Eine Frau sitzt hustend auf dem Sofa
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Was hilft gegen Husten?

Von: Jasmin Krsteski (Biologin und Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 13.05.2024 - 14:00 Uhr

Trockener Husten oder schleimiger Husten mit Auswurf sind typische Symptome verschiedener Atemwegserkrankungen und Allergien. Wann hilft Hustenstiller, wann Hustenlöser und bei welchen Beschwerden ist ärztlicher Rat nötig? Das erfahren Sie in diesem Text.

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

FAQ: Häufige Fragen und Antworten zu Husten

Husten ist häufig langwierig und wird nicht über Nacht verschwinden. Wer ausreichend Wasser und Tee trinkt, nicht raucht und für frische Luft sorgt, kann den Heilungsprozess jedoch unterstützen.

Bei Reizhusten verspüren Betroffene häufig ein Kitzeln im Rachen, das den Hustenreiz auslöst. Tritt er ohne weitere Erkältungssymptome und Schleimbildung auf, kann das beispielsweise auf einen allergischen Husten hindeuten und sollte ärztlich abgeklärt werden.

Da sich im Liegen Schleim ansammelt und vom Nasen- in den Rachenraum fließt, ist Husten nachts häufig besonders quälend. Hinzu kommt, dass erkältete Menschen aufgrund der verstopften Nase häufig durch den Mund atmen, wodurch die Schleimhaut austrocknet und sich der Hustenreiz verstärkt. Es kann hilfreich sein, den Oberkörper nachts hochzulagern.

Wenn eine schwangere Frau Husten hat, ist das für das ungeborene Kind in der Regel kein Problem. Vom Husten bekommt es – wenn überhaupt – nur ein Schaukeln mit, da es durch das Fruchtwasser gut geschützt ist. Bei starkem und hartnäckigem Husten sollten sich Schwangere in der gynäkologischen Praxis bezüglich der Behandlungsmöglichkeiten beraten lassen.

Was tun gegen Husten?

Was bei Husten hilft, hängt von der Ursache ab. Häufig steckt eine Erkältung dahinter. Diese lässt sich nicht gezielt behandeln, klingt aber normalerweise von selbst ab und der Husten lässt nach etwa ein bis zwei Wochen ohne Behandlung nach. Ist eine bakterielle Infektion Grund für den Husten, verschreibt ein*e Ärzt*in unter Umständen ein Antibiotikum.

    Bei quälendem Erkältungshusten stehen prinzipiell zwei Arten von Hustenmitteln zur Verfügung, die unterschiedlich wirken:

    • Hustenlöser
    • Hustenstiller

    Hustenstiller: Vor allem bei trockenem Husten 

    Bei trockenem Husten, also Husten ohne Auswurf, eigenen sich Hustenstiller, auch Antitussiva genannt. Das sind Hustensäfte, -tropfen oder -tabletten, die den Hustenreiz stillen. 

    Nicht nehmen sollte man diese dagegen bei produktivem Husten, der mit Auswurf einhergeht. Dann erfüllt der Hustenreiz nämlich einen wichtigen Zweck: Er trägt dazu bei, die Atemwege vom Schleim zu befreien. Vorsicht geboten ist auch bei bestimmten Erkrankungen wie Asthma bronchiale.

    Einige Hustenstiller wirken auf das sogenannte Hustenzentrum im Gehirn und unterdrücken dort den Hustenreflex.

    Dazu zählen:

    • Dextromethorphan: Das Mittel hat sich bei akuten Infekten der oberen Atemwege bewährt. Es kann aber Nebenwirkungen auslösen – etwa Magen-Darm-Beschwerden und Schwindel.

    • Codein: Codein zählt zu den bekanntesten Anti-Husten-Wirkstoffen. Studien haben aber gezeigt, dass es bei akutem Erkältungshusten nicht besser hilft als ein Scheinmedikament (Placebo). Außerdem kann Codein unangenehme Nebenwirkungen wie Übelkeit und Verstopfung hervorrufen und längerfristig eingenommen süchtig machen.

    Besser bekömmlich sind Hustenstiller, die direkt auf die Atemwege wirken. Sie lindern den Hustenreiz, indem sie sich wie ein Schutzfilm auf die Schleimhäute legen. Dazu zählen etwa Hustensirups, Hustensäfte und Hustenbonbons, aber auch natürliche Mittel wie Honig. 

    Husten mit Auswurf: Hustenlöser

    Hustenlöser sind Medikamente, die den Abtransport des Schleims fördern sollen, zum Beispiel, indem sie den Schleim verflüssigen. Gängig sind vor allem Mittel mit den Wirkstoffen Ambroxol, Acetylcystein (ACC) und Bromhexin. Ihre Wirkung ist allerdings bislang nicht ausreichend belegt. 

    Wann ist ärztlicher Rat nötig?

    Husten ist nicht immer harmlos. Er kann auch ein Zeichen für eine ernste Erkrankung wie eine Lungenkrankheit sein, bei der eine rechtzeitige Behandlung wichtig ist. Dauert Husten länger als acht Wochen an, gilt er als chronisch. Dann sollte in jedem Fall ein*e Ärzt*in hinzugezogen werden. Ärztlichen Rat einholen sollte außerdem, wer folgende Beschwerden hat:

    • hohes Fieber
    • Atemnot
    • Schmerzen beim Husten
    • sehr starken Husten
    • blutiger Auswurf

    Stecken Erkrankungen wie Allergien, eine Lungenentzündung, COPD, chronische Bronchitis, Asthma bronchiale, Mukoviszidose oder schlimmstenfalls Lungenkrebs hinter dem Husten, müssen diese behandelt werden. 

    Warum husten wir?

    Husten ist eine Schutzreaktion des Körpers, um die Atemwege freizuhalten. Werden Staubpartikel, Rauch oder Brotkrümel versehentlich eingeatmet, reizt dies die Schleimhäute der Luftröhre und Bronchien. Dieser Hustenreiz löst den Hustenreflex aus. Bei Infekten dient der Hustenreiz meist dazu, Krankheitserreger, Schleim oder andere Sekrete aus den Atemwegen zu befördern.

    Hustenreiz lindern: Was kann man selbst tun?

    Um den Hustenreiz zu lindern und die Heilung zu fördern, können Betroffene einige Dinge selbst tun. Bewährt haben sich zum Beispiel:

    • Inhalieren oder Dampfbäder machen
    • Spaziergänge an der frischen Luft
    • trockene Luft meiden
    • nicht rauchen
    • ausreichend trinken (etwa 1,5 bis 2 Liter am Tag)
    • Tee trinken (etwa Husten- und Bronchialtee)
    • Hustenbonbons lutschen
    • Honig essen oder in den Tee rühren

    Achtung: Für Babys unter einem Jahr ist Honig nicht geeignet, da sie empfindlich auf bestimmte Bakterien darin reagieren können.

    Bei Tees, Hustenbonbons und pflanzlichen Präparaten gelten folgende Inhaltsstoffe als Hustenreizlindernd:

    • Süßholzwurzel
    • Thymian
    • Fenchel
    • Anis
    • Efeu
    • Thymian
    • Primelwurzel-Extrakte
    • Isländisch Moos
    • Eukalyptus

    Trockener Husten

    Trockener, unproduktiver Husten, auch Reizhusten genannt, entsteht, wenn die Atemwege gereizt werden. 

    Mögliche Ursachen sind:

    Husten mit Auswurf

    Husten mit Auswurf (Schleim) kann bei verschiedenen Atemwegserkrankungen auftreten. Mögliche Ursachen sind:

    Produktiver Husten mit gelbem oder grünem Auswurf

    Bei harmlosen Virusinfekten wie Erkältungen geht der Husten typischerweise mit glasig-klarem bis weißem Schleim einher. Gelblicher oder grünlicher Schleim dagegen kann unter Umständen auf eine Entzündung durch einen bakteriellen Infekt hindeuten, zum Beispiel auf

    Bellender Husten beim Baby und Kind

    Bellender Husten kann auf Pseudokrupp (Krupphusten) hindeuten. Das ist eine durch Viren ausgelöste Krankheit, die vorwiegend Säuglinge, Kleinkinder und Kinder betrifft. Der Husten tritt dabei vor allem abends oder nachts auf.

    Häufig wird der Körper von selbst mit der Erkrankung fertig. Pseudokrupp kann sich jedoch auch verschlimmern und zu Heiserkeit und Atemnot führen. Da Atemnot unter Umständen gefährlich werden kann, ist es wichtig, rechtzeitig Kontakt zur*zum Kinderärztin*Kinderarzt aufzunehmen.

    Blut husten: Was steckt dahinter?

    Blutiger Auswurf beim Husten kann harmlos sein und etwa im Rahmen einer akuten Bronchitis bei einer Schleimhautblutung vorkommen. Er sollte jedoch immer ärztlich abgeklärt werden, da er auch Ausdruck ernster Erkrankungen sein kann, zum Beispiel:

    Schmerzen beim Husten

    Schmerzen beim Husten empfinden viele Menschen als besorgniserregend. Sie können jedoch harmlose Gründe haben. Beispielsweise führt dauerhaftes Husten dazu, dass sich die Muskulatur verkrampft und es zu einer Art Muskelkater kommt. Sowohl das Husten selbst als auch das Einatmen können schmerzhaft sein. Schmerzen beim Husten im Brustkorb treten häufig bei einer akuten Bronchitis auf. Da Schmerzen ein Hinweis auf ernste Erkrankungen sein können, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. 

    Weitere mögliche Ursachen für Schmerzen beim Husten sind: