwandte Protonenpumpenhemmer darf Rabeprazol nicht eingenommen werden.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Wegen unzureichender Erfahrungen darf Rabeprazol während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht eingenommen werden. Im Tierversuch ergaben sich bisher keine Hinweise auf Schädigungen des Ungeborenen. Ein Übergang von Rabeprazol in die Muttermilch wurde bisher nicht untersucht.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Bei Kindern dürfen Medikamente mit Rabeprazol wegen fehlender Erfahrungen nicht angewendet werden.
Welche Nebenwirkungen kann Rabeprazol haben?
Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Rabeprazol. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Häufige Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen; Durchfall; Übelkeit; Bauchschmerzen; Verstopfung; Blähungen; Erbrechen (Übelkeit und Erbrechen); Rückenschmerzen; grippeähnliche Symptome; Schlaflosigkeit; Infektionen.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Hautausschlag; Hautrötungen; Mundtrockenheit; Atemwegsentzündungen; Müdigkeit; Nervosität; Schläfrigkeit; Verdauungsstörungen; Muskelschmerzen; Gelenkschmerzen; Harnwegsinfekte; Fieber; Leberwerteerhöhungen; Wadenkrämpfe.
Seltene Nebenwirkungen:
Leberentzündungen; Nierenentzündungen; vermehrtes Schwitzen; Gewichtszunahme; Depression; Appetitlosigkeit; Allergien; Sehstörungen; Blutbildveränderungen; Magenentzündung.
Sehr seltene Nebenwirkungen:
großflächige Hautrötungen; umfangreiche und von Fieber begleitete Hautausschläge.
Besonderheiten:
Eine akute Nierentzündung (interstitielle Nephritis) durch Rabeprazol ist selten. Weil der Wirkstoff jedoch sehr häufig verordnet wird, ist das Risiko gleichwohl bedeutsam. Besonders gefährlich ist diese Nebenwirkung, da ihre Symptome jenen ähneln, die zur Gabe von Rabeprazol geführt hatte: Übelkeit, Erbrechen, allgemeines Unwohlsein. Treten diese Beschwerden weiterhin während der Rabeprazol-Behandlung auf oder stellt der Arzt im Blut erhöhte Entzündungswerte unklarer Ursache fest, muss an diese Nebenwirkung gedacht werden. Eine dauerhafte Nierenschädigung kann nur bei rechtzeitigem Absetzen von Rabeprazol sowie frühzeitiger Erkennung und Behandlung der Niere vermieden werden.
Alle Protonenpumpenhemmer, besonders wenn sie in einer hohen Dosierung und länger als ein Jahr angewendet werden, können das Risiko von Hüft-, Handgelenks- und Wirkelsäulenfrakturen, etwas erhöhen. Dies gilt vor allem bei älteren Patienten oder bei Vorliegen anderer bekannter Risikofaktoren (beispielsweise Anwendung von Glukokortikoiden). Daher müssen insbesondere Ostoporose-Patienten, die Rabeprazol erhalten, vom Arzt sorgfältig hinsichtlich ihrer Knochendichte beobachtet werden.
Welche Wechselwirkungen zeigt Rabeprazol?
Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Die Veränderung des Säuregehalts im Magen kann die Aufnahme anderer Wirkstoffe in die Blutbahn beeinflussen. Beeinträchtigt wird zum Beispiel die Aufnahme von Ketoconazol und Itraconazol (Wirkstoffe gegen Pilzerkrankungen).
Rabeprazol erhöht möglicherweise die Konzentration von Digoxin (Herzglykosid) im Blut, so dass dessen Dosierung gegebenenfalls vom Arzt vermindert werden muss.
Weil alle Wirkstoffe der Gruppe der Protonenpumpenhemmer die Wirksamkeit von Clopidogrel (zur Blutverdünnung) behindert, sollen sie nicht zusammen mit dieser Substanz angewendet werden. Ist dies jedoch unumgänglich, ist Pantoprazol allen anderen Protonenpumpenhemmern vorzuziehen.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
- Das Medikament kann die Anzeichen von Magenkrebs verschleiern. Wie bei anderen Magengeschwür-Therapien muss der Arzt daher stets zunächst Magenkrebs ausschließen.
- Bei Dauertherapie länger als ein Jahr muss der Patient regelmäßig ärztlich überwacht werden.
- Bei Patienten mit Leberfunktionsstörung darf der Arzt das Medikament nur mit Vorsicht einsetzen.
- Das Reaktionsvermögen kann beeinträchtigt werden.
- Die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen kann beeinträchtigt werden.
Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.
Welche Medikamente beinhalten Rabeprazol?
Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Rabeprazol enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.
So wirkt Rabeprazol
Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Rabeprazol. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Protonenpumpenhemmer, Mittel gegen zu viel Magensäure, zu welcher der Wirkstoff Rabeprazol gehört.
Anwendungsgebiete des Wirkstoffs Rabeprazol
Rabeprazol wird bei Sodbrennen und Speiseröhrenentzündung und Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren eingesetzt. Zur Therapie der Geschwüre oder der Speiseröhrenentzündung werden dabei einmal täglich 20 Milligramm Rabeprazol über mehrere Wochen empfohlen.
Zur Behandlung eines krankhaften Säurerückflusses mit Sodbrennen und saurem Aufstoßen ist eine Dosis von 10 Milligramm Rabeprazol am Tag beziehungsweise bei Bedarf ausreichend.
Durch Helicobacter pylori bedingte Geschwüre werden im Rahmen einer einwöchigen Eradikationstherapie mit zweimal täglich 20 Milligramm Rabeprazol plus zwei Antibiotika behandelt.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Rabeprazol sind vertiefende Informationen verfügbar:
Wirkungsweise von Rabeprazol
Rabeprazol gehört zur Gruppe der Protonenpumpenhemmer. Wie alle Wirkstoffe dieser Gruppe vermindert auch Rabeprazol die Freisetzung von Magensäure. Dadurch werden Sodbrennen und Speiseröhrenentzündung sowie Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre vorgebeugt und/oder behandelt.
Rabeprazol ist eine Medikamentenvorstufe (Prodrug) und wird erst im Körper in die eigentlich wirksame Form umgewandelt. Nachdem es über die Blutbahn die Belegzellen des Magens erreicht hat, entsteht in der sauren Umgebung der Zellen die aktive Wirkform. Da diese Umwandlung bei Rabeprazol schneller stattfindet als bei den anderen Protonenpumpenhemmern, zeigt Rabeprazol im Vergleich einen schnelleren Wirkungseintritt. Die Wirkung von Rabeprazol setzt eine Stunde nach Einnahme ein, erreicht ihr Maximum nach zwei bis vier Stunden und hält über 24 bis 48 Stunden an.
Rabeprazol wird in magensaftresistenten Arzneiformen (zum Beispiel Retardtabletten) verabreicht. Dies verhindert die vorzeitige Wirkstoffzersetzung im sauren Milieu des Magens. Erst nach Erreichen des Dünndarms wird Rabeprazol freigesetzt und kann von hier aus in die Blutbahn aufgenommen werden.
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.