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Trinken: Fakten und Irrtümer rund ums Wasser
Bei Hitze mehr trinken, Abnehmen durch Wasser, Mineralwasser statt Sprudel: Rund um das Thema Trinken ranken sich zahlreiche Weisheiten. Einige davon sind allerdings nichts als Mythen. Klicken Sie sich durch unsere Galerie und erfahren Sie, was ein gesundes Trinkverhalten wirklich ausmacht.
Wie viel sollte man am Tag trinken?
Als Faustregel gilt: Pro Tag benötigen Erwachsene 30-40 Milliliter Flüssigkeit pro Kilogramm Körpergewicht.
Beispiel: Mit 60 kg sollte man also täglich etwa 1,8 Liter Flüssigkeit aufnehmen. Dazu zählt auch Flüssigkeit in Lebensmitteln. Wer viele Lebensmittel mit hohem Flüssigkeitsgehalt zu sich nimmt, muss weniger trinken.
Symptome von Flüssigkeitsmangel
Wer zu wenig getrunken hat, leidet häufig an körperlichen Beschwerden. Wassermangel zeigt sich in der Regel an Kopfschmerzen, Verstopfung und Konzentrationsproblemen sowie starkem Durst. Der Grund: Das Blut dickt ein, Gehirn und Muskeln werden nicht ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Schon wenige Tage ohne Flüssigkeitszufuhr sind lebensbedrohlich, da Kreislauf und Nieren versagen.
Lesetipp: Dehydration erkennen – diese Symptome sind Warnzeichen
Sollte man bei Hitze mehr trinken?
Nicht unbedingt. Wie viel man bei Hitze trinken sollte, hängt davon ab, wie viel man schwitzt. Wer bei hohen Temperaturen dazu neigt, stark zu schwitzen, sollte die tägliche Trinkmenge in dieser Zeit erhöhen, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Besonders nach dem Sport oder körperlichen Aktivitäten empfiehlt es sich, isotonische Getränke oder verdünnte Fruchtsäfte aufzunehmen, da auch wichtige Nährstoffe und Elektrolyte verloren gehen.
Bei Hitze: Heiße oder kalte Getränke?
Weder noch: Kalte Getränke erfrischen kurz, bringen den Körper aber langfristig zum Schwitzen. Heiße Getränke heizen den Körper ebenfalls ein. Ungesund ist aber beides nicht. Um Hitze- und Schweißattacken zu vermeiden, empfiehlt es sich, auf lauwarme Getränke zurückzugreifen, die etwa der eigenen Körpertemperatur entsprechen.
Wasservergiftung: Zu viel getrunken?
Wer deutlich mehr Wasser trinkt, als er ausscheidet, bringt seinen Elektrolythaushalt aus dem Gleichgewicht. Diese sogenannte Wasservergiftung tritt aber erst ab etwa sieben Litern und nur bei reinem Wasser auf, nicht aber bei Fruchtschorlen oder mineralstoffhaltigen Getränken. Besonders unerfahrene Ausdauersportler*innen neigen während des Wettkampfs zu einem Elektrolytmangel, da der Flüssigkeitsverlust während des Sports nur schwer einzuschätzen ist und oftmals zu viel Wasser getrunken wird.
Kirschen und Wasser: Keine gute Kombination?
Bauchschmerzen können nach übermäßigem Obstkonsum durchaus auftreten. Das geschieht aber unabhängig von der Trinkmenge, vielmehr verursachen Keime und Hefepilze nach übermäßigem Konsum Magen-Darm-Beschwerden. Deshalb empfiehlt es sich, Obst vor dem Verzehr, gründlich zu reinigen.
Kann man Salzwasser trinken?
Salzwasser kann in größeren Mengen den Körperzellen Wasser entziehen. Übermäßiger Salzwasser-Konsum kann zu einem lebensbedrohlichen Zustand führen. In geringen Mengen kann das Trinken von Salzwasser allerdings einen gesundheitsfördernden Effekt haben: Das Salz stimuliert die Produktion der Magensäure, beruhigt das Nervensystem und liefert Mineralien.
Ist destilliertes Wasser ungesund?
Destilliertes Wasser enthält keinerlei Mineralstoffe, sodass bei großer Menge ein Mineralstoffmangel entsteht, was zu einer Wasservergiftung führen kann. Kleine Mengen von destilliertem Wasser sind nicht schädlich, haben aber auch keinen gesundheitlichen Nutzen.
Stilles Wasser oder Wasser mit Kohlensäure trinken?
Ob Sie Wasser mit Kohlensäure oder ohne trinken, ist lediglich eine Frage des Geschmacks. Wer allerdings schnell Blähungen bekommt oder unter Magen-Darm-Beschwerden leidet, sollte auf die Kohlensäure im Getränk besser verzichten.
Ist Leitungswasser gesund?
Unser Leitungswasser gehört zu den am besten kontrollierten Lebensmitteln. Liegen im Haus keine Kupfer- oder Bleirohre und gibt es keine Rohrschäden, können Sie daher bedenkenlos Leitungswasser trinken, um den täglichen Flüssigkeitsbedarf zu decken.
Da sich in den Rohren allerdings verschiedenen Erreger ansammeln können, empfiehlt es sich, den Wasserhahn regelmäßig aufzudrehen und zwischen Heiß- und Kaltwasser zu wechseln, um eine mögliche Ausbreitung der Erreger zu verhindern.
Kaffee entwässert?
Nein: Kaffee erhöht die Nierenfunktion zwar kurzfristig, entwässert allerdings nicht mehr als Wasser, Tee oder Fruchtsäfte. Kaffee darf somit durchaus in die tägliche Flüssigkeitsbilanz miteingerechnet werden.
Bei Hitze mehr trinken, Abnehmen durch Wasser, Mineralwasser statt Sprudel: Rund um das Thema Trinken ranken sich zahlreiche Weisheiten. Einige davon sind allerdings nichts als Mythen. Klicken Sie sich durch unsere Galerie und erfahren Sie, was ein gesundes Trinkverhalten wirklich ausmacht.
- Online-Informationen der Internisten im Netz: Entwässert Kaffee den Körper?: https://www.internisten-im-netz.de/aktuelle-meldungen/aktuell/entwaessert-kaffee-den-koerper.html (Abruf: 07/2022)
- Online-Informationen des Ärzteblatts: Halber Liter Wasser vor den Mahlzeiten senkt Körpergewicht: https://www.aerzteblatt.de/blog/63942/Halber-Liter-Wasser-vor-den-Mahlzeiten-senkt-Koerpergewicht (Abruf: 07/2022)
- Online-Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA): Legionellen: https://www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/legionellen/ (Abruf: 07/2022)
- Online-Informationen der ARD: Wasservergiftung: https://www.daserste.de/information/wissen-kultur/w-wie-wissen/sendung/2008/wasservergiftung-102.html (Abruf: 07/2022)
- Online-Informationen des öffentlichen Gesundheitsportals Österreich: Essen & Trinken bei Hitze: https://www.gesundheit.gv.at/leben/ernaehrung/lebensmittel/essen-hitze.html (Abruf: 07/2022)