Trimineurin 100 mg Filmtabletten
Wirkung
Trimineurin 100 mg Filmtabletten enthalten den Wirkstoff Trimipramin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Trimineurin 100 mg Filmtabletten.
Trimipramin ist ein Wirkstoff, der bei Depressionen mit Angststörungen, Schlafstörungen oder innerer Unruhe (Nervosität) eingesetzt wird. Daneben eignet sich Trimipramin auch zur Behandlung chronischer Schmerzen.
Im Rahmen eines Entzugsprogramms von Opioidabhängigen (wie im Falle von Morphium oder Heroin) wird Trimipramin für den sogenannten "warmen Entzug" angewendet.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Trimipramin sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen tri- und tetrazyklische Antidepressiva, Antidepressiva, zu welcher der Wirkstoff Trimipramin gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- depressive Erkrankungen mit den Leitsymptomen Schlafstörungen, Angst und innere Unruhe
Dosierung
Dosierung und Dauer der Anwendung richten sich nach Art und Schwere der Erkrankung. Die Behandlung sollte jedoch mindestens vier bis sechs Wochen lang durchgeführt werden, um die Wirksamkeit beurteilen zu können.
Die Tabletten werden unzerkaut mit Flüssigkeit eingenommen.
Dosierungsempfehlung:
Begonnen wird mit einer halben Tablette täglich. Bei schweren Depressionen ist eine langsame Dosissteigerung auf bis zu vier Tabletten pro Tag möglich. Die maximale Tagesdosis beträgt 300 bis 400 Milligramm.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A)
- hochdisperses Siliciumdioxid
- Hypromellose
- Magnesiumstearat
- mikrokristalline Cellulose
- Farbstoff E 171
- Lactosemonohydrat
- Macrogol 6000
- Povidon K 25
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:
Mundtrockenheit, Einschränkung des Tränenflusses, Müdigkeit, Benommenheit, Kopfschmerzen, Schwitzen, Schwindel, niedriger Blutdruck, Blutdruckregulationsstörungen, Verstopfung, Gewichtszunahme, Erhöhung der Leberwerte (Transaminasen)
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Unruhe, Schlafstörungen, Durstgefühl, Überempfindlichkeitsreaktionen (Hautausschläge, Blutgefäßentzündungen), Probleme beim Wasserlassen, sexuelle Funktionsstörungen
Seltene Nebenwirkungen:
Verwirrtheit, Kollaps, Darmverschluss, Blutbildveränderungen, Milchfluss, Leberfunktionsstörungen, Haarausfall, Gelbsucht, Ohrgeräusche (Tinnitus), Erniedrigung der Blutzuckerwerte, Gefühlsstörungen, Herzmuskelschwäche (Verschlimmerung), Herzrhythmusstörungen, Delirium, Brustbildung bei Männern
Sehr seltene oder vereinzelt auftretende Nebenwirkungen:
Lungenbläschenentzündung, Koordinationsstörungen (muskulär), Bewegungsstörungen (muskulär), allergische Hautreaktionen, Krampfanfälle (Epilepsie), Nervenstörungen, grüner Star, Manie
Besonderheiten:
Bei Auftreten allergischer Hautreaktionen oder Umschlagen der Depression in eine Manie muss Trimipramin sofort abgesetzt werden.
Wird die Therapie mit Trimipramin zu schnell beendet, kann es zu Entzugserscheinungen wie Unruhe, Schweißausbrüchen, Übelkeit und Erbrechen und Schlafstörungen kommen. Die Dosierung muss deshalb schrittweise verringert werden.
Wechselwirkungen
Trimapramin sollte nicht zusammen mit Antidepressiva aus der Gruppe der MAO-Hemmer angewendet werden, da sich die Wirkungen gegenseitig verstärken. Beim Wechsel der Wirkstoffe muss eine Pause von mindestens zwei Wochen eingehalten werden. Auch die stimmungssenkende Wirkung von Beruhigungsmitteln wie Benzodiazepinen sowie die dämpfende Wirkung von Alkohol kann durch Kombination mit Trimipramin verstärkt werden (Alkoholverzicht während der Behandlung).Die folgenden Wirkstoffe werden bei gemeinsamer Anwendung mit Trimipramin in ihren Wirkungen und Nebenwirkungen verstärkt. Dazu gehören:
- Neuroleptika (Mittel gegen Psychosen)
- Mittel gegen die parkinsonsche Krankheit
- H1-Antihistaminika (Mittel gegen Allergien)
- Atropin
- Sympathomimetika (Mittel, die das unbewusste Nervensystem beeinflussen).
Trimipramin wird in seiner Wirkung verstärkt, wenn es zusammen mit folgenden Wirkstoffen eingenommen wird:
- Antidepressiva wie selektive
Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (Fluoxetin) - Methylphenidat (Mittel gegen Überaktivität wie ADHS)
- Neuroleptika
- Disulfiram (Wirkstoff gegen Alkoholabhängigkeit)
- Cimetidin (Magenmittel aus der Gruppe der H2-Rezeptorenblocker)
- Alprazolam (Mittel aus der Gruppe der Benzodiazepine).
Gegenanzeigen
Trimipramin darf bei einer Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder gegen andere trizyklische Antidepressiva nicht angewendet werden.Wegen der Gefahr der gegenseitigen Wirkungsverstärkung darf Trimipramin nicht zusammen mit Antidepressiva aus der Gruppe der MAO-Hemmer eingenommen werden. Beim Wechsel der beiden Wirkstoffe ist eine Pause von mindestens zwei Wochen einzuhalten.
Bei folgenden Erkrankungen ist die Behandlung mit Trimipramin nicht gestattet. Dazu gehören:
- akute Vergiftungen durch Alkohol oder Psychopharmaka sowie ein akutes Delirium
- Erregungsleitungsstörungen des Herzens
- Augeninnendruckerhöhung (grüner Star) oder akutes Engwinkelglaukom
- Blasenentleerungsstörungen mit Restharnbildung
- schwere Verschlüsse oder Verengungen im Magen-Darm-Bereich
- schwere Leberfunktionsstörungen wie Leberentzündungen
- schwere Nierenfunktionsstörungen.
- zerebrale Krampfbereitschaft (Epilepsie)
- Psychosen sowie Schizophrenie und paranoide Wahnvorstellungen
- Funktionsstörungen des Herzens wie Herzenge (Angina Pectoris), Herzrhythmusstörungen oder Herzschlagverlangsamung sowie ein jüngst erlittener Herzinfarkt
- niedriger Blutdruck
- erniedrigter Blutkaliumspiegel
- schwere Störungen der Blutbildung
- Prostatavergrößerung.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Trimipramin darf während Schwangerschaft und Stillzeit nicht eingesetzt werden, da die Unbedenklichkeit einer Anwendung in dieser Zeit noch nicht nachgewiesen wurde.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Die Behandlung von Kindern unter 14 Jahren mit Trimipramin ist nicht erlaubt.
Warnhinweise
- Das Medikament beeinträchtigt die Reaktionsfähigkeit so weit, dass Autofahren und das Führen von Maschinen gefährlich sind. Die gilt vor allem im Zusammenwirken mit Alkohol.
- Während der Behandlung mit dem Wirkstoff sollten regelmäßig Blutdruck, Herzfunktion, Blutbild und die Leberwerte kontrolliert werden.
- Die Beendigung der Behandlung mit dem Wirkstoff sollte langsam erfolgen.
- Kommt es während der Behandlung zu Anzeichen einer Übersteigerung (Manie), ist das Medikament abzusetzen.
- Junge Patienten unter 30 Jahren sind trotz der Therapie mit dem Medikament besonders selbstmordgefährdet und müssen überwacht werden.
- Bei Epileptikern und Patienten mit Verdacht auf Epilepsie muss regelmäßig die Gehirnfunktion ärztlich überprüft werden (EEG-Überwachung).
- Bei Überdosierung besteht Vergiftungsgefahr.
- Gleichzeitiger Alkoholkonsum vermindert das Reaktionsvermögen zusätzlich.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Trimineurin 100 mg Filmtabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Trimipramin (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.