Imiquimod
Allgemeines
Der Wirkstoff dient der Behandlung von Neubildungen der Haut. Dazu gehören äußerliche Feigwarzen (Condylomata acuminata) im Bereich der Geschlechtsteile und der Enddarmöffnung, aber auch eine spezielle Hautkrebsform, das Basaliom, und Wucherungen der oberen Hautschicht (aktinische Keratosen).
Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?
- körpereigene Abwehr stärken
- Bildung von Abwehrstoffen durch die Zellen des Immunsystems fördern
- auf indirekte Weise Viren abtöten
- auf indirekte Weise Krebszellen abtöten
Gegenanzeigen
Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Imiquimod im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Wann darf Imiquimod nicht verwendet werden?
Imiquimod darf nicht bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff angewendet werden.Nur mit besonderer Vorsicht darf der Arzt Imiquimod verschreiben bei
- entzündlichen Hauterscheinungen, weil es zur Verschlimmerung kommen kann
- Patienten mit einer Autoimmunerkrankung, weil auch diese sich verschlimmern kann
- Patienten nach Organverpflanzungen, weil es durch den Wirkstoff vermehrt zu Abstoßungsreaktionen kommen kann
- verletzter Haut oder vorheriger medikamentöser oder chirurgischer Behandlung der Haut; der Einsatz darf erst nach völliger Abheilung erfolgen
- Blutbildungsstörungen.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Mit Imiquimod wurden keine klinischen Studien zur Anwendung bei Schwangeren durchgeführt. In Tierversuchen zeigten sich keine direkten oder indirekten schädlichen Wirkungen auf die Schwangerschaft, die Entwicklung der Ungeborenen, die Entbindung oder die Entwicklung der Nachkommen. Dennoch sollte der Arzt Imiquimod nur dann Schwangeren verabreichen, wenn er es für unbedingt nötig hält.
Obwohl weder nach einmaliger noch nach mehrmaliger äußerlicher Anwendung messbare Konzentrationen an Imiquimod im Blut erreicht wurden, darf der Wirkstoff nicht während der Stillzeit angewendet werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Für die Behandlung von Kindern ist Imiquimod aufgrund fehlender Untersuchungen zu Wirkungen und Nebenwirkungen bei dieser Altersgruppe nicht zugelassen.
Welche Nebenwirkungen kann Imiquimod haben?
Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Imiquimod. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Je nachdem, bei welchem Anwendungsgebiet Imiquimod eingesetzt wird, unterscheiden sich die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit:
Äußerliche Feigwarzen
Sehr häufige Nebenwirkungen:
am Auftragungsort: Juckreiz, Schmerzen.
Häufige Nebenwirkungen:
Infektion, Kopfschmerzen, Brechreiz, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Harnentleerungsstörungen, Müdigkeit.
am Auftragungsort: Brennen, Reizung.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Herpes simplex, Hefepilzinfektion (im Schambereich), Scheidenentzündung, Bakterieninfektion, Pilzinfektion, Infektion der oberen Atemwege, Lymphdrüsenschwellung, Essensverweigerung, Schlaflosigkeit, Depression, nervliche Missempfindungen, Benommenheit, Migräne, Schläfrigkeit, Ohrensausen, Hautröte, Halsschmerzen, Schnupfen, Bauchschmerzen, Durchfall, Erbrechen, Enddarmbeschwerden, Stuhldrang, Juckreiz, Hautentzündung, Haarbalgentzündung, Hautausschlag mit Rötung, Ekzem, Hautausschlag, Schweißbildungsverstärkung, Rückenschmerzen, Schmerzen im Schambereich (beim Mann), Penisbeschwerden, Geschlechtsverkehrschmerzen, Erektionsstörungen, Scheidenvorfall, Scheidenschmerzen, Scheidenhautabbau, Scheidenbeschwerden, Fieber, Grippe-ähnliche Erkrankung, Schmerzen, Schwäche, Unbehagen, Muskelsteifigkeit.
Hautkrebs (Basalzellkarzinom)
Sehr häufige Nebenwirkungen:
am Auftragungsort: Juckreiz.
Häufige Nebenwirkungen:
Infektion, Pusteln, Lymphdrüsenschwellung.
am Auftragungsort: Schmerzen, Brennen, Reizung, Rötung, Bluten, Papeln, nervliche Missempfindungen, Ausschlag.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Reizbarkeit, Brechreiz, Mundtrockenheit, Hautentzündung, Grippe-ähnliche Erkrankung, Antriebslosigkeit.
am Auftragungsort: Absonderungen, Entzündungen, Schwellungen, Schorfbildung, Hautzerstörung, Bläschen.
Wucherungen der oberen Hautschicht (aktinische Keratosen)
Sehr häufige Nebenwirkungen:
am Auftragungsort: Juckreiz.
Häufige Nebenwirkungen:
Infektion, Pusteln, Essensverweigerung, Kopfschmerzen, Brechreiz, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Rückenschmerzen, Müdigkeit,
am Auftragungsort: Schmerzen, Brennen, Reizung, Rötung, Hautreaktion,
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Schnupfen, Grippe, Lymphdrüsenschwellung, Depression, Bindehautreizungen, Augenlidschwellungen, Nasenverstopfung, Hals-Rachen-Schmerzen, Durchfall, Verschlimmerung (der aktinischen Keratose), Hautrötung, Gesichtsschwellung, Hautgeschwür, Gliederschmerzen, Fieber, Schwäche, Muskelsteifigkeit, Unbehagen, Entzündung.
am Auftragungsort: Bluten, Papeln, nervliche Missempfindungen, Hautentzündung, Absonderungen, Überempfindlichkeit, Schwellungen, Schorfbildung, Narben, Geschwür, Bläschen, Wärme.
Welche Wechselwirkungen zeigt Imiquimod?
Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Es wurden keine Studien zu Wechselwirkungen von Imiquimod mit anderen Wirkstoffen durchgeführt. Aufgrund der geringen Aufnahme des Wirkstoffes durch die Haut in den Körper sind Wechselwirkungen mit eingenommenen oder gespritzten Wirkstoffen nur in geringem Maße zu erwarten. Aufgrund der Anregung der körpereigenen Abwehr sollte Iquimod immer dann mit großer Vorsicht angewendet werden, wenn die Patienten eine Therapie erhalten, die die körpereigene Abwehr unterdrücken soll. Das ist beispielsweise nach Organverpflanzungen der Fall.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
- Das Medikament sollte nicht auf geschädigte Haut aufgebracht werden, da die somit verstärkte Aufnahme in den Körper zu mehr Nebenwirkungen führen kann.
- Das Medikament darf nicht in die Augen, auf die Lippen oder die Nasenschleimhaut aufgebracht werden.
- Die Therapie mit dem Medikament sollte von einem Arzt begonnen und begleitet werden.
Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.
Welche Medikamente beinhalten Imiquimod?
Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Imiquimod enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.
So wirkt Imiquimod
Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Imiquimod. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen , zu welcher der Wirkstoff Imiquimod gehört.
Anwendungsgebiete des Wirkstoffs Imiquimod
Der Wirkstoff dient der Behandlung von Neubildungen der Haut. Dazu gehören äußerliche Feigwarzen (Condylomata acuminata) im Bereich der Geschlechtsteile und der Enddarmöffnung, aber auch eine spezielle Hautkrebsform, das Basaliom, und Wucherungen der oberen Hautschicht (aktinische Keratosen).
Bisher ist nur der Einsatz bei Erwachsenen erlaubt. Basaliome sollten nur dann mit Imiquimod behandelt werden, wenn sie klein und oberflächlich sind. Größere und tiefergehende Schäden müssen operativ entfernt werden. Bei den sogenannten aktinischen Keratosen dürfen nur diejenigen mit Imiquimod behandelt werden, die nicht aufgrund von Immunschwäche (wie beispielsweise bei AIDS) auftreten. Außerdem ist Imiquimod nur dann anzuwenden, wenn Größe oder Anzahl der geschädigten Stellen eine Kältebehandlung (Kryotherapie) unmöglich oder nicht erträglich machen und andere äußerliche Mittel versagt haben.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Imiquimod sind vertiefende Informationen verfügbar:
Wirkungsweise von Imiquimod
Imiquimod fördert die körpereigene Abwehr und gehört damit zur Wirkstoffgruppe der Immunologika. Sehr wahrscheinlich dockt Imiquimod an eine spezielle Bindungsstelle (Rezeptor) auf der Oberfläche der Immunzellen an. Dadurch wird die Zelle veranlasst, Abwehrstoffe wie Interferon-alpha und andere Zytokine zu bilden und freizusetzen. Diese Abwehrstoffe vernichten dann sowohl die Viren, die die Bildung von Feigwarzen verursachen wie auch Krebszellen. Die Wirkung von Imiquimod ist also eher eine indirekte.
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.