Cetirizin
Allgemeines
Cetirizin wird zur Behandlung von allergischen Reaktionen der Haut angewendet. Dazu gehören bestimmte Formen der Neurodermitis, Nesselsucht, Juckreiz oder Hautreaktionen nach Insektenstichen.
Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?
- Beschwerden bei allergischen Hautreaktionen mindern
- allergischen Schnupfen lindern
- allergische Reaktionen bei Asthmatikern vermindern
- allergische Reaktionen am Auge behandeln
- Angioödem behandeln
Gegenanzeigen
Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Cetirizin im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Wann darf Cetirizin nicht verwendet werden?
Bei einer Überempfindlichkeit gegen Cetirizin darf der Wirkstoff nicht eingesetzt werden. Auch bei schweren Funktionsstörungen der Nieren (Kreatinin-Clearance unter zehn Milliliter/Minute) ist die Behandlung mit Cetirizin nicht erlaubt.
Bei leichten bis mittelschweren Funktionsstörungen der Niere sowie bei Patienten mit Neigung zu epileptischen Anfällen ist der Wirkstoff vom Arzt mit Vorsicht einzusetzen.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
In Tierversuchen ergaben sich bisher keine Hinweise auf direkte oder indirekte schädliche Wirkungen auf die Trächtigkeit und die Entwicklung der Nachkommen. Für den Menschen gibt es bisher zu wenige Studien, die die Unbedenklichkeit von Cetirizin während der Schwangerschaft nachgewiesen. Daher sollte der Wirkstoff in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft nicht angewendet werden.
Cetirizin geht in die Muttermilch und damit in den Säugling über. Um Schädigungen des Kindes auszuschließen, muss vor einer Behandlung mit dem Wirkstoff abgestillt werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Kinder unter zwei Jahren dürfen nicht mit Cetirizin behandelt werden, da die Unbedenklichkeit einer Anwendung in dieser Altersgruppe noch nicht gezeigt wurde. Die Hersteller machen je nach Wirkstärke der Präparate unterschiedliche Angaben für die Altersbegrenzung. Es ist daher im Zweifelsfalle die Packungsbeilage zu lesen oder der Arzt zu befragen.
Welche Nebenwirkungen kann Cetirizin haben?
Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Cetirizin. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Gelegentliche Nebenwirkungen (nur bei zweimal täglicher Einnahme von 10 Milligramm Cetirizin-Dihydrochlorid):
Müdigkeit, Schläfrigkeit, Magen-Darm-Beschwerden.
Seltene Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, Schwindel, Aufregung, Müdigkeit, Mundtrockenheit, Magen-Darm-Beschwerden.
Vereinzelte Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktionen, Leberfunktionsstörungen (Leberentzündungen, Blut-Leberwert-Erhöhung ((Transaminasen)).
Besonderheiten:
Bei einigen Patienten kann die Langzeitanwendung von Cetirizin wegen Mundtrockenheit zu einem erhöhten Kariesrisiko führen. Die Patienten sollten daher eine besonders sorgfältig die Zähne reinigen und das Zahnfleisch pflegen.
Welche Wechselwirkungen zeigt Cetirizin?
Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Cetirizin kann die dämpfende Wirkung von Alkohol und Psychopharmaka verstärken.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
- Das Reaktionsvermögen kann durch die Behandlung mit dem Medikament verringert sein, was Autofahren und das Bedienen von Maschinen gefährlich macht. Dies gilt vor allem im Zusammenwirken mit Alkohol.
Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.
Welche Medikamente beinhalten Cetirizin?
Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Cetirizin enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.
So wirkt Cetirizin
Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Cetirizin. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen H1-Antihistaminika, Antiallergika, zu welcher der Wirkstoff Cetirizin gehört.
Anwendungsgebiete des Wirkstoffs Cetirizin
Cetirizin wird zur Behandlung von allergischen Reaktionen der Haut angewendet. Dazu gehören bestimmte Formen der Neurodermitis, Nesselsucht, Juckreiz oder Hautreaktionen nach Insektenstichen.
Auch bei allergisch bedingten Bindehautentzündungen der Augen kann Cetirizin eingesetzt werden. Diese gehen oft mit Rötung, Juckreiz oder gesteigertem Tränenfluss einher.
In den Atemwegen dient der Wirkstoff zur Behandlung von allergischem Schnupfen (Heuschnupfen) und allergisch bedingtem Asthma bronchiale.
Bei jungen Frauen und Afro-Amerikanern kommt es nach der Einnahme bestimmter Wirkstoffe, dem Genuss verschiedener Nahrungsmittel, nach Insektenstichen oder nach physikalischen Reizen (zum Beispiel Wärme, Kälte und Licht) zu einer Gesichts- und Halsschwellung (Angioödem). Auch in diesen Fällen kann Cetirizin angewendet werden.
Der Wirkstoff wird als Tablette, Tropfen oder Saft verabreicht.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Cetirizin sind vertiefende Informationen verfügbar:
Wirkungsweise von Cetirizin
Cetirizin gehört zur Gruppe der H1-Antihistaminika und hebt die Wirkungen des körpereigenen Signalstoffs Histamin auf. Dieses wird bei einer allergischen Reaktion (zum Beispiel durch Kontakt mit bestimmten Pollen) ausgeschüttet und führt zu einer Erweiterung der Blutgefäße. Daraufhin fließt Wasser in das Gewebe und es folgen Rötung und Schwellung. Durch Histamin werden weitere Signalstoffe ausgeschüttet, die Nerven reizen und für Juckreiz sowie eventuelle Schmerzempfindungen verantwortlich sind. Indem Cetirizin die Bindungsstellen des Histamins blockiert, wird dessen Wirkung abgeschwächt beziehungsweise aufgehoben. Das betroffene Gewebe kann wieder abschwellen, die Rötung lässt nach und Beschwerden wie quälender Juckreiz werden gelindert.
Im Unterschied zu älteren H1-Antihistaminika zeichnet sich Cetirizin durch besonders wenige Nebenwirkungen aus. Vor allem führt die Anwendung des Wirkstoffs nicht zu verstärkter Müdigkeit, da Cetirizin kaum über die Blut-Hirn-Schranke in das Gehirn gelangen kann.
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.