Fusspilz: Frau untersucht ihre Füsse
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Fußpilz: Behandlung von Tinea pedis mit Hausmitteln und Creme

Von: Frederike Rausch (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 11.06.2025

Juckende Haut zwischen den Zehen oder rissige und juckende Fußsohlen? Hinter diesen Symptomen kann Fußpilz stecken. Die Infektion ist oft hartnäckig, lässt sich jedoch in der Regel gut behandeln. An welchen Anzeichen Sie Fußpilz noch erkennen können, welche Cremes helfen – und warum Hausmittel nicht zu empfehlen sind, lesen Sie hier.

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

FAQ: Häufige Fragen und Antworten zu Fußpilz

Typisch sind Juckreiz, Rötung, Schuppung und Risse – meist zwischen den Zehen. Die Haut kann auch weißlich verdickt und aufgequollen oder mit kleinen Bläschen überzogen sein. An den Fußsohlen zeigt sich Fußpilz oft in Form von trockenen, schuppigen Stellen.

Was ist Fußpilz?

Fußpilz ist eine häufige Infektion der Haut, die durch sogenannte Fadenpilze (Dermatophyten) verursacht wird. Fachleute sprechen von Tinea pedis oder auch Fußmykose. 

Die Erkrankung ist weit verbreitet: Etwa 70 Prozent der Menschen infizieren sich im Laufe ihres Lebens mindestens einmal mit Fußpilz.

Typisch ist zunächst ein Befall der Haut zwischen den Zehen, vor allem zwischen dem kleinen Zeh und dem danebenliegenden.

In einigen Fällen betrifft die Hautpilzinfektion auch die Fußsohlen, Fersen oder Fußränder. Fußmykose tritt zudem oft gemeinsam mit Nagelpilz (Onychomykose) auf.

Fußpilz ist nicht gefährlich, aber ansteckend. Die Erreger werden meist durch direkten Hautkontakt oder über kontaminierte Böden – etwa in Schwimmbädern, Umkleiden oder Hotelzimmern – übertragen. Mit den richtigen Mitteln lässt sich Fußpilz in der Regel gut behandeln.

Fußpilz erkennen: Welche Symptome sind tpyisch?

Erste Anzeichen von Fußpilz treten häufig zwischen dem kleinen Zeh und dem danebenliegenden auf. Die betroffenen Stellen können sich röten, aufquellen, sind feucht oder verdicken sich weißlich. Oft bilden sich feine Risse oder auch kleine Bläschen.

Medizinisch lassen sich drei verschiedene Formen von Fußpilz unterscheiden – je nachdem, wo die Infektion auftritt und wie die Hautveränderungen aussehen:

  • interdigitale Form: Die häufigste Form betrifft vor allem die Zehenzwischenräume. Typisch sind Schuppung, Juckreiz, Rötung und schmerzhafte Risse in der Haut. Manchmal entstehen an den Zehenrändern kleine Bläschen.

  • squamös-hyperkeratotische Form (Mokassin-Mykose): Sie zeigt sich meist an den Fußsohlen, Fersen und Rändern. Die Haut wirkt trocken, schuppt sich und kann stark verhornen. Im Verlauf entstehen Risse, gelegentlich mit leichter Entzündung. Wegen ihres Aussehens wird diese Form manchmal mit anderen Hauterkrankungen wie Neurodermitis verwechselt. Besonders häufig tritt sie bei Menschen mit Diabetes mellitus auf.

  • vesikulös-dyshidrotische Form: Die seltenste Ausprägung ist durch Bläschen an den Fußkanten und -sohlen gekennzeichnet. Die Blasen platzen aufgrund der dicken Hornschicht oft nicht auf, sondern trocknen ein. Die Haut kann sich gespannt anfühlen und stark jucken.

Fußpilz: Behandlung mit Salben und Cremes

Zur Behandlung von Fußpilz kommen in der Regel sogenannte Antimykotika zum Einsatz. Das sind Wirkstoffe, die den Pilz abtöten (Fungizide) oder dessen Wachstum hemmen (Fungistatika).

In vielen Fällen genügt eine äußerliche Anwendung. Dafür stehen in der Apotheke Antimykotika in Form von Salben, Cremes, Sprays, Gelen oder Pudern zur Verfügung. Viele sind rezeptfrei erhältlich. 

Häufig eingesetzte Wirkstoffe sind:

In vielen Fällen wird zunächst ein sogenanntes Breitbandantimykotikum angewendet – es wirkt gegen verschiedene Erreger gleichzeitig. Wird durch eine Pilzkultur der genaue Auslöser bestimmt, kann gezielt auf ein spezifisches Mittel umgestellt werden.

Wann sind Tabletten notwendig?

Bei ausgeprägtem Befall oder wenn die äußerliche Behandlung nicht ausreicht, kann eine systemische Therapie notwendig sein – zum Beispiel mit Terbinafin oder Itraconazol in Tablettenform.

Diese Medikamente sind verschreibungspflichtig und können Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden oder, in seltenen Fällen, Leberprobleme verursachen.

Tipps zur weiteren Behandlung

Um Fußpilz loszuwerden, sind nicht nur Medikamente ausschlaggebend. Auch die richtige Pflege und Hygiene der Füße sind entscheidend. 

Die folgenden Maßnahmen unterstützen die Fußpilztherapie und können einer Infektion außerdem vorbeugen:

  • Abtrocknen: Füße nach dem Duschen oder Baden gründlich trocknen, auch die Zehenzwischenräume.

  • Sockenwahl: Täglich frische, atmungsaktive Socken aus Baumwolle tragen, die Feuchtigkeit gut aufnehmen.

  • Waschtemperatur: Socken und Handtücher bei mindestens 60 Grad Celsius waschen, um Pilzsporen abzutöten.

  • Schuhwerk: Nicht zu enge, atmungsaktive Schuhe wählen.

  • Feuchtigkeit vermeiden: Gerade bei Schweißfüßen kann es helfen, Mullstreifen oder atmungsaktiven Stoff zwischen die Zehen legen, um Feuchtigkeit zu reduzieren. Auch Fußpuder kann helfen.

  • Desinfektion: Schuhe, Strümpfe und Badematte regelmäßig mit einem Antipilzmittel reinigen.

  • Schutz unterwegs: In öffentlichen Duschen, Saunen oder Schwimmbädern Badeschuhe tragen.

Fußpilz: Können Hausmittel helfen?

Es kursieren zahlreiche Hausmittel, die gegen Fußpilz helfen sollen. Manche Betroffene berichten von positiven Erfahrungen. Doch die Wirksamkeit von Hausmitteln gegen Fußpilz ist bisher nicht ausreichend belegt. Studien fehlen oder liefern widersprüchliche Ergebnisse.

Hausmittel können unter Umständen begleitend eingesetzt werden, sollten aber nicht die medizinisch empfohlene Behandlung ersetzen. Mitunter reizen sie die Haut zusätzlich und verschlimmern bestehende Symptome wie Juckreiz.

Zu den häufig genannten Hausmitteln zählen:

  • Teebaumöl
  • Apfelessig
  • Kräuterbäder mit Lavendel oder Salbei
  • Backpulver

 

Wichtig: Wer Hausmittel ausprobiert, sollte dies nur ergänzend tun – und bei anhaltenden Beschwerden ärztlichen Rat einholen. 

Fußpilz: Ansteckung und Risikofaktoren

Fußpilz ist ansteckend und wird meist von Mensch zu Mensch übertragen. Die Infektion kann sowohl indirekt als auch direkt erfolgen:

  • indirekte Ansteckung: Über Hautschüppchen infizierter Personen – etwa auf Böden in öffentlichen Schwimmbädern, Duschen, Hotelteppichen, in Schuhen oder auf Strümpfen.

  • direkte Ansteckung: Durch unmittelbaren Hautkontakt, zum Beispiel bei Kontaktsportarten.

Allerdings führt nicht jeder Kontakt mit den Erregern automatisch zu einer Infektion. Entscheidend ist, ob bestimmte begünstigende Faktoren vorliegen – etwa ein feuchtes Hautmilieu, wie es häufig zwischen den Zehen entsteht.

Häufige Risikofaktoren für Fußpilzinfektion

Ein feucht-warmes Umfeld bietet ideale Bedingungen für das Wachstum von Pilzen. Folgende Einflüsse erhöhen das Risiko:

  • enge oder luftundurchlässige Schuhe (z. B. Gummistiefel)

  • Schweißfüße – vor allem bei häufiger Nutzung von Sportschuhen

  • unzureichendes Abtrocknen der Füße, insbesondere zwischen den Zehen

  • kleine Hautverletzungen, zum Beispiel durch Reibung oder Nägel

  • geschwächtes Immunsystem, etwa durch Erkrankungen oder Medikamente

Risikogruppen

Im englischen Sprachraum ist Fußpilz auch als "Athlete’s foot" bekannt. Sporttreibende gelten als besonders anfällig – meist durch die Kombination aus:

  • Nutzung öffentlicher Duschräume oder Umkleiden, wo Erreger leicht übertragbar sind

  • längeres Tragen schweißtreibender Sportschuhe

Ein erhöhtes Risiko für Fußpilz haben auch Menschen mit:

  • Fußfehlstellungen (etwa Spreizfuß): Eng anliegende Zehen begünstigen ein feuchtes Hautmilieu, zusätzlich fördert Reibung kleine Hautverletzungen. 

  • Diabetes mellitus: Verminderte Immunabwehr und schlechtere Hautdurchblutung erschweren die Abwehr von Pilzerregern.

  • Durchblutungsstörungen (etwa bei peripherer arterieller Verschlusskrankheit): Die Haut ist anfälliger für Infektionen und heilt langsamer.

Verlauf und Prognose: Wie lange dauert es, bis Fußpilz weg ist?

Unbehandelt heilt die Infektion nicht von selbst ab, sondern wird in der Regel chronisch. Die Beschwerden können sich auch auf andere Hautbereiche oder die Nägel ausweiten.

Eine frühzeitige, konsequente Behandlung mit einem geeigneten Antimykotikum ist entscheidend – nicht nur zur Linderung der Symptome, sondern auch, um Komplikationen zu vermeiden.

Mögliche Komplikationen

Zu den möglichen Komplikationen zählen:

  • Nagelpilz: Fußpilz kann auf die Zehennägel übergreifen – vor allem, wenn das Nagelbett bereits geschädigt ist. Die Nägel verdicken sich, verfärben sich gelblich bis bräunlich und werden brüchig. 

  • bakterielle Superinfektion: Die durch Fußpilz geschädigte Haut bietet eine Eintrittspforte für Bakterien, etwa A-Streptokokken. Das kann zu einer Wundrose (Erysipel) führen – einer schmerzhaften, flächenhaften Hautentzündung mit starker Rötung, Schwellung, Spannungsgefühl und oft Fieber

  • Unverträglichkeiten: Selten kommt es unter der Anwendung von Antimykotika zu Hautreaktionen – etwa in Form eines Kontaktekzems mit Rötung, Brennen oder Juckreiz. Bei Verdacht sollte das Präparat abgesetzt und ärztlicher Rat eingeholt werden.

Prognose

Mit einer frühzeitigen und ausreichend langen Behandlung sind die Heilungschancen bei Fußpilz normalerweise gut.

Wird die Therapie jedoch zu früh abgebrochen, kann der Pilz erneut auftreten – sogenannte Rückfälle (Rezidive) sind keine Seltenheit.

Besonders wichtig ist daher:

  • Die Behandlung konsequent über den empfohlenen Zeitraum durchführen – auch wenn die Beschwerden schon abgeklungen sind.

  • Begleitende Hygienemaßnahmen beachten, um die Erreger vollständig zu beseitigen.

  • Risikofaktoren wie feuchte Haut, ungeeignetes Schuhwerk oder Schweißfüße dauerhaft vermeiden.

Bei Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Durchblutungsstörungen oder geschwächtem Immunsystem ist das Risiko für schwere oder wiederkehrende Verläufe erhöht. Hier sollte eine ärztliche Begleitung erfolgen.

Fußpilz: So erfolgt die Diagnose

Wer Fußpilz bei sich vermutet, kann Rat in der hausärztlichen oder hautärztlichen Praxis einholen. 

In der Regel ist eine Pilzinfektion der Füße schon auf den ersten Blick leicht zu erkennen. Um sicherzugehen, dass es sich tatsächlich um Fußpilz handelt, kann die*der Ärztin*Arzt Hautschuppen von der betroffenen Hautstelle entnehmen und anschließend unter dem Mikroskop untersuchen. Seltener ist es notwendig, den genauen Erregertyp im Labor zu bestimmen.

Neben Fußpilz gibt es noch andere Erkrankungen, die ebenfalls in den Zehenzwischenräumen vorkommen können und ähnliche Symptome hervorrufen.

Darum ist es bei Anzeichen einer Tinea pedis wichtig, solche Erkrankungen auszuschließen (sog. Differentialdiagnose). Zu diesen Krankheiten zählen: