Pentaerythrityltetranitrat
Allgemeines
Pentaerythrityltetranitrat wird bei Durchblutungsstörungen des Herzens aufgrund verengter Herzkranzgefäße (koronaren Herzkrankheiten) eingesetzt und beugt Angina Pectoris-Anfällen vor. Bei einem solchen Anfall kommt es durch die unzureichende Durchblutung des Herzmuskels zu heftigen Schmerzen im Brustbereich.
Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?
- Blutgefäße weiten
- Herzdurchblutung verbessern
- Herz entlasten
- Angina pectoris-Anfällen vorbeugen.
Gegenanzeigen
Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Pentaerythrityltetranitrat im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Wann darf Pentaerythrityltetranitrat nicht verwendet werden?
Pentaerythrityltetranitrat darf nicht angewendet werden bei:- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff und andere Nitratverbindungen,
- akutem Herz-Kreislauf-Versagen und Schock,
- einem Herzinfarkt, solange die Herzfunktion sich nicht normalisiert hat,
- ausgeprägt niedrigem Blutdruck (mit systolischem Wert unter 90 mmHg),
- gleichzeitiger Einnahme von Phosphodiesterasehemmern zur Behandlung von Erektionsstörungen.
- ausgeprägter Herzmuskelschwäche,
- Entzündungen des Herzmuskels (Myokarditis) oder des Herzbeutels (Perikarditis),
- einer Verdickung des Herzmuskelgewebes (hypertropher Kardiomyopathie),
- einer Verengung im Bereich der Herzklappen oder der Körperschlagader (Mitralklappenstenose oder Aortenstenose),
- Störungen der Kreislaufregulation,
- erhöhtem Hirndruck (beispielsweise aufgrund einer Schädelverletzung).
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Der Wirkstoff sollte während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht eingesetzt werden, weil die Unbedenklichkeit der Anwendung noch nicht nachgewiesen ist. Erscheint die Behandlung unumgänglich, ist eine sorgfältige ärztliche Überwachung von Mutter und Kind erforderlich.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Da zur Anwendung bei jungen Menschen keine ausreichenden Untersuchungen vorliegen, dürfen Pentaerythrityltetranitrat-haltige Präparate bei Kindern und Jugendlichen nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und mit strenger Überwachung eingesetzt werden.
Welche Nebenwirkungen kann Pentaerythrityltetranitrat haben?
Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Pentaerythrityltetranitrat. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen.
Häufige Nebenwirkungen:
Erniedrigter Blutdruck, Blutdruckabfall bei Aufstehen aus der liegenden Position (orthostatische Hypotension), Schwindelgefühl, Benommenheit, Schwächegefühl, beschleunigter Herzschlag (Tachykardie).
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Herzrhythmusstörungen, Hautrötung, Hitzegefühl im Gesicht und Oberkörperbereich (Flush), Übelkeit und Erbrechen, Angina Pectoris-Symptome durch unzureichende Sauerstoffversorgung des Herzens (Hypoxämie), begleitet von Luftnot.
Seltene Nebenwirkungen:
Hautausschlag, Nesselsucht, kurzzeitige Bewusstlosigkeit, Kreislaufkollaps.
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Starke Überempfindlichkeitsreaktionen wie ein angioneurotisches Ödem, exfoliative Dermatitis oder Stevens-Johnson-Syndrom.
Besonderheiten:
Kopfschmerzen ("Nitratkopfschmerz") und Blutdruckschwankungen treten vorwiegend zu Behandlungsbeginn auf und klingen zumeist nach einigen Tagen ab.
Welche Wechselwirkungen zeigt Pentaerythrityltetranitrat?
Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Die gleichzeitige Einnahme von Betablockern, Kalziumkanalblockern, ACE-Hemmern, Diuretika, Phosphodiesterasehemmern, tri- und tetrazyklischen Antidepressiva, Neuroleptika sowie von Alkohol kann die blutdrucksenkende Wirkung von Pentaerythrityltetranitrat verstärken.
Die Wirksamkeit von Heparin wird durch gefäßerweiternde Mittel auf Nitro-Basis abgeschwächt.
Der blutdruckerhöhende Effekt von Dihydroergotamin aus der Gruppe der Mutterkornalkaloide kann bei Gabe von Pentaerythrityltetranitrat gesteigert sein.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
- Der Wirkstoff ist zur Behandlung eines akuten Angina Pectoris-Anfalls oder eines Herzinfarkts nicht geeignet.
- Während der Behandlung mit dem Wirkstoff kann das Reaktionsvermögen, die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr und zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt sein.
Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.
Welche Medikamente beinhalten Pentaerythrityltetranitrat?
Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Pentaerythrityltetranitrat enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.
So wirkt Pentaerythrityltetranitrat
Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Pentaerythrityltetranitrat. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen gefäßerweiternde Mittel auf Nitro-Basis, durchblutungsfördernde Mittel, zu welcher der Wirkstoff Pentaerythrityltetranitrat gehört.
Anwendungsgebiet des Wirkstoffs Pentaerythrityltetranitrat
Pentaerythrityltetranitrat wird bei Durchblutungsstörungen des Herzens aufgrund verengter Herzkranzgefäße (koronaren Herzkrankheiten) eingesetzt und beugt Angina Pectoris-Anfällen vor. Bei einem solchen Anfall kommt es durch die unzureichende Durchblutung des Herzmuskels zu heftigen Schmerzen im Brustbereich.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Pentaerythrityltetranitrat sind vertiefende Informationen verfügbar:
Wirkungsweise von Pentaerythrityltetranitrat
Pentaerythrityltetranitrat ist ein gefäßerweiterndes Mittel auf Nitro-Basis. Es handelt sich um ein Prodrug, das erst im Körper in den eigentlichen Wirkstoff und körpereigenen Botenstoff Stickstoffmonoxid umgewandelt wird. Dieser weitet die Herzkranzgefäße und verbessert so die Durchblutung des Herzmuskels. Zudem werden auch kleinere Blutgefäße im Körperkreislauf weitgestellt, sodass das Blut langsamer und in geringerer Menge zum Herzen zurückfließt. Auf diese Weise wird das Herz entlastet.
Der Wirkstoff wird in Form von Tabletten aufgenommen, entfaltet seine Wirkung also erst nach einiger Zeit und ist daher nicht zur Behandlung eines akuten Angina Pectoris-Anfalls geeignet. Vielmehr soll er langfristig das Auftreten solcher Anfälle verhindern.
Da der Körper sich rasch an Pentaerythrityltetranitrat gewöhnt und es dadurch zu einer Wirkungsabschwächung kommt (Nitrattoleranz), ist es wichtig, einen einnahmefreien Zeitraum von mindestens zwölf Stunden (während der Nacht) einzuhalten.
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.