Benfotiamin
Allgemeines
Benfotiamin dient der Vorbeugung und Behandlung von Vitamin-B1-Mangelerkrankungen, sofern diese nicht ernährungsmäßig behoben werden können. Zu einem Mangel an Vitamin B1 (Thiamin) kann es kommen durch:- Fehlernährung, Unterernährung und Nulldiät,
- lang andauernde künstliche Ernährung,
- Blutwäsche durch die künstliche Niere (Dialyse),
- übermäßigen Alhoholkonsum. Denn der Alkohl und seine Abbauprodukte bewirken eine unzureichende Aufnahme des Vitamins.
Ob Benfotiamin auch bei diabetischen und alkoholbedingten Erkrankungen des peripheren Nervensystems (Polyneuropathie) sowie bei Neuralgien ohne Vitamin-B1-Mangel hilft, ist bisher wissenschaftlich nicht ausreichend gesichert.
Der Mangel an Vitamin B1 macht sich unter anderem bemerkbar durch Müdigkeit, verminderte Leistungsfähigkeit und Gewichtsverlust, Nervenschädigung mit Missempfindungen, besonders an den Beinen. Magensaft wird vermindert gebildet, was auf eine Störung der Magenfunktion und Darmfunktion zurückzuführen ist. Es kann zum Muskelschwund, besonders an den Beinen, kommen. Im Elektrokardiogramm (EKG) können sich krankhafte Veränderungen durch Schädigung des Herzmuskels und eine Vergrößerung der rechten Herzkammer zeigen.
In psychischer Hinsicht können bei Mangel an Vitamin B1 Depressionen, Gereiztheit, Gedächtnisstörungen, ein erhöhtes Schlafbedürfnis und psychische Störungen, das so genannte Korsakow-Syndrom auftreten. Ebenfalls treten Nervenschäden mit Missempfindungen und Schmerzen auf.
Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?
- Vitamin-B1-Mangel vorbeugen
- Vitamin-B1-Mangelzustände behandeln
Gegenanzeigen
Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Benfotiamin im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Wann darf Benfotiamin nicht verwendet werden?
Bei Überempfindlichkeit gegen Benfotiamin oder Vitamin B1 (Thiamin) dürfen benfotiaminhaltige Arzneimittel nicht angewendet werden.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
In der Schwangerschaft und Stillzeit sollte Benfotiamin nur angewendet werden, wenn durch Laboruntersuchungen ein erheblicher Thiaminmangel nachgewiesen wurde. Der Bedarf an Vitamin B1 ist in der Schwangerschaft erhöht. Bei umfangreicher Anwendung von Vitamin B1 am Menschen hat sich bisher kein Verdacht auf eine Schädigung des Ungeborenen ergeben.
Vitamin B1 geht in die Muttermilch über. Es liegen keine Berichte über Schädigungen des Säuglings vor. Dennoch sollte auch hier vorsichtshalber keine Einnahme von Benfotiamin ohne Rücksprache mit dem Arzt erfolgen.
In Schwangerschaft und Stillzeit sollte Benfotiamin nur kurzfristig angewendet werden, da bisher keine Erfahrungen mit Überdosierungen (die eventuell bei längerer Einnahme auftreten könnten) bestehen.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Benfotiamin kann bereits Säuglingen gegeben werden. Die Verordnung im Kindesalter bei nachgewiesenem Vitamin-B1-Mangel sollte allerdings nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.
Welche Nebenwirkungen kann Benfotiamin haben?
Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Benfotiamin. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Sehr seltene und vereinzelte Nebenwirkungen:
Hautreaktionen; Juckreiz; Hautausschläge; Hautbläschen.
Welche Wechselwirkungen zeigt Benfotiamin?
Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Das im Körper aus Befotiamin entstehende Thiamin wird durch das Zytostatikum5-Fluoruracil wirkungslos, da dieses die zur Verwertung nötige Umwandlung in Thiamin-Pyrophosphat hemmt.
Allergische Reaktionen auf Medikamente
Manchmal lösen Arzneimittel allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion auf Benfotiamin wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.
Welche Medikamente beinhalten Benfotiamin?
Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Benfotiamin enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.
So wirkt Benfotiamin
Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Benfotiamin. Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Vitamine, zu welcher der Wirkstoff Benfotiamin gehört.
Anwendungsgebiete des Wirkstoffs Benfotiamin
Benfotiamin dient der Vorbeugung und Behandlung von Vitamin-B1-Mangelerkrankungen, sofern diese nicht ernährungsmäßig behoben werden können. Zu einem Mangel an Vitamin B1 (Thiamin) kann es kommen durch:- Fehlernährung, Unterernährung und Nulldiät,
- lang andauernde künstliche Ernährung,
- Blutwäsche durch die künstliche Niere (Dialyse),
- übermäßigen Alhoholkonsum. Denn der Alkohl und seine Abbauprodukte bewirken eine unzureichende Aufnahme des Vitamins.
Ob Benfotiamin auch bei diabetischen und alkoholbedingten Erkrankungen des peripheren Nervensystems (Polyneuropathie) sowie bei Neuralgien ohne Vitamin-B1-Mangel hilft, ist bisher wissenschaftlich nicht ausreichend gesichert.
Der Mangel an Vitamin B1 macht sich unter anderem bemerkbar durch Müdigkeit, verminderte Leistungsfähigkeit und Gewichtsverlust, Nervenschädigung mit Missempfindungen, besonders an den Beinen. Magensaft wird vermindert gebildet, was auf eine Störung der Magenfunktion und Darmfunktion zurückzuführen ist. Es kann zum Muskelschwund, besonders an den Beinen, kommen. Im Elektrokardiogramm (EKG) können sich krankhafte Veränderungen durch Schädigung des Herzmuskels und eine Vergrößerung der rechten Herzkammer zeigen.
In psychischer Hinsicht können bei Mangel an Vitamin B1 Depressionen, Gereiztheit, Gedächtnisstörungen, ein erhöhtes Schlafbedürfnis und psychische Störungen, das so genannte Korsakow-Syndrom auftreten. Ebenfalls treten Nervenschäden mit Missempfindungen und Schmerzen auf.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Benfotiamin sind vertiefende Informationen verfügbar:
Wirkungsweise von Benfotiamin
Benfotiamin ist der Wirkstoffgruppe der Vitamine zugeordnet und dient sowohl der Vorbeugung als auch der Behandlung von Mangelerkrankungen. Benfotiamin im Speziellen dient der Vorbeugung und Behandlung von Vitamin-B1-Mangelerkrankungen.
Benfotiamin ist eine fettlösliche Vorstufe (Prodrug) des Vitamins B1 und wird im Organismus schnell zum wirksamen Vitamin B1 gespalten.
Das fettlösliche Benfotiamin unterscheidet sich - die Aufnahme in den Körper betreffend - wesentlich von wasserlöslichen oder anderen fettlöslichen Vitamin-B1-Abkömmlingen. Benfotiamin ist diesen eindeutig überlegen. Es wird zu einem deutlich höheren Anteil (etwa fünf Mal so hoch) in den Körper aufgenommen (resorbiert) als das wasserlösliche Vitamin B1.
Nach Spaltung des Benfotiamins zu Vitamin B1 entsteht durch weitere biochemische Prozesse das Thiaminpyrophospat (TPP), ein biologisch aktives Coenzym. Als Coenzym ist Vitamin B1 an zahlreichen biochemischen Reaktionen im Organismus beteiligt, besondere Bedeutung hat es im Kohlenhydratstoffwechsel. Für die Ernährung der Nerven, Nervenhüllen und Nervenzellen ist Vitamin B1 notwendig. Daher zeigen sich Mangelerscheinungen an Vitamin B1 besonders schnell in diesen glucose(traubenzucker)-abhängigen Organen, also im Nervensystem.
Wenn die Blutzuckerwerte erhöht sind, kommt es zu einem Mehrbedarf an aktivem Vitamin B1, dem Thiaminpyrophosphat (TPP).
Vitamin B1 gehört zur Vitamingruppe des so genannten Vitamin-B-Komplexes. Es wird nach Abbau über den Harn ausgeschieden. Da der Körper nur sehr wenig Vitamin B1 speichern kann, muss es regelmäßig über die Nahrung oder Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden.
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.