Bufexamac

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 17.09.2010

Hinweis

Seit 5. Mai 2010 sind Medikamente mit dem Wirkstoff Bufexamac in Apotheken nicht mehr erhältlich. Die Zulassung wurde wegen des erhöhten Risikos von Kontaktekzemen widerrufen. Bufexamac ruft Nebenwirkungen hervor, die den Symptomen der ursächlichen Beschwerden so sehr gleichen, dass sie gar nicht als Nebenwirkungen erkannt werden. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte kommt deshalb zu dem Schluss, dass der mögliche Schaden Bufexamac-haltiger Arzneimittel nicht vertretbar ist.

Allgemeines

Der Wirkstoff Bufexamac wird nur äußerlich angewendet (beispielsweise in Form von Cremes oder Salben). Er lindert die Entzündungssymptome der Haut bei Neurodermitis und chronischem Hautausschlag (Ekzem). Daneben kommt er bei akuten Hautentzündungen (wie Kontaktdermatitis oder Stauungsdermatitis) zum Einsatz.

 

Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?

  • Entzündungen bei Hämorrhoiden hemmen
  • Entzündungen bei Neurodermitis hemmen
  • Entzündungen bei Hauterkrankungen hemmen
  • Entzündungen bei chronischen Ekzemen hemmen
  • Hautjucken lindern

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Bufexamac im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann darf Bufexamac nicht verwendet werden?

Bei Überempfindlichkeit gegen Bufexamac ist dieser Wirkstoff nicht anzuwenden.

Weiterhin sollten Anwendungen am Auge vermieden werden.

 

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Über Risiken in der Schwangerschaft liegen noch keine gesicherten Ergebnisse vor. Daher sind strenge Nutzen-Risiko-Abwägungen zu treffen. Während des letzten Drittels der Schwangerschaft sollte Bufexamac in keinem Fall angewendet werden. Falls Bufexamac in den ersten Monaten der Schwangerschaft angewendet wird, ist darauf zu achten, den Wirkstoff nicht auf größeren Hautflächen über einen längeren Zeitraum anzuwenden.

Auch vor Anwendungsbeginn während des Stillens sollte eine strenge ärztliche Abwägung von Nutzen und Risiko erfolgen, da es keine gesicherten Erkenntnisse darüber gibt, ob Bufexamac in die Muttermilch übergeht. Um eine Aufnahme über den Mund des Säuglings zu vermeiden, sollte der Wirkstoff während der Stillzeit nicht im Brustbereich angewendet werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Bei Kindern unter sechs Jahren ist bisher nicht untersucht, wie Bufexamac über die Haut aufgenommen wird. Daher sollte der Wirkstoff bei Kindern unter sechs Jahren nicht angewendet werden.

Welche Nebenwirkungen kann Bufexamac haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Bufexamac. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Häufige Nebenwirkungen:
Hautaustrocknung.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktionen wie Hautrötungen, Hautbrennen, stechende Schmerzen, Juckreiz.

Seltene Nebenwirkungen:
Streureaktionen (Beteiligung von unbehandelten Hautbezirken), Hautschwellung, Hautnässen, Bläschenbildung, Schuppenbildung, Quaddelbildung.

Besonderheiten:
Nach neueren Erkenntnissen scheinen Kontaktallergien und Überempfindlichkeitsreaktionen eher häufig zu sein (etwa 1,4% der mit Bufexamac behandelten Patienten). Da Bufexamac gegen Ekzeme eingesetzt wird, ist schwer auszumachen, welche Beschwerden von der Krankheit und welche vom Wirkstoff verursacht werden. Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft rät zu einem zurückhaltenden Gebrauch Bufexamac-haltiger Präparate.

 

Welche Wechselwirkungen zeigt Bufexamac?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Bisher sind keine Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen bekannt geworden.

 

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Vor Behandlungsbeginn sollte geprüft werden, ob eventuell wirkstofffreie Cremes oder Salben ausreichen, da das Verhältnis von Nutzen und Risiko dieses Wirkstoffs bisher nicht genau erfassbar ist.
  • Das Medikament darf nicht im Bereich der Augen angewendet werden.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

 

Welche Medikamente beinhalten Bufexamac?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Bufexamac enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

 

 

So wirkt Bufexamac

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Bufexamac. Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Entzündungshemmer, zu welcher der Wirkstoff Bufexamac gehört.

Anwendungsgebiete des Wirkstoffs Bufexamac

Der Wirkstoff Bufexamac wird nur äußerlich angewendet (beispielsweise in Form von Cremes oder Salben). Er lindert die Entzündungssymptome der Haut bei Neurodermitis und chronischem Hautausschlag (Ekzem). Daneben kommt er bei akuten Hautentzündungen (wie Kontaktdermatitis oder Stauungsdermatitis) zum Einsatz.

Desweiteren wird Bufexamac bei Patienten höheren Alters mit Hautjucken angewendet, um dieses zu lindern.

Zur Behandlung von Hämorrhoiden, akuter Analfissur (spaltförmiger Einriss der Schleimhaut am After), Analekzem (juckender Hautausschlag im Bereich des After) und bei Entzündung des Mastdarms wird Bufexamac manchmal in Kombination mit anderen Wirkstoffen in Form von Zäpfchen oder Salben verabreicht.

 

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Bufexamac sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von Bufexamac

Bufexamac hemmt die Produktion von Prostaglandinen, die für die Schmerz- und Entzündungsentstehung zuständig sind. Damit gehört das Antiphlogistikum Bufexamac zun den nichtsteroidalen Antirheumatika und hemmt wie diese entzündliche Prozesse.

Auf der Haut ist Bufexamac in der Lage, die Hornschichtbarrieren zu überwinden und so in tiefere Hautschichten einzudringen, um dort seine Wirkung zu entfalten. Dies gelingt umso besser und schneller, je fetthaltiger die Creme ist, mit der Bufexamac aufgetragen wird.

Der Wirkstoff ist ausschließlich für die Anwendung auf der Körperoberfläche gedacht und wird nicht eingenommen.

 

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.