Phytosterol

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 26.09.2007

Allgemeines

Phytosterol lindert Beschwerden beim Wasserlassen aufgrund einer gutartigen Prostatavergrößerung. Das Wachstum des Prostatagewebes wird allerdings nicht beeinflusst. Vor Beginn und während der Behandlung sind deshalb regelmäßig ärztliche Kontrolluntersuchungen der Prostata notwendig. Nur so können andere Erkrankungen, wie beispielsweise Prostatakrebs, ausgeschlossen oder frühzeitig erkannt werden.

Welchem Zweck dient dieser Wirkstoff?

  • Beschwerden bei gutartiger Prostatavergrößerung lindern

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Phytosterol im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann darf Phytosterol nicht verwendet werden?

Phytosterol darf nicht bei bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff angewendet werden. Bei Menschen mit der seltenen Erbkrankheit Phytosterinämie ist die Ausscheidung von Phytosterol verlangsamt. Sie sollten daher Präparate und auch Lebensmittel mit diesem Wirkstoff meiden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Es sind keine Einschränkungen bekannt.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Aufgrund der Wirkungsweise besteht bei Kindern kein Anlass für eine Behandlung. Einschränkungen sind jedoch nicht bekannt.

Welche Nebenwirkungen kann Phytosterol haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Phytosterol. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Seltene Nebenwirkungen:
Oberbauchbeschwerden, Magenbeschwerden (wie Übelkeit), Hautausschlag.

Welche Wechselwirkungen zeigt Phytosterol?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Bei vorschriftsmäßiger Einnahme wurden bislang keine Wechselwirkungen mit anderen Substanzen beobachtet. Eventuell wird die Aufnahme von Vitamin A aus der Nahrung behindert.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Bei Blut im Urin sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.
  • Bei Harnverhalt ist ein Arzt zu befragen.
  • Regelmäßige Kontrolluntersuchungen während der Behandlung werden empfohlen.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

Welche Medikamente beinhalten Phytosterol?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Phytosterol enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

Medikament
Darreichungsform
Kapseln

So wirkt Phytosterol

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Phytosterol. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen , zu welcher der Wirkstoff Phytosterol gehört.

Anwendungsgebiet des Wirkstoffs Phytosterol

Phytosterol lindert Beschwerden beim Wasserlassen aufgrund einer gutartigen Prostatavergrößerung. Das Wachstum des Prostatagewebes wird allerdings nicht beeinflusst. Vor Beginn und während der Behandlung sind deshalb regelmäßig ärztliche Kontrolluntersuchungen der Prostata notwendig. Nur so können andere Erkrankungen, wie beispielsweise Prostatakrebs, ausgeschlossen oder frühzeitig erkannt werden.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Phytosterol sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von Phytosterol

Phytosterol, auch Phytosterin genannt, ist ein wichtiger Bestandteil der Hülle von Pflanzenzellen. Es ähnelt in seiner chemischen Struktur dem Cholesterin. Der häufigste Vertreter ist das Beta-Sitosterol.

Phytosterol kommt insbesondere in fettreichen Pflanzenteilen vor. Es ist in Kürbissamen, Brennnesselwurzeln, Sägepalmenfrüchten, Blütenpollenextrakten aus Roggen sowie der Wurzel der afrikanischen Pflanze Hypoxis rooperi (Afrikanische Knolle) enthalten.

Der genaue Wirkmechanismus ist noch unbekannt. Vermutlich beeinflusst Phytosterol die Bildung des Geschlechtshormons Testosteron negativ. Dadurch wird das Wachstum der Prostata gehemmt. Auch eine schwache Hemmung der Prostaglandin-Herstellung wird diskutiert. Anhand von Tierversuchen konnte eine positive Wirkung auf die Prostata bestätigt werden. Auch ein schwach entzündungshemmender und abschwellender Effekt war erkennbar. Alle diese Wirkweisen sind wahrscheinlich gemeinsam für die Verbesserung der Beschwerden aufgrund einer vergrößerten Prostata verantwortlich.

Der Wirkstoff wird meist in Form von Kapseln eingenommen und gelangt über den Magen-Darm-Trakt in den Körper. Die Wirkung tritt dabei nicht sofort nach der Einnahme ein.

Phytosterol soll außerdem den Cholesterin-Spiegel im Blut leicht senken. Darum wird es einigen Nahrungsmitteln zugesetzt. Weiterhin wird ihm eine vorbeugende Wirkung gegen Dickdarmkrebs nachgesagt.

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.