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Nebenhodenentzündung nach Leistenbruch-OP

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  • Nebenhodenentzündung nach Leistenbruch-OP

    Seit 2 Wochen leide ich nach einer offenen Leistenbruch-OP mit Netzeinlage (Lichtenstein) an einer Nebenhodenentzündung.

    Unmittelbar nach der OP hatte ich kurzzeitig Probleme beim Wasserlassen und eine Woche später trat für kurze Zeit starker Harndrang auf, der sich aber schnell wieder legte. Eine Woche später folgten Krankheitsgefühl und Abgeschlagenheit mit leicht erhöhter Temperatur, dann traten ziehende Schmerzen im linken Nebenhoden auf, die schleichend zunahmen.

    In der Notfallambulanz des Krankenhauses wurde zunächst Ciprofloxacin (2 x 500mg) verschrieben. Da sich nach einigen Tagen keine Besserung einstellte, wurde durch den niedergelassenen Urologen auf Cefuroxim (2 x 500mg) gewechselt. Dennoch wurden die Beschwerden immer stärker, die Schmerzen strahlten zunehmend den Samenstrang entlang in die Leiste aus und auch die rechte Seite fing an zu schmerzen.

    Es folgte ein kurzer stationärer Krankenhausaufenthalt. Im Ultraschall waren die Nebenhoden im "Kopf- und Schwanzbereich etwas aufgetrieben und hyperäm", keine Begleithydrozele. Entzündungswerte im Blut waren leicht erhöht, Urin unauffällig. Zusätzlich zum Cefuroxim wurde Gentamicin 240mg i.v. für 3 Tage gegeben. Hierunter besserte es sich dann.

    Nun wurde ich gestern entlassen und merke, dass die Beschwerden wieder zunehmen. Ich soll noch für weitere 10 Tage Cefuroxim (3 x 500mg) einnehmen, habe aber den Eindruck, dass dieses keine großartige Wirkung entfaltet.

    Würden Sie einen nochmaligen Antibiotika-Wechsel für sinnvoll erachten?

    Im Voraus vielen Dank!


  • Re: Nebenhodenentzündung nach Leistenbruch-OP

    Das kann ich so sicher nicht beurteile. Der Nebenhoden braucht manchmal viel Geduld, Ruhe und Kühlung.

    Lieben Gruß

    Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

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    • Re: Nebenhodenentzündung nach Leistenbruch-OP

      In Ordnung. Da ich es nicht allzu weit nach Koblenz habe, werde ich mal bei Ihnen vorbeischauen, falls es sich nicht bald bessert.

      Danke und Gruß

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      • Re: Nebenhodenentzündung nach Leistenbruch-OP

        Hallo Herr Dr. Kreutzig,

        ich muss doch noch mal nachfragen:

        Seit 10 Tagen nehme ich nun Levofloxacin, hierunter ist zumindest eine Besserung eingetreten. Die Schmerzen werden nach 5 Wochen endlich weniger und der Nebenhoden ist laut meinem Urologen wieder etwas weicher und leicht weniger geschwollen.

        Dafür beginnt nun trotz Antibiose auf der anderen Seite eine Entzündung am NH-Schwanz mit stechenden, blitzartigen Schmerzen (jeweils nur kurz anhaltend, wie Nervenschmerzen). Auch im Ultraschall ist eine kleine Entzündung zu sehen.

        Seit der Leisten-OP habe ich extreme Blähungen, die sich im Unterbauch verteilen. Nach der OP konnte ich nur mit äußerster Mühe Wasser lassen. Verstärken sich die Blähungen, verstärken sich auch die Schmerzen im Nebenhoden. Nun soll ein MRT vom unteren Abdomen inkl. Hoden gemacht werden.

        Könnte es sein, dass da einfach etwas ungünstig draufdrückt, und dies das Aufsteigen von Erregern in die Nebenhoden begünstigt?

        Wie lange sollte ich das Levofloxacin noch nehmen?

        Sollte ich weiter kühlen auch wenn sich die Beschwerden verbessern (stört das nicht den Heilungsprozess)?


        Danke für Ihre Antwort und beste Grüße

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        • Re: Nebenhodenentzündung nach Leistenbruch-OP

          Ich kann den Befund so kaum bewerten und daher auch keine persönlichen Ratschläge erteilen. Ein MRT des Hodens ist 10 mal schlechter als ein Ultraschall. Ob es für das Abdomen erforderlich ist, vermag ich nicht zu beurteilen.
          Kühlung würde ich eher fortsetzen.

          Lieben Gruß

          Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

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          • Re: Nebenhodenentzündung nach Leistenbruch-OP

            Danke für Ihre Antwort.

            Mittlerweile ziehen die Schmerzen auch in entlegene Bereiche wie Gesäß und Oberschenkel. Oft konzentrieren sich die Schmerzen auch oberhalb des Beckenknochens. Ist das noch typisch für eine Epididymitis?

            Nach 5 Wochen Antibiotika-Therapie mit Ciprofloxacin, Gentamicin, Cefuroxim und nun 15 Tagen Levofloxacin bin ich langsam am Ende. Ich habe gelesen, dass es auch nicht-bakterielle Formen der Epididymitis gibt. Kommen diese in der Praxis vor?

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            • Re: Nebenhodenentzündung nach Leistenbruch-OP

              Wie ich bereits sagte...... diese Konjunktive helfen nicht und ersetzen nicht die Bewertung des Befundes.......

              Lieben Gruß


              Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

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              • Re: Nebenhodenentzündung nach Leistenbruch-OP

                Das MRT brachte dann doch Licht ins Dunkel:

                ach der Leistenbruch-OP haben sich extreme Verwachsungen in der Leiste gebildet, die unten deutlich auf die Harnblase drücken. Diese ist nun schätzungsweise zu 1/4 „eingedellt“.

                Ich habe mir dann auch mal den OP-Bericht kommen lassen. Geplant war eine Lichtenstein-OP (ich wollte so wenig Fremdmaterial wie nötig). Der Bruch erwies sich dann aber wesentlich größer als gedacht, also entschied sich der Operateur spontan für eine andere Technik mit größerem Netz. Schön, dass man so etwas erst durch „Akteneinsicht“ erfährt.

                Ich gehe mal davon aus, zumindest die Ursache für diese leidige Nebenhoden-Geschichte gefunden zu haben.

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                • Re: Nebenhodenentzündung nach Leistenbruch-OP

                  Hört sich ungewöhnlich an.....

                  Lieben Gruß


                  Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

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                  • Re: Nebenhodenentzündung nach Leistenbruch-OP

                    Im Befundbericht heißt es:

                    „Links inguinal Signal- und Strukturinhomogenitäten, wohl im ehemaligen OP-Gebiet... Es zeigt sich eine signalinhomogene Gewebsformation, die die Blasenwandung von links pelottiert und eine axiale Ausdehnung von bis zu 30 mm erreicht. Diese Formation hat Anbindung an die narbigen Strukturen bis cutan reichend. Nach i.V.-Kontrastierung kommt es hier zu einem deutlichen Enhancement.

                    Beurteilung:
                    Ausgedehnte, morphoplogisch postherapeutische Residuen links inguinal mit z.T. raumfordernder Wirkung paravesical. Der Samenstrang scheint in diese Formation mit eingebunden.“


                    Wie gesagt, die Ursache scheint gefunden. Nur von einer Lösung bin ich noch sehr weit entfernt. So bleiben kann es jedenfalls nicht.

                    Kommentar



                    • Re: Nebenhodenentzündung nach Leistenbruch-OP

                      Das ist ja ein Gelaber eines insuffizienten Radiologen...... Soll das einen "kollegialen Gefallen tun"? ich würde das eine Einblutung nennen!

                      Lieben Gruß


                      Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

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                      • Re: Nebenhodenentzündung nach Leistenbruch-OP

                        Wie kann es denn 2 Monate nach der Leisten-OP noch eine Einblutung sein? Die Rede ist doch von Gewebsformationen, die sich gebildet haben. Bei der Besprechung des MRT nannte es der Radiologe ganz klar "Verwachsungen". Und so sieht es auch aus auf den Bildern.

                        Wer wäre denn nun am Nächsten an der Reihe bei der Behandlung? Mein Urologe meint, das sei jetzt wieder Sache des Chirurgen.

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                        • Re: Nebenhodenentzündung nach Leistenbruch-OP

                          Ich kenne ja den Befund nicht und habe <uch die Bilder nicht gesehen..... aber es ist schon ein reichlich gewundener Begriff:

                          morphoplogisch postherapeutische Residuen

                          Was bedeutet das?
                          Posttherapeutisch = nach der Therapie
                          Residuen = das Zurückbleiben von Restsymptomen einer Erkrankung nach der Genesung...

                          Lieben Gruß

                          Dr. T. Kreutzig-Langenfeld


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                          • Re: Nebenhodenentzündung nach Leistenbruch-OP

                            Leicht verständliche Radiologie-Befunde habe ich noch nicht gesehen.

                            Es ist ja von einer "deutlichen Kontrastmittelanreicherung" in dieser Gewebsformation die Rede. Daher denke ich, dass dort auch der Entzündungsherd sitzt. Ist es denkbar, dass sich der Samenstrang (der ja dort mit eingebunden zu sein scheint) auf diesem Wege mitinfiziert?


                            Kommentar


                            • Re: Nebenhodenentzündung nach Leistenbruch-OP

                              Ich kann zu dem Befund nich mehr sagen.....

                              Lieben Gruß

                              Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

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                              • Re: Nebenhodenentzündung nach Leistenbruch-OP

                                Ich möchte nach einiger Zeit berichten wie die Geschichte ausgegangen ist.

                                Zwischenzeitlich wurden in einer großen Klinik für Diagnostik in Wiesbaden weitere MRT-Aufnahmen gemacht. Dort war auch der Befund verständlicher formuliert, es ist die Rede von "ausgeprägtesten narbigen Veränderungen inguinal links mit narbigem Weichteilplus" in der linken Leiste. Der Samenstrang zieht direkt durch dieses Gebiet. Durch die Gewebeformation wird die Harnblase über 3 cm imprimiert.

                                Kurzum, es bleibt der Lösung des Rätsels. Die wiederkehrenden Schmerzen im Nebenhoden sind Nervenreizungen (N. ilioinguinalis + Ramus genitalis des N. genitofemoralis).

                                Derzeit treten die Schmerzen nur noch selten auf, meist nach vorangeganger Belastung der Leiste. Als Lösung käme nur eine erneute Leisten-OP mit einem Wechsel des Netzes und der Durchtrennung der Nerven (Tripleneurektomie) in Frage.

                                Dies sollte aber nur die allerletzte Option sein, zunächst versuche ich es mit Osteopathie, da wohl auch mein Becken durch die monatelange Schonhaltung etwas verdreht ist. Möglicherweise verschiebt sich der Narbenklumpen noch irgendwie so, dass er nicht mehr stört.

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